Kultur- und Heimatfreunde Neusalza-Spremberg e.V.
Lageplan und Aufmessung vom 16.05.1936
Foto aus dem Jahr der Inbetriebnahme des Bades
Bademeisterin Frau Mielsch (3. von rechts), im Jahr 1940
IG Ortsgeschichte
Erinnerung an den Ursprung des Badeteich-Betriebes in Neusalza-Spremberg.
Im Jahr 1935 wurde das Areal des heutigen Wald- und Erlebnisbades für einen neuen Badeteich angelegt und freigegeben. Es befand bzw. befindet sich in nächster Nähe des bisherigen „Brückner-Bades“. Nachfolgend wiedergegebener Pressebericht in der Oberlausitzer Dorfzeitung von 1935 beschreibt die Situation: (Teil 2 von 2)
(ODZ Nr. 125 von 1935)
„Neusalza-Spremberg.
(Eröffnung des neuen Stadtbades.) Am gestrigen Himmelfahrtstage wurde der Badebetrieb in dem neuerstandenen Freischwimmbade der Stadt Neusalza-Spremberg freigegeben. Das neue Bad liegt in der Nähe des bisherigen, nahe der sogenannten „Lehde“. Da die Baulichkeiten noch nicht restlos vollendet sind, erfolgt die Einweihung zu einem späteren Zeitpunkt, voraussichtlich Ende Juni. Der neue Badeteich ist in seiner Wasserfläche wesentlich größer als der bisherige, vor allem aber zeichnet er sich durch seine freie, sonnige Lage aus. Die Erwärmung des Teiches wird wesentlich erleichtert, da an die 15 kleinere und größere Vorteiche als Vorwärmer dienen. Am Eröffnungstage betrug die Wasserwärme reichlich 20 Grad Celsius. In der Längsachse mißt die neue Badeanlage 86 Meter, in der Breitenausdehnung an der schmalsten Stelle 29 Meter. Die Kampfbahn vom Startwinkel bis zur Startbrücke ist 50 Meter lang. Die Startbrücke selbst ist nur provisorisch angelegt worden. Sie soll im Laufe des nächsten Jahres durch eine massive ersetzt werden. Von der Startbrücke bis zum Südende beträgt die Länge noch 36 Meter.
Für schwimmsportliche Anlagen ist in reichem Maße Sorge getragen. Sprungbretter und Startsockel für Erwachsene und Kinder sieht man allenthalben. Die Wassertiefe beträgt durchschnittlich im eigentlichen Schwimmbereich 3 Meter. In dem Raume für Nichtschwimmer ist das Wasser nur1Meter tief und flacht nach der Kinderecke zu immer mehr ab. Die Böschungen des Schwimmbades sind mit starker Ziegeldecke versehen, die Teichsohle besteht aus Ton und harten Kiesschichten; ein Teil des Randes ist feste Steinmauer.
Die Auskleidekabinen sind zunächst vom alten Schwimmbad übernommen worden, sollen aber im Laufe dieses oder nächsten Jahres durch neue und geräumigere ersetzt und außerdem vermehrt werden. Die in weitem Raume um das Schwimmbad sich ausdehnenden Sport- und Liegewiesen konnten erst voriges Jahr mit Gras eingesät werden, so daß sie noch vorläufiger Schonung bedürfen. Um trotzdem für die Zwischenzeit die Sportmöglichkeiten zu gewährleisten, ist der alte Wassersportplatz noch in Benutzung. Zahlreiche Bänke bieten für Besucher und Badegäste reichlich Gelegenheit zum Ruhen. Hoffen wir, daß die neue Badeanlage auch die Mühen lohnt, die von der Stadtverwaltung Neusalza-Spremberg im Verfolge eines großzügigen Arbeitsbeschaffungsprogramms aufgeweckt worden sind. Der Eröffnungstag zeigte schon ein erfreulich lebendiges Bild.“