So schnell vergeht die Zeit, nun schreiben wir schon das Jahr 2025. Das neue Jahr wurde ja wieder sehr lautstark begrüßt, es geht natürlich auch anders. Aber das ist meine Meinung.
Die Wintermonate Januar bis März waren immer traditionell auf dem Land die Zeit des Hausschlachtens. In den Jahren nach 1945 auch lebensnotwendig. Ich habe keine guten Erinnerungen an das erste Mal im Jahr 1962. Die Hausschlachter hatten da ihre „Späße“, besonders für „Neulinge“ aus der Stadt, aber lassen wir das. Herr Hellmuth hat dazu ein lebensnahes Gedicht verfasst. Heute den 1. Teil seines umfangreichen Werkes.
Ein Schlachtefest in Wulfen
Der Wecker klingelt, früh um vier
Die Frau, die muss schnell raus
Denn Schlachtefest heut haben wir
Da gibt’s nen großen Schmaus.
Unterm Kessel, schnell das Feuer
Das Wasser muss schnell kochen
Ihr ist es jetzt nicht ganz geheuer
Und hat den Braten schon gerochen.
Das Holz ist nass, es brennt nicht sehr
Schuhcreme wird nun schnell genommen
Denn viel Zeit ist nun nicht mehr
Und der Fleischer wird bald kommen.
Da, schon zur Tür kommt er herein
Mit Beil und Messer schwer beladen
Zur Stube muss er erst hinein
Und kann sich prima laben.
Danach geht er nun schnell hinaus
Und schaut zum Kessel rinn
Das Wasser sieht schon sehr gut aus
Die Frau bekommts schon hin.
Er greift Pistole und den Strick
Und geht in Stall zum Schwein
Nun hat er heute wieder Glück
Der Strick sitzt schon am Bein.
Hinaus nun auf den Hof
Angebunden wird es dort
Es ist nun schon ganz doof
Und kann nun nicht mehr fort.
Durch die Luft ein toller Schuss
Schon seh ichs Messer blitzen
Das Blut nun fließen muss
Dieser Stich muss sitzen
Quirlen muss die Frau geschwind
In einen großen Topf
Damit es nicht so sehr gerinnt
Sonst fasst er sie beim Schopf
Da liegt es nun und rührt sich nicht
Und ist nun Mausetod
Im Leben wars ein Bösewicht
Jetzt bist du für uns Brot
Abgezogen wird die Haut
Vater Staat der wartet schon
Zum Leder wird sie aufgerauht
Und du bekommst dafür den Lohn
In den Trog kommt es sogleich
Mit heißer Lauge abgebrüht
Damit die Borsten werden weich
Sind alle dabei stark bemüht
Gefesselt wird’s nun auf die Leiter
Und nun noch einmal nachrasiert
Die Arbeit geht nun lustig weiter
Und wird schön sauber ausgeführt
Auf der Leiter hängt es nun
Nach unten mit dem Kopf
Und der Fleischer steht davor
Wie ein großer Pfropf
Ein guter Schluck wird nun genommen
Aus der Flache tief heraus
Er kann davon noch mehr bekommen
Das macht dem Meister ja gar nichts aus
Der Bauch der wird nun aufgeschlitzt
Nun schnell die Molle raus
Ein Mann der kommt schon angeflitzt
Und tut schon was er kann
Die Därme kommen rausgequollen
Wie eine Riesenschlange
Gefüllet werden nun die Mollen
Man wird bald Angst und Bange
Der Fleischbeschauer kommt herein
Und sucht sein Teil schon aus
Unter der Luke findet er
Es sieht doch alles sehr gut aus
…