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Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft für die Stadt Neusalza-Spremberg
Ausgabe 12/2023
Stadt Neusalza-Spremberg
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IG Ortsgeschichte

Himmlesbrücke

Töpferbrücke

Übersichtsskizze zu: alter Spreelauf; neuer Spreelauf; neue Staatsstraße (Umgehungsstraße)

Im Folgenden geben wir hier teils in gekürzter und z.T. in ergänzenden original Textteilen die in der Veranstaltung zum 8. Historiker-Stammtisch ausgeführten Übersichten zur Spreeregulierung und zum Bau der Umgehungsstraße wieder.

Die Spree im Bereich Sprembergs bzw. später Neusalza-Sprembergs hatte sich im Verlaufe ihrer Geschichte ein Bett geschaffen, das in vielen Schleifen und Windungen den Ort durchfloss. Einerseits ein idyllischer Anblick mit den alten Brücken (Himmelsbrücke, Töpferbrücke), andererseits immer wieder der Gefahr eines Hochwassers ausgesetzt. Da war die Idylle schnell vergessen, weil in den Auenbereichen auch Gärten, Felder und Häuser vorhanden waren und die Menschen mit den Überschwemmungen fertig werden mussten.

Im März 1909 wurde ein Sächsisches Wassergesetz verabschiedet, das auch hier in den betroffenen Ortschaften den Naturgewalten entgegenwirken sollte. Es begannen Regulierungen der Spree in Oberfriedersdorf und am Rittergut in Niederfriedersdorf (1909 bis 1911). Seitens der hiesigen Ortsbehörde wurden immer wieder dringliche Ersuchen an die Amtshauptmannschaft gerichtet, um den Spreelauf in der Ortslage zu regulieren. Es wurden Genossenschaften eingerichtet. 1913 Konstituierte sich in Spremberg ein Vorstand für die Unterhaltungsgenossenschaft. Vorsitzender wurde Gemeindevorstand Grunewald aus Spremberg und als dessen Stellvertreter Gemeindevorstand Schüler aus Niederfriedersdorf.

Durch das Königliche Straßen- und Wasserbauamt Zittau wurden Kostenanschläge erarbeitet, zunächst für den Bereich der Hentschel-Mühle bis zur Landesgrenze (Fugau). 42000 Mark wurden 1913 veranschlagt. In diesem Bereich sowie in Niederfriedersdorf wurden schließlich Arbeiten und Vermessungen ausgeführt.

Im Zeitraum des Ersten Weltkrieges und nach dessen Ende gab es jedoch Probleme bei der Bereitstellung von Ressourcen und Mitteln, sodass teilweise nur provisorische Arbeiten erledigt wurden - z.B. Uferbefestigungen mit Pfahl- und Flechtwerk.

Immer wiederkehrende Hochwässer veranlassten die hiesige Stadtverwaltung um auf dringliche, grundhafte Arbeitsausführungen hinzuweisen. 1927 wird auf eine diesbezügliche Eingabe geantwortet, dass eine Regulierung solange ruhen muss, bis auch die Frage der Verlegung der Staatsstraße geklärt ist.

In den Jahren bis 1931 wurden Regulierungsarbeiten in Fugau / Oppach sowie in Taubenheim durchgeführt.

Im April 1930 wurde endlich veranlasst, die erforderlichen Planungen und Kostenrechnungen für die Spreeregulierung in Neusalza-Spremberg vom Kretscham bis zur Fa. C.C. Förster aufzustellen. Zwischendurch gab es Bescheide des Finanzministeriums, dass die Vorbereitungen für diese Aufgabe mangels Mittelbereitstellung eingestellt wurden. Im Dezember wird mitgeteilt, dass trotz knapper Kassen in der nächsten Zeit die Planungen wieder aufgenommen werden.

- Fortsetzung folgt

F. Wittwer / G. Hensel (IGO)