Diese Frage stellt sich nicht nur der Schulleitung und den Lehrkräften unserer Schule, gerade in diesen Tagen, wo die Entlassung der Absolventen bevorsteht.
Es geht nicht darum, der Jugend alles zu verbieten. Wir begrüßen und fördern es, dass unsere Schülerinnen und Schüler ihre Meinung äußern und dafür einstehen. Aber bitte mit Respekt und ohne Beleidigungen oder Verletzungen. Viele von ihnen sind sich dessen bewusst. Nur ein kleiner Teil macht den positiven Eindruck der Mehrheit zunichte.
Gerade ging ein Vorfall einer Schule aus Görlitz durch die Medien. Lernende präsentierten sich mit radikaler Pose in Auschwitz.
Auch einige unserer Schüler traten dies bei unserem Projekt in Weimar, genauer in Buchenwald. Auch wir, als Schule, haben auf diesen Vorfall reagiert.
Anders als das Kollegium in Görlitz sind wir zunächst nicht an die Öffentlichkeit gegangen, sondern haben interne Maßnahmen ergriffen. Gleichzeitig übergaben wir den Vorfall dem Staatsschutz, der nun seine Ermittlungen führt.
Besonders erschüttert waren und sind wir von der Tatsache, dass diese Jugendlichen in ihren radikalen Ideen sehr gefestigt sind. Immer stärker präsentieren sie sich auch in der Schule durch ihren Kleidungsstil als radikale Einheit. Dies schürt besonders bei unseren jüngeren Klassen Ängste.
Für uns stellt sich nun die Aufgabe, die anderen Schülerinnen und Schüler vor diesen Ideen und Ansichten zu schützen. Das können wir jedoch nicht allein! Gerade bei diesem sensiblen Thema sind wir auch und besonders auf die Mitwirkung und Hilfe der Eltern und Familien dieser Schüler angewiesen. Nur gemeinsam wird es uns gelingen, den Schülern die Gefahren dieser Ideologie begreifbar zu machen. Leider konnten wir die Erfahrung eines gemeinsamen Vorgehens nur mit wenigen Eltern machen.
Gegenseitige Vorwürfe und Anfeindungen bringen uns nicht weiter. Es geht um eine sichere Zukunft unserer Jugend. Bewahren wir sie gemeinsam vor unüberlegten und fehlgeleiteten Schritten.