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Neustädter Anzeiger - Amts- und Heimatblatt der Stadt Neustadt in Sachsen
Ausgabe 9/2023
Kulturelles
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Stadtmuseum Neustadt in Sachsen

Im Goldfieber

Seit dem 22. April 2023 zeigt das Stadtmuseum Neustadt eine neue Sonderausstellung unter dem Titel „Goldfieber? - Goldseifen und Erzbergbau im Hohwald“.

Durch die Hochwasserereignisse im Juli 2021 gab der Hohwald ein weiteres seiner Geheimnisse preis. In einem der vielen Bachläufe wurden bearbeitete Hölzer gefunden, die sogar das Sächsische Landesamt für Archäologie in Dresden beschäftigten. Im November 2022 wurden die Forschungsergebnisse bekannt gegeben. Zwei der Hölzer datieren auf das Fälljahr 1237, also auf knapp 100 Jahre vor der Ersterwähnung der Stadt Neustadt. Damit beherbergt der Hohwald die älteste datierte Goldseife in Sachsen. Eine kleine Sensation!

Die Ausstellung thematisiert, wie der Bergbau im Mittelalter im Hohwald betrieben wurde, geht der Frage nach, wie die Menschen lebten und arbeiteten und zeigt Einige der damals gesuchten Bodenschätze.

Natürlich spielen auch die wunderlichen Fabelwesen, die ihr Unwesen im Hohwald treiben, eine Rolle. Für die kleinen Besucher eröffnet sich ein geheimnisvoller Stollen, zu dem ein besonderer Pfad führt und am Ende kann vielleicht sogar ein kleiner Schatz gehoben werden.

Die Ausstellung ist zu den gewohnten Öffnungszeiten des Museums zu erleben und läuft bis zum 13. November 2023.

Angekommen

Flüchtlinge nach dem 2. Weltkrieg zwischen Ablehnung und Aufbruch

Etwa 14 Millionen Menschen hatten ihre Heimat durch den Zweiten Weltkrieg, durch Flucht und Vertreibung aus den ehemals deutschen Gebieten im östlichen Europa verloren. Mehr als vier Millionen von ihnen verblieben in der Sowjetischen Besatzungszone, der späteren DDR. Eine Million war es allein in Sachsen - das entsprach etwa einem Viertel der Bevölkerung. Konflikte waren vorprogrammiert, denn Wohnraum, Arbeit und Essen waren knapp und mussten jetzt mit "Fremden" geteilt werden. Zudem befand sich durch die Transformation der Gesellschaft hin zum Sozialismus ohnehin alles im Umbruch; vertraute Routinen und Sicherheiten brachen weg. Die Neuankommenden trafen zum einen auf unsichtbare Grenzen, zum anderen waren sie und ihre Unterstützung beim Aufbau willkommen. Woran liegt es, ob Ankunft und Aufnahme in der neuen "Heimat" im Nachhinein als positiv bewertet werden - oder ob die Erfahrungen von Verlust und Ablehnung noch immer schmerzen, wenngleich das gegenseitige Verständnis überwiegt? Das - trotz allem - versöhnliche Miteinander war und ist eine große Leistung, von der wir noch heute lernen können.

Ira Spieker ist Leiterin des Bereichs Volkskunde/Kulturanthropologie im Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde und wird diesen Vortrag am Donnerstag, den 11. Mai 2023, um 19:00 Uhr, im Schloss in Langburkersdorf, Dammstraße 2, 01844 Neustadt in Sachsen, halten.

Das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde feierte 2022 sein 25-jähriges Bestehen und tourt aus diesem Anlass mit Vorträgen zu verschiedensten Themen durch ganz Sachsen. Wir als Team des Stadtmuseums freuen uns sehr über diese Kooperation.

Ein kleiner Ausblick auf zwei weitere Vorträge aus dieser Reihe:

14. September 2023, 19:00 Uhr, im Schloss Langburkersdorf:

Sönke Friedreich „Zwischen Zelt und FDGB-Heim Urlaub und Reisen zu DDR-Zeiten“

19. Oktober 2023, 19:00 Uhr, im Schloss Langburkersdorf:

Dörte Schimke „Stets zu Diensten - Häusliches Dienstpersonal in Sachsen im 19. Jahrhundert“