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Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft für die Stadt Neusalza-Spremberg
Ausgabe 2/2025
Gemeinde Dürrhennersdorf
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In der Geschichte unseres Dorfes geblättert

Ansicht des Rittergutes 1990

Teil 18

Große Veränderungen begannen in den 70er Jahren für das Rittergut. 1972 zog zuerst Paul Stiller mit seiner Familie zu seinen Sohn Horst, der schon seit Mitte der 50er Jahre das Gut der Gebrüder Proft übernommen hatte. Wo die Familie Stiller Paul bisher wohnte, auf der Seite des Herrenhauses, wurde der erste Rinderstall eingebaut. Er war bis zum Schluss 1992 der Abkalbestall. Im Abkalbestall wurde keine Melkmaschine benötigt, und für das Entmisten wurde eine Kratzerkette eingebaut. Auch wurde in dieser Zeit die große Waage, auf dem Platz gegenüber dem Kindergarten, eingebaut. Später in den 90er Jahren wurde sie auf die Schönbacher-Straße, zur LPG-Halle umgesetzt. Die Umbauten im Rittergut gingen weiter. Im Sommer 1974 zog Peter Weiler mit seiner Familie in das Haus Hauptstraße 48, das er gekauft hatte. Auch die Familien Gustav Heder und Wolfried Heder zogen in ihr neu erworbenes Haus Hauptstraße 20. Käthe Körner bezog eine Wohnung im Neubaublock auf der Straße des Friedens. Nur die Familien Adelbert Müller und Familie Manfred Müller wohnten noch bis 1981 im ehemaligen hinteren Pferdestall. Und kurze Zeit noch Niesel, der in der Baubrigade der LPG arbeitete, bis er dann in die BRD übersiedelte. In dem hinteren Gebäude, wo jetzt noch der Stall der LPG ist, wurde ein Rinderstall eingebaut. Zur Entmistung wurde ein Vorderlader benutzt. Ein Futterhaus wurde angebaut. Zur gleichen Zeit wurde das Gebäude der Familie Körner (Früher die Stellmacherei des Gutes) teilweise abgerissen und umgebaut. Dort war dann die Melkanlage, Sanitärräume und die Aufenthaltsräume der Beschäftigten eingebaut. Im Anschluss daran wurde ein weiterer Rinderstall, der zum entmisten eine Kratzerkette hatte, ausgebaut. Beide Rinderställe waren mit dem Milchhaus verbunden. Dahinter, Richtung der Gärtnerei Günzel, wurden die Güllegruben eingebaut. Einige Reste davon sind ja nun 2024, beim Bau des Löschwasser – Speichers (200 m²), wieder zu Tage gekommen. Unterhalb des Milchhauses wurde eine Werkstatt für Landtechnik neu gebaut. Die von Eberhard Künzel noch in den 90er Jahren betrieben wurde. Der Gutshof war nun zu einem „großen Rinderstall“ im Ort geworden. Insgesamt waren bis zum Schluss 1992 etwa 276 Kühe eingestellt. Das Gesamtbild des Hofes hatte sich verändert. Am Eingangsbereich, gegenüber dem Gasthof, wurde der Eingang bzw. ein Teil der Hofmauer abgerissen. Die alte große Kastanie wurde gefällt. Auch die Einfahrt wurde verbreitert. Der dahinter liegende Garten wurde abgegraben und ein Parkplatz angelegt. Aber man wollte noch größere Ställe, was ja hier im Gutshof mitten im Ort nicht ging. So wurde am 16. Mai 1979 unmittelbar neben der Anfang der 70er Jahre entstandenen Jungviehanlage Dürrhennersdorf der erste Spatenstich für eine weitere Milchviehanlage vollzogen. Gebaut wurde sie damals von der ZBO „Grundstein“ Kemnitz. Diese damals moderne Anlage am Hutberg, sollte dann 1930 Kühe aus den Kooperationen Dürrhennersdorf und Löbau West aufnehmen. Etwa 80 Frauen und Männer sollten ihren Arbeitsplatz dort finden.

Aber nun weiter zum Hof. So berichtete die SZ am 13. Mai 1988, daß die Dürrhennersdorfer Ortsgruppe des VdgB, unter Vorsitz von Bertram Nater, eine Bauernstube und eine Nähstube im Rundteil des Gutshofes eingerichtet hatten. Die Bauernstube sollte fortan ein Raum für geselliges miteinander sein. Man dankte vor allem den Betrieben und Einrichtungen die dieses Bauvorhaben unterstützten. So berichtet die SZ weiter, daß Unterstützung vor allem durch die beiden LPGs der Pflanzen bzw. der Tierproduktion – mit entsprechenden Handwerksleistungen schon die halbe Miete war. Solche sind auch Tischlermeister Frohmut Kaden, der Ofensetzer Firma Marschner, den Ebersbacher Kollegen der PGH Dachdecker und Klempner, der PGH Keramik Löbau, dem Malermeister Rudi Mieth und nicht zuletzt dem VEB Oberlausitzer Möbelwerke Neugersdorf, der die Wandverkleidung zur Verfügung stellte, zu danken. Die Bewirtschaftung wurde von Angelika Mehlhose übernommen. Die diese Bauernstube viele Jahre betrieb. Als sie die Gaststätte schließlich schloss und nach einiger Zeit wegzog, stand sie viele Jahre leer. 2010 verkaufte sie das Rundteil an Maria Weber, die es dann als Wohnung ausbaute. 2012 zog sie ein.

Auch baute zur gleichen Zeit 1987, 1988 die Gemeinde neben dem Rundteil das neue Feuerwehrdepot, da das alte Spritzenhaus an der Friedenseiche zu klein geworden war. Das Neue entstand dort, wo sich jetzt unser Sitzungssaal der Gemeinde befindet. Es sollte anlässlich des 110-jährigen Jubiläums unserer Feuerwehr fertig werden.

Hartmut Klinger

Fortsetzung folgt!