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Gemeinde Osternienburger Land – Amts- und Mitteilungsblatt
Ausgabe 3/2024
Nichtamtlicher Teil
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Brunnhildes Ausflugtipp

“Warum in die Ferne schweifen ... “,

denn die Heimatstube in Kleinpaschleben ist es wirklich wert, besucht zu werden. Eintritt frei, kleine Spende ins rosa Glücksschwein erlaubt.

So war ich am 23.01.2024 wieder mal dort, um zu sehen, was es Neues gibt.

Es ist zu bemerken, dass dort kein Verein tätig ist, sondern sich fleißige Frauen, Frau Marschall, Frau Liedke, Frau Mießler und Frau Bettzieche, um die Heimatstube und ihr stetiges Wachsen bemühen. Vereine unterstützen natürlich die Heimatstube, aber man muss nicht immer einen Verein gründen, um sich in eine Gemeinde mit Ideen einzubringen.

Viele Fotos wurden wieder gesammelt, viel Hausrat aus vergangener Zeit zusammengetragen. Die Frauen sammeln z. B. zu jedem Haus in Kleinpaschleben historische Fotos und Informationen. Wie hat sich alles verändert seit dem man fotografieren kann? Wer hat wo gewohnt? Was gibt es von den Menschen aus vergangenen Generationen zu berichten? Gibt es Anekdoten? Was ist es wert, der Nachwelt zu berichten? Zeitungsartikel und Briefe komplettieren alles.

Ein Bügeleisen mit Spiritus und Heizwendel betrieben war auch für mich bisher unbekannt. Weißwäsche, für mich als historische Marktfrau ein kostbarer Schatz in damaliger Zeit, kann man hier stapelweise bewundern.

Dank der Einwohner von Kleinpaschleben und umliegender Orte, die unentgeltlich Fotos, Briefe, Dokumente und Gegenstände aus vergangener Zeit dort abgeben, werden viele Dinge nicht vergessen, die das Leben früher prägten.

Das ist stark von den Einwohnern. Sie geben es kostenlos an die Heimatstube und schlagen kein Geld aus den Antiquitäten über den Verkauf bei Ebay.

Der mehrmals im Jahr stattfindende Heimatstubennachmittag ist auch ein Besuch wert, denn die emsigen Frauen bewirten ihre Gäste mit frischgebackenem Kuchen und Kaffee. Eine große Kaffeetafel ist mit alten Sammeltassen aus zartem Porzellan gedeckt. Da schmeckt der Kaffee doppelt gut. Jeder setzt sich dahin, wo er will und so kommen spontane Gespräche über “Gott und die Welt” zustande. So stell ich mir eine intakte Dorfgemeinschaft vor. Man muss das Angebot nur annehmen.

So habe ich letztens mit Frau Sabine Pfeiffer, Elke Schulz und Herrn Hartmut Brümmer Bekanntschaft gemacht und einiges für mich Neues geschichtliches aus Kleinpaschleben erfahren.

Es muss nicht jedes Dorf eine Heimatstube haben. Will man solch eine Einrichtung interessant aufbauen, ist viel Zeit und ein Feingefühl zur Ausstellung nötig. Die ständige Pflege und staubfreie Präsentation darf nicht unterschätzt werden, denn sie beansprucht sehr viel Freizeit.

Wir haben im Osternienburger Land in Chörau den „Museumshof“, in Großpaschleben die „Wäschkestowwe“, in Reppichau das „Mühlenmuseum“ und hier in Kleinpaschleben die „Heimatstube“. Man kann auch aus anderen Orten unserer großen Gemeinde Ausstellungsstücke, gern auch als Leihgabe, abgeben.

Besuchen Sie einmal als Volkssolidaritätsgruppe, Verein, Schulklasse, Familie oder in den Ferienspielen des Hortes unsere geschichtlichen Einrichtungen!

Meine Lebensweise ist es, alle Ortsteile des Osternienburger Landes als eine Gemeinschaft zu sehen. Jeder Ort hat etwas Besonderes zu bieten, man muss es nur als Einwohner annehmen.

Übrigens, ich habe auch etwas da gelassen: Gegenstände aus dem 30-jährigen Krieg.

“... und wenn ich ehrlich bin, da geh ich bald mal wieder hin.”

Allen zum Gruße
Eure Marktfrau Brunnhilde