Titel Logo
Gemeinde Osternienburger Land – Amts- und Mitteilungsblatt
Ausgabe 10/2023
Nichtamtlicher Teil
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Wulfener Geschichte

Das Sportlerheim ca. 1959

Ehemaliges Domänenwohngebäude im Jahre 1998

Geschichte der Schule Wulfen ab 1945

Wie im Vormonat angekündigt, möchte ich heute meine Ausführungen zur Geschichte der Schule Wulfen fortsetzen, Grundlage bilden hauptsächlich die Aufzeichnungen des am 1. September 1945 von der Besatzungsmacht eingesetzten Lehrers Karl Krause als Schulleiter.

Zentralschule Wulfen

Als im Mai 1945 die Hitlerherrschaft zusammenbrach, da stürzte auch das Schulwesen des dritten Reiches zusammen. Wulfen besaß bis dahin eine fünfklassige Dreilehrerschule. Im Zuge der Entnazifizierung wurden die bisherigen Lehrer Burghausen, Müller und Jähne entlassen. Unter Einwilligung der Besatzungsmacht wurde ich, der Lehrer Karl Krause aus Stargard am 01. September 1945 zum Schulleiter in Wulfen bestimmt und mit der Reorganisation der Schule in Wulfen beauftragt. Am 01. Oktober konnten wir den Schulbetrieb aufnehmen. Auf der Grundlage der antifaschistischen Ordnung galt es nun ein demokratisches Schulwesen zu entwickeln. Es waren etwa 280 Schüler in sieben Klassen zu unterrichten. Das 7. und 8. Schuljahr wurde in einer Klasse zusammengefasst. Nachfolgende Lehrkräfte standen zur Verfügung: Lehrkräfte am 01.10.1945

1. Karl Krause, Lehrer und Schulleiter

2. Helga Slapnitzka, Lehrerin

3. Charlotte Lenk, Lehramtsanwärterin

4. Helga Krause, Lehramtsanwärterin

5. Gerta Mayer, Haushaltslehrerin

Für den Unterricht standen drei Klassenräume zur Verfügung, einer Diebziger Str. 3 und zwei Schulstr. 4. (Ende des Zitats)

Weiter mit „Meilensteinen“ auf der Grundlage der Ausführungen von Herrn Krause. Im Jahr 1946 Ausbau zur Zentralschule, Ausbau weiterer Klassenräume, jeweils ein Klassenraum in der Schulstr. 4 und der Diebziger Str. 3, so das fünf Klassenräume zur Verfügung standen. Ab 01.09.1948 gab es in Wulfen die achtklassige Grundschule. Am 01.09.1948 bzw. 30.08.1948 kamen sechs Neulehrer hinzu: Wilke, Kattelat, Sommer, Lübke, Hach und Hofrichter. In den Jahren 1949/50 wurde das Domänenhaus, nach jahrelangen Beratungen, zum dritten Schulgebäude umgebaut. Durch den Umbau wurden sechs weitere Klassenräume, ein Lehrerzimmer, ein Lehrmittelzimmer und ein Pionierraum gewonnen. Die notwendigen Schulräume für eine voll ausgebaute Zentralschule standen nun zur Verfügung. Zubringerschulen sind die Schulen Drosa 5. bis 8. Schuljahr und Micheln 7. und 8. Schuljahr, dazu auch die jeweiligen Lehrer. Der Sportunterricht wurde im Saal des Gasthauses „Zur Eisenbahn“ erteilt.

Am 28.08.1950 wurde der neue Sportplatz eingeweiht. Großen Anteil hatten die Wulfener Sportfreunde, 2003 freiwillige Aufbaustunden wurden geleistet, Unterstützung gab es durch die Wulfener Betriebe. Nun fand der Sportunterricht bei gutem Wetter auch im Freien statt.

Stand der Lehrkräfte Juni 1954

Karl Krause (Direktor), Erwin Kaltschmidt (stellv. Direktor), Rudolf Zemter, Erhard Markmann, Carla-Liane Storz, Fritz Zwiener, Gerhard Hach, Ernst Zwernitz, Eveline Markmann, Paul-Heinz Knufinke, Ingeborg Frania, Elvire Voigt, Anna Münstermann, Christa Großöhmigen.

Am 01.09.1954 schieden Eveline Markmann und Ernst Zwernitz aus dem Lehrkörper aus. Neu versetzt an die Schule wurde Gottfried Schwarz. Unsere Pionierfreundschaft führte zuerst den Namen „Johann Gutenberg“. Erster nebenamtlicher Pionierleiter war Kollege Hans Lübke. Er leistete eine gute Arbeit. Seit 1953 hieß unsere Pionierfreundschaft dann „Erich Weinert“. Höhepunkt war 1953 das Ferienlager in Diebzig, Hans Lübke war auch für die Einrichtung eines Schulgartens verantwortlich. Im Zuge der Bodenreform wurde der Schule ein Morgen am Triftweg zur Verfügung gestellt, später aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ein halber Morgen Ecke Triftweg, Akener Chaussee. Hans Lübke und Helga Krause machten aus dem Ödland einen brauchbaren Schulgarten.

1955 erste Jugendweihe mit sechs Teilnehmern, gemeinsam mit Schülern der Kastanienschule Köthen. 1956 Einrichtung eines provisorischen Werkraums in der großen Scheune, Werkbänke und Werkzeuge wurden von Köthener Betrieben zur Verfügung gestellt. Kurz danach wurde in der Schmiede Lemdche ein Polytechnisches Kabinett unter beispielhaften Einsatz von Lehrern und Vätern hergerichtet. 1959 fand an der Wulfener Schule die erste Jugendweihefeier statt und es wurde eine neunte Klassenstufe eingerichtet. Damit wurde aus der Zentralschule die Polytechnische Oberschule Wulfen. 1960 ging Direktor Krause in den Ruhestand und Herr Hach wurde Direktor. 1961 verließen die ersten Schüler unsere Schule mit dem Abschluss der 10. Klasse. Zum Schuljahr 1961/62 löste der Lehrer Peter Winter Herrn Hach als Schulleiter ab. Am Mühlenteich wurde im gleichen Jahr ein Hortgebäude eingerichtet. Am Sportplatz entstand eine Kleinfeldanlage. Inzwischen lernen rund 720 Schüler an der Polytechnischen Oberschule Wulfen.

Für eventuelle fehlerhafte Angaben wird keine Verantwortung übernommen.

Die Geschichte des Schulwesens in Wulfen wird nächsten Monat fortgesetzt mit der Zeit von 1961 bis 1991 – Polytechnische Oberschule Wulfen.

In der Hoffnung Ihr Interesse, liebe Leserinnen und Leser, geweckt zu haben, verbleibe ich mit dem Wunsch „Bleiben oder werden Sie gesund.“

Frank Wulkau