Der Kirschweg in Richtung Drosa ist beliebt bei Spaziergängern und Radfahrern. Wer ihn passiert, sieht links ein Relikt aus uralter Zeit stehen, die alte Blechscheune. Von der LPG wurde sie noch lange genutzt, als Strohablage. Für die Dorfjungen war sie auch von Interesse, konnte man doch im Stroh, auch wenn es verboten war, tüchtig toben.
Es gab aber auch andere Interessierte. So konnte man in einem kuriosen Bericht vom 06.12.1928 in der Zeitung lesen.
„Einen leckeren Fund machte am Dienstag der hiesige Amtswachtmeister. Als er auf einer Streife durch die Feldflur war, fühlte sich sein Hund von der am Drosaer Weg stehenden Feldscheune ganz besonders angezogen. Der Beamte folgte dem Tiere und in dem Stroh versteckt fand er ein „Tischlein deck dich“ in Gestalt eines Korbes mit frischen Würsten, Gehacktem und dergleichen. Ein beiliegender Gewerbeschein führte auf die Spur. Es handelte sich um keinen Raub, sondern ein Lehrling eines Bernburger Fleischermeisters hatte die Sachen, die er in Drosa absetzen sollte, versteckt. Mit einem Teilerlös und von der Meisterin gespendetem Geld hatte der Bursche sich aus dem Staube gemacht. Es handelt sich um einen ehemaligen Fürsorgezögling, der schon ähnliches auf dem Kerbholz hat. Der von der Ortspolizei herbeigerufene Meister konnte sein Eigentum, von dem nur einiges fehlte, wieder in Empfang nehmen.“
So weit der Zeitungsbericht. Aber welche Scheune war gemeint? An der Straße nach Drosa stand 1928 noch eine Scheune, die 1945 von den amerikanischen Truppen, von Drosa kommend, in Brand geschossen wurde. Diese Scheune stand am Abzweig Scharwegk, in der Angerbreite. Die Blechscheune steht in der Drecksbreite. Gegenüber befindet sich die Stangenbreite. Kantor Kranz hat eine Skizze erstellt mit den alten Flurnamen, die für interessierte Leser beigefügt wird.