Ortsteil Dornbock und Bobbe
Wie in der letzten Ausgabe des Amtsblattes dargestellt, wurde im Jahre 1958 das Kapitel mit dem Schulkombinat Zuchau abgeschlossen. Die Schüler der Schuljahre 5 bis 8 aus Dornbock wurden von nun an in Wulfen beschult. Die Schuljahre 1 bis 4 verblieben in Dornbock und erhielten ihren Unterricht nun in einer „Zubringer- bzw. einer Teiloberschule“. Dafür waren auch neue Lehrerinnen und Lehrer im Ort erforderlich. So kamen, „...das Lehrerehepaar Udo und Irma Zappe aus Falkenberg an unsere Schule, wie der Chronist Gerhard Bringezu (1927-2002) in der Geschichte des Schulwesens von Dornbock schrieb. Aber auch die Bedingungen für die Erteilung des Schulunterrichtes mussten verbessert werden.
“So wurde der bisherige Kulturraum in Bobbe als Klassenraum ausgebaut. Nun konnten die drei Dornbocker Lehrer in drei Klassenräumen ihren Unterricht durchführen. Der Raum in Bobbe diente auch gleichzeitig als Hortraum. Als Hortnerin war Elli Hentze tätig. In diesen Jahren kam es auch zu weiteren Wechseln bei der Besetzung der Stellen für die bisherigen Lehrerinnen und Lehrer in Dornbock. Gerhard Bringezu ging als stellvertretender Direktor an die Polytechnische Oberschule (POS) nach Wulfen. Udo Zappe nahm nun dessen Platz als Schulleiter ein und versah diese Funktion bis zum Jahr 1966. Dann wurde er ebenfalls nach Wulfen versetzt. Ab diesem Jahr erfolgte auch eine Kombination der Schuljahrgänge mit der Teiloberschule in Drosa. D. h., Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 bzw. 4 aus Bobbe und Dornbock wurden dort auch unterrichtet. Die Lehrerin Irma Zappe blieb weiterhin in Dornbock, wo sie noch für die Schulklassen 1 und 2 verantwortlich war.
Die Auflösung der Schule in Dornbock erfolgte dann 1970. Somit erfolgte der Unterricht für alle Schülerinnen und Schüler aus dem Ort in Wulfen in der dortigen Polytechnischen Oberschule (POS). Auch die Lehrerin Irma Zappe versah nun ihren Dienst dort.
„Damit war ein Kapitel Schulgeschichte in Dornbock zu Ende gegangen. Für die Schülerinnen und Schüler und auch die Lehrerinnen und Lehrer bedeutete die neue Schulform einen Fortschritt. Aber auch Nachteile waren entstanden, die sich besonders auf kulturellen Gebiet in der Gemeinde zeigten.“ So kommentierte der Lehrer und Chronist Gerhard Bringezu diesen Einschnitt in der Geschichte seines Heimatdorfes. Aber es würde seinen Anspüchen nicht gerecht werden, wenn das nachfolgende der dortigen Schulgeschichte unerwähnt blieb.
Volkslehrer in Dornbock
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges 1945 wurden in der Zusammensetzung der Lehrerschaft sowie den Inhalten des Schulunterrichtes in der damaligen sowjetischen Besatzungszone, zu der auch Dornbock gehörte, gravierende Veränderungen vollzogen. So u. a. die, dass alle Lehrerinnen und Lehrer die Mitglied der Nazipartei waren, entlassen wurden. Dies traf auf den Ort zwar nicht zu, aber der Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern in den Schulen auf dem Lande war trotzdem groß. Gleichfalls verlangten die neuen inhaltlichen Orientierungen bei der Unterrichtsdurchführung auch eine Vielzahl neuer Lehrerinnen und Lehrer, die dem gerecht wurden. Dazu wurden dann u. a. sozusagen „im Schnelldurchgang“ Volks- oder auch Neulehrer ausgebildet. So nahmen ab dem 2. September 1946, drei „Volkslehrer“ ihre Arbeit in Dornbock auf. Dies waren: Heinz Jakobitz, Karl Schneider und Karl Kuhley, die in Staßfurt sich ihr Grundwissen für ihre neue Tätigkeit angeeignet hatten. Neben den schon „altgedienten“ Lehrer Krehmke waren nun im Ort ab dem Jahre 1946 drei Lehrer tätig. Als Nachfolger des Lehrers Krehmke, der im Jahre 1947 verstarb, nahm Hans-Joachim Kaerger im Jahr 1947 seine Tätigkeit als Schulleiter in Dornbock auf. Ein Jahr später, 1948, wurde er nach Groß Rosenburg versetzt und die mit ihm nach Dornbock gekommenen „Volkslehrer“ Karl Schneider und Karl Kuhley schieden aus dem Schuldienst, aus welchen Gründen auch immer, aus. Dafür wurde im gleichen Jahr Karl-Heinz Kirsten als Lehrer nach Dornbock versetzt. Er verzog 1950 ins Rheinland. Von 1949 bis 1952 war dann Hans-Georg Kölling aus Löderburg als Lehrer im Ort tätig. Seine Versetzung nach Biere erfolgte dann 1952. Wobei an dieser Stelle auch darauf verwiesen werden muss, dass die im Schuldienst verbliebenen „Volkslehrer“ sich natürlich weiter bildeten, um den neue Anforderungen innerhalb des Schulwesens in den kommenden Jahren gerecht zu werden.
Es gab aber auch weitere Lehrerinnen und Lehrer, die zu dieser Zeit an den Schulen in Dornbock unterrichteten. Dies waren: Frau Judith Wehrmaker ab Oktober 1950; Herr Ernst Laubrich, Lehrer ab 1952 bis 1955 (Rentner) und Hanni Lietz, verheiratet Kondritz, Lehrerin ab 1955; sie verstarb 1959.
An dieser Stelle endet erstmal dieser Ausflug in der Geschichte des Schulwesens von Dornbock und damit verbunden ist der Wunsch, dass Sie und Ihre Familien schöne Feiertage verleben und gesund im neuen Jahr 2024 ankommen.
Verwendete Literatur:
Gerhard Bringezu, 2. Heft mit den Auszügen aus der „Chronik der Gemeinde Dornbock“, S. 42-45