Ein tempomessender Spaßmacher am Ortseingang von Libbesdorf!
Am Mittwoch, dem 30. April war es endlich so weit: Unser kleines Dorf hat ein brandneues Geschwindigkeitsmessgerät am Ortseingang erhalten! Die Aufregung war groß, und die Vorfreude auf die ersten „Geschwindigkeitsgesichter“ kaum zu bremsen – ganz im Gegensatz zu einigen Autofahrern, die nun achtsamer in den Ort fahren anstatt wie bisher „tief einzufliegen“.
Die Installation des Gerätes war ein Event für sich. Während die Techniker mit ihren Werkzeugen hantierten, versammelten sich einige Dorfbewohner, Vertreterinnen der Presse, die Ortsbürgermeisterin sowie der Bürgermeister des Osternienburger Landes Herr Lorenz, um dem Ereignis beizuwohnen. Nur allein in dieser kurzen Zeit wurden die Anwesenden nochmals von der Notwendigkeit einer Sensibilisierung für die Einhaltung der 50 km/h in Ortschaften überzeugt. Während einige Kraftfahrer die Landstraße von Quellendorf nach Libbesdorf als „Landebahn“ betrachteten und die Geschwindigkeit erst innerhalb des Ortes vor der ersten Kurve drosselten, gab es auch die Neugierigen, die intuitiv die Geschwindigkeit verringerten, um nach dem Grund der Menschenansammlung zu schauen.
Bereits im Sommer 2024 hatte die Mehrheit der Libbesdorfer im Rahmen einer „Bürgerversammlung“ ihren Unmut über das Fahrverhalten nicht weniger Kraftfahrer im Zusammenhang mit der Geschwindigkeit geäußert. Es musste dringend Abhilfe geschaffen und die Sicherheit für Mensch und Tier erhöht werden. Doch das „Wie“ war mit einigen Fragezeichen besetzt. Für einen „Blitzer“ wird eine gerade Strecke von 150 m benötigt, dem stand die nächste Kurve entgegen. Blumeninseln zur Einengung der Durchfahrt sehen zwar sehr ansprechend aus, stehen dem Verkehr mit Landmaschinen und LKWs jedoch im Weg. Auch andere geprüfte Möglichkeiten wurden verworfen. Ein „Geschwindigkeits-Smiley“ schien geeignet. Kein Verbot (davon gibt es schon mehr als genug), kein erhobener Zeigefinger, keine pädagogische Ansprache – nur eine Sensibilisierung: „Hi lieber Kraftfahrer, hier kommt ein Ort, in dem nette Menschen wohnen, Kleintiere oder Pferde sich die Straße mit Fahrzeugen teilen müssen und nur Akzeptanz und Rücksicht wollen. Das Guddi ist ein lächelnder Smiley!
Das „Wie“ war geklärt, doch wer bezahlt? Und schon baute sich die Bürokratie wie eine Monsterwelle auf und drohte den guten Plan zu ersticken. Doch auch hier hatten die Libbesdorfer eine Lösung! Eigenfinanzierung hieß das Zauberwort. Die Eigentümer der Grundstücke, auf denen die Libbesdorfer Windkraftanlagen stehen, geben in jedem Jahr etwas von ihren Pachteinnahmen für gute Projekte oder notwendige Anschaffungen, um ein besseres Dorf- und Kulturleben zu ermöglichen oder auch unterstützend für die Kammeraden der Libbesdorfer Feuerwehr. Am 05. Dezember 2024 wurde auf der Eigentümerversammlung per Abstimmungsentscheidung grünes Licht für unser „Geschwindigkeitssmiley“ gegeben. Auch der Ortschaftsrat von Libbesdorf zog mit. Zeitnah erfolgten die Planung, Gespräche mit der Bürgermeisterin von Quellendorf über ihre Erfahrungen mit dem Quellendorfer Geschwindigkeitsmessgerät, mit Verantwortlichen in der Gemeindeverwaltung Osternienburger Land und Libbesdorfern. Anträge wurden gestellt und nach Genehmigung die Firma Thiele aus Köthen mit der Installation beauftragt.
Nun steht es am Ortseingang von Libbesdorf, aus Richtung Quellendorf kommend - unser Geschwindigkeitsmessgerät. Es hat nicht nur die Aufgabe, die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu messen, sondern auch einen eingebauten „Smiley“-Modus. Fährt man zu schnell, zeigt es ein trauriges Gesicht – und wir alle wissen, dass nichts so schmerzt wie ein trauriger Smiley. Fährt man jedoch brav im erlaubten Bereich, strahlt das Gerät einen fröhlichen Smiley aus, der selbst die grimmigsten Autofahrer zum Schmunzeln bringt.
Die ersten Tage nach der Installation waren schon sehr beeindruckend. Dieses Gerät zeigt Wirkung! Autofahrer bremsten abrupt ab, als sie das Gerät erblickten, und es wird sicherlich nicht lange dauern, bis das Können dieses Kastens ausgetestet wird. Ob beim Fahrradrennen oder Kinder-Wettrennen innerhalb der „Smiley-Zone“ – natürlich alles im Rahmen der Geschwindigkeitsbegrenzung und Sicherheitsmaßnahmen!
Insgesamt hat das neue Geschwindigkeitsmessgerät am Ortseingang nicht nur dazu beigetragen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, sondern auch die Stimmung im Dorf aufgehellt. Wer hätte gedacht, dass ein Stück Technik so viel Freude und Entspannung bringen kann? Wir freuen uns auf viele weitere fröhliche „Smiley-Momente“!