Titel Logo
Neustädter Anzeiger - Amts- und Heimatblatt der Stadt Neustadt in Sachsen
Ausgabe 5/2023
Kulturelles
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Wir feiern 800 Jahre Rückersdorf vom 15. – 17.09.2023

Auszug aus der Rückersdorfer Ortschronik

1223

wird der Ort im Zusammenhang mit der Grenzpunktfestlegung Lozna = Losse erstmalig urkundlich erwähnt. Über Namen wie 1262 Rukerisdorph, 1500 Rukkersdorf, 1559 Rückersdorff entwickelte sich der heutige Name.

1346

Die Kirche von Rückersdorf ist dem Erzpriester von Biscouersda (Bischofswerda) unterstellt.

um 1433

bekam der Lehngutsbesitzer die niedere Gerichtsbarkeit verliehen, damit beginnen die Aufzeichnungen über das Erbgericht in Rückersdorf.

1466

dem Erbgericht wird das Recht zugesprochen, zu malzen, brauen, schänken, schlachten, und backen.

1495

besaß der Ort schon eine spätgotische Kapelle, wurde aber bis in das 18. Jh. von Großderbnitz betreut. Auf dem dortigen Friedhof wurden auch die hiesigen Verstorbenen beerdigt.

1582

soll ein mächtiges Unwetter verheerende Schäden in Rückersdorf und Umgebung angerichtet haben. In diesem Bericht wird das „Röhrigt“ Holz nach Rückersdorf als Kirchenwald erwähnt.

1618 - 1648

Der dreißigjährige Krieg hinterließ seine Spuren und brachte große Not.

1688

Das Erbgericht besaß bereits eine gangbare Mühle mit Graupenstampfe, diese lag westlich vom Dorf an der Straße nach Lauterbach-Langenwolmsdorf.

1757

Im siebenjährigen Krieg kam es in unserer Gegend fast ununterbrochen zu Durchmärschen österreichischer und preussischer Truppen.

1764

Erstmals kann von der Gemeinde ein Bildsiegel belegt werden. Da im Ort kein Adelsgeschlecht ansässig war, gehörte der Ort nicht zu den wappenführenden Gemeinden.

1765

wurde die Post durch einen Leineweber befördert, der allwöchentlich mit seinem Schubkarren von Neustadt über Stolpen nach Dresden fuhr und Zeitungen aus der Residenz mitbrachte.

1766

Eine große Feuersbrunst suchte Rückersdorf heim. Kirche, Pfarrhaus, Schule und sieben Bauerngüter waren betroffen und völlig vernichtet.

1767

Zur hiesigen Kirmes wurde die neu errichtete Kirche öffentlich eingeweiht.

1813

Die Einwohner litten sehr stark unter den Napoleonkrieg. Alles Vieh wurde weggeführt und auf dem Wachberg befand sich ein Soldatenlager.

1838

Der Erbmüller südwestlich vom Niederdorf ließ sich eine Wollspinnerei bauen. Später entstand dort eine kleine Ölmühle, daraus entwickelte sich dann die Knochenmühle.

1840

im Sommer wurde im Erbgericht ein sehr beliebtes Weizenbier gebraut, das auch in der weiteren Umgebung bekannt war.

1861

Die Schule gegenüber der Kirche wurde neu gebaut. Im Erdgeschoß befand sich ein Klassenzimmer, im Obergeschoß wohnte der Kantor, der gleichzeitig alle Kinder aus dem Ort unterrichtete.

1877

Am 1. Juli wurden die Eisenbahnstrecken

Neustadt - Dürröhrsdorf und Neukirch - Neustadt - Sebnitz - Bad Schandau

eröffnet. Obwohl Rückersdorf nicht unmittelbar an der Bahnstrecke lag, war es für diese Zeit ein unermesslich großer Fortschritt.