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Gemeinde Osternienburger Land – Amts- und Mitteilungsblatt
Ausgabe 12/2023
Nichtamtlicher Teil
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Ortsteil Dornbock und Bobbe

Das Schulkombinat Zuchau

Eine wichtiger Abschnitt der Geschichte des Schulwesens in Dornbock war der, als die damalige Gemeinde gemeinsam mit zwei weiteren aus der unmittelbaren Nachbarschaft dieses, als eine neue Form der Unterrichtsgestaltung auf dem Lande bildeten.

Der Dornbocker Ortschronist und Lehrer Gerhard Bringezu hat dies im 3. Heft der Auszüge aus der „Chronik der Gemeinde Dornbock“ in einer umfangreichen Betrachtung festgehalten. Nachfolgend wird diese nach einer redaktionellen Bearbeitung gekürzt wieder gegeben. So schrieb der Dornbocker Chronist, dass sich im Jahre 1950 die Schulen aus den Gemeinden Zuchau, Dornbock und Gramsdorf - die zu dieser Zeit noch zum Landkreis Schönebeck/Elbe gehörten, zum „Schulkombinat Zuchau“ zusammenschlossen. Weiter machte er darauf aufmerksam, dass der Vorteil darin lag, “... dass für die Schuljahre 5 bis 8 der Mehrstufenunterricht abgeschafft wurde und das Fachlehrerprinzip in Anwendung kam. Wie dies in der Praxis verwirklicht wurde, soll an einem Beispiel dargestellt werden. So wurden in einem Schuljahr die Schüler aus den drei Orten und Bobbe folgendermaßen unterrichtet: Die Klasse 5 in Zuchau, Klasse 6 in Dornbock, Klasse 7 in Gramsdorf und die Klasse 8 in Zuchau. Die Schüler der Schuljahrgänge 1 bis 4 wurden in ihren Heimatorten unterrichtet.“

Lehrerinnen und Lehrer im Schulkombinat und dessen Ausstattung

Dies waren: „Heinz Kürbitz, Direktor des Schulkombinats und Schulleiter von Gramsdorf, Franz Kücher, stellvertretender Direktor des Schulkombinats und Schulleiter in Zuchau. Hans-Joachim Kaerger, Schulleiter in Dornbock, Ernst Laubrich, Lehrer ab 1951 (wieder eingestellt) bis 1952, Otto Barby, Lehrer, Gerhard Bringezu, Lehrer (ab 1952 in Zuchau) Bernhard Mitrasch, Lehrer (ab 1952 in Zuchau, Emil Arnold, Lehrer (ab 1955, nur ein Jahr tätig; versetzt nach Calbe) Marlies Winselmann, Lehrerin ab 1957. Der Lehrer Kaerger geht 1955 nach Baden-Württemberg. Gerhard Bringezu wird 1955 Schulleiter in Dornbock. Heinz Kürbitz wird 1956 nach Aken versetzt. Franz Kücher wird 1956 Direktor des Schulkombinats. Gerhard Bringezu wird 1956 stellvertretender Direktor des Schulkombinats. “Er machte aus seiner damaligen Sicht deutlich, dass auch die Ausstattung der Schule mit modernen Unterrichtsmitteln, Arbeitsmitteln und Geräten der technischen Grundausstattung reichlich vorhanden sind“. Sie wurden zu dieser Zeit, „….ausschließlich aus dem Staatshaushalt finanziert.“ Bei den „...jährlich durchgeführten „Schulbegehungen“, an denen Vertreter der Schule, der Elternschaft und der örtlichen Organe teilnahmen“, wurde anschließend festgelegt, “...welche Renovierungen an den Schulgebäuden durchzuführen sind und welche materiellen Voraussetzungen zur weiteren Verbesserung des Unterrichts notwendig sind.“

Neugliederung des Verwaltungsaufbaus in der DDR

Am 23. Juli 1952 erfolgte per Gesetz eine Neugliederung des Verwaltungsaufbaus in der DDR. An die Stelle der bisherigen 5 Länder traten 14 Bezirke. Die Kreise wurden territorial verkleinert. Dazu ist dann bei Gerhard Bringezu lesen, dass “...auch die drei Gemeinden, aus denen sich das Schulkombinat zusammensetzte, auseinander gerissen wurden“. „So blieb Zuchau im Kreis Schönebeck im Bezirk Magdeburg, Dornbock wurde dem Kreis Köthen zugeteilt und Gramsdorf kam zum Kreis Bernburg; beide Kreise im Bezirk Halle. Das Schulkombinat Zuchau blieb aber trotzdem in der bisherigen Form bestehen. Es war weiterhin dem Kreis Schönebeck zugeordnet. Lediglich für die materielle Versorgung in den einzelnen Orten waren die neuen Kreise zuständig.“ Damit verbunden war es auch nur noch ein kleiner Schritt bis dann im Jahre 1958 das Schulkombinat Zuchau aufgelöst wurde. Die Schüler der 5. bis 8. Schuljahre aus Dornbock wurden nun in Wulfen beschult. Die Schuljahre 1 bis 4 verblieben in Dornbock, in einer sogenannten Zubringerschule oder auch Teiloberschule genannt.“

Darüber wird dann in der nächsten Ausgabe des Amtsblatts zu berichten sein.

Norbert Krieg

Verwendete Literatur:

Gerhard Bringezu: 3. Heft der Auszüge aus der „Chronik der Gemeinde Dornbock“, S. 43-44