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Neustädter Anzeiger - Amts- und Heimatblatt der Stadt Neustadt in Sachsen
Ausgabe 6/2025
News aus Schulen und Kitas
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pfiffikus

Der Wolf zu Besuch beim „Pfiffikus“

Am 21.01.2025 machten sich die vier- und fünfjährigen „Pfiffiküsse“ wieder einmal auf den Weg in die Neustadthalle, diesmal zum musikalischen Märchen „Peter und der Wolf“ mit der Elbphilharmonie und einem Kinderballett. Nun war mir auch klar, warum ich vor ein paar Tagen aus einem Gruppenzimmer so schöne fröhliche, aber manchmal auch etwas gruselige Musik hören konnte. Ich flog mal vorsichtig ans Fenster und sah, wie alle gespannt einer Geschichte lauschten und Bilder von Instrumenten zeigten. Das war sozusagen die Vorbereitung auf das Theaterstück. Im großen Saal der Neustadthalle hatten die Kinder in der ersten Reihe Platz genommen. Sie erlebten die Aufführung vor der großen Bühne und waren so begeistert, dass sie gar nicht wieder davon loskamen.

Die nächsten Wochen wollten die Kinder noch mal wissen, welche Figur von welchem Instrument gespielt wurde und wie die entsprechende Melodie dazu so klingt. Und ganz ehrlich, wenn ich manchmal so die Musik vom Wolf in meinem Nest hörte, hatte ich schon ein wenig Angst, dass er nicht mal nachts unter meinem Nest herumschleicht. Aber die Kinder wollten immer wieder die Geschichte und die Musik hören, dirigierten dazu und kannten bald die jeweiligen Instrumente. Ganz schnell konnten alle schon ohne Bilderbuch die Handlung erzählen. Nebenbei malten sie große und kleine Bilder von der Geschichte und hatten die Idee, das Märchen selbst zu spielen. Aus den ausgemalten Bildern bastelten sie Stabpuppen und hatten einen Riesenspaß, damit zu spielen. Die Kinder stellten fest, dass noch einige Kulissen fehlten. Sofort suchten sie im Garten ein Ast als Baum für Vogel und Katze. Schnell waren auch ein Seil, ein Gartentürchen, die Wiese, der Teich und das Haus des Großvaters gefunden. Nun liefen meine „Pfiffiküsse“ so richtig zur Hochform auf. Ein oder zwei der Pfiffiküsse wollten die Erzähler sein, das Bilderbuch legten sie sich vorsichtshalber als Unterstützung bereit, obwohl sie es kaum benötigten. Die Hilfe der Erzieherinnen brauchte man nur noch, um etwas Struktur beim Verteilen der Rollen hineinzubringen. Immer wieder wollten die Kinder die Rollen wechseln und waren zum Schluss sichtlich stolz beim Gestalten des „Triumphzuges“ mit dem gefangenen Wolf. Später spielten sie das Stück ihrer Nachbargruppe vor und hatten dabei aufmerksame Zuschauer. In einer selbst gebastelten Tüte nahmen alle ihre Stabpuppen mit nach Hause, um das Märchen ihren Familien vorzuspielen.

Der Wolf blieb natürlich noch längere Zeit im Kinderhaus präsent, denn plötzlich, als es geschneit hatte, waren im Garten lauter frische „Wolfsspuren“ zu sehen. Ausgestattet mit einem Buch über Tierspuren ging es im Garten auf Entdeckungstour. Tatsächlich erkannten einige aufgeregt Spuren vom Fuchs, von Amsel und Elster sowie vom Eichhörnchen.

So hatten die Kinder eine erlebnisreiche Winterzeit, in die sie selbst viele Ideen einbrachten und umsetzten. Selbst für mich als Rabe war es sehr spannend und ich bin froh, dass ich keinen Winterschlaf halten muss.

Tschüss, bis zum nächsten Mal, euer Pfiffikus aus dem ASB-Kinderhaus „Pfiffikus“ Neustadt