Die Woche nach den Osterferien stellte für unsere siebten Klassen der Friedrich-Schiller-Oberschule eine ganz besondere dar. Der ASB Ortsverband, die Stadtverwaltung, Gerodur und Capron hatten zu einer Unternehmens-Entdeckertour eingeladen. Die Klassen wurden dafür in je vier Teams eingeteilt, um in Kleingruppen in die verschiedenen Betriebe und deren Ausbildungsberufe hineinschnuppern zu können. Die Abholung der Kinder erfolgte am Mariba-Parkplatz durch die Firmen ebenso wie der Transfer zwischen den Standorten. Alle Unternehmen hatten tolle Ideen, um den Projekttag für die Siebtklässler so interessant wie möglich zu gestalten.
So startete beispielsweise die Gruppe 1 der Klasse 7b am Donnerstag mit einer Vorstellung des ASB und einem kurzweiligen Pflegeheimrundgang. Mithilfe eines Alters-Simulationsanzugs wurden die Schülerinnen und Schüler mindestens 50 Jahre in die Zukunft gebeamt, um nachvollziehen zu können, wie man sich im Alter fühlt. Mit schweren Gewichten, getrübter Brille und gemeinem Hörschutz mussten verschiedene kleine Aufgaben erfüllt werden. Weiterhin wurde ein Betten-Ab-und-wieder-Bezieh-Wettbewerb auf Zeit durchgeführt. Und wer sich dabei taktisch unklug anstellte, bekam von den Expertinnen gleich die entsprechenden Tipps, denn man lernt ja schließlich auch immer etwas fürs Leben. Mit der Beteuerung, ab sofort immer selbst das Bett zu beziehen, und mit zwei Interessentinnen für den Beruf der Altenpflegerin verließen wir das erste Unternehmen, um im Rathaus vom Bürgermeister Peter Mühle höchstpersönlich begrüßt zu werden.
Die Stadtverwaltung hatte eigens für das bevorstehende Projekt ein ziemlich professionelles Video gedreht, in welchem zwei Auszubildende die Berufe der Verwaltungsfachangestellten und des Garten- und Landschaftsbauers vorstellten. In den Hallen des Bauhofs ging es ans Eingemachte, denn es wurde geplant, gepflastert, gepflanzt und verschönert. Dort wurde eigens dafür einen kleinen Parcours zum Ausprobieren errichtet. Dass diese Aktivitäten normalerweise nicht überdacht in einer geheizten Halle, sondern an diesem Tag bei 3 Grad im Regen stattgefunden hätte, fiel den Schülern in ihrem Arbeitseifer sicher gar nicht auf.
Der nächste Kleinbus warf uns vor den großen Toren von Capron aus. Dort erhielten wir von den zwei Auszubildenden Joane und Felix eine überaus interessante und schülernahe Führung durch die Fertigungshallen. Nach dieser konnten die Siebtklässler in der Lehrwerkstatt einen eigenen Stiftehalter fertigen, bevor wir zur Stärkung in die Kantine eingeladen wurden. Auch Capron hat mit seiner tollen Initiative dafür gesorgt, dass am Tagesende gleich mehrere Kinder das Unternehmen für zukünftige Ferienarbeit, Praktika und sogar für die Ausbildung ins Auge fassten.
Die Personalleiterin Susann Blut von Gerodur verhinderte zum krönenden Abschluss mit ihrer lockeren Art, dass jemand ins Mittagsloch stürzte. Neben interessanten Fakten zum Betrieb erhielten die Schülerinnen und Schüler eine umfassende Führung durch die Welt der Kunststoffverarbeitung. Highlight war, dass die Kinder sich eigene Hula-Hoop-Reifen schweißten, um beim zukünftigen Bauchmuskeltraining mit den Geräten nicht nur an Gerodur erinnert zu werden, sondern auch an einen sehr außergewöhnlichen Projekttag.
Gegen 14:15 Uhr wurden wir am Mariba-Parkplatz ausgeladen. Uns erwarteten geschaffte, aber noch viel mehr glückliche und aufgeregte Jugendliche, die von ihrem tollen Tag schwärmten und gleich nachfragten, ob man das morgen nicht gleich noch mal machen könnte.
Wir als Schule danken dem ASB Ortsverband, der Stadtverwaltung, Gerodur und Capron für die tolle Planung und Umsetzung, für die sehr produktive und kreative Zusammenarbeit, für den Transfer und das leckere Mittagessen. Gemeinsam haben wir es geschafft, den Schülern einen unvergesslichen Tag zu bescheren und ihnen einen ersten liebevollen und ungezwungenen Stupser in Richtung der Berufsorientierung zu geben.