Wenn jemand vor 150 Jahren geboren wurde, dann ist es doch eher unwahrscheinlich, dass man noch heute an ihn denkt. Zumal er vor 60 Jahren gestorben ist – denn kein Mensch wird 150! Aber Alfred Wirth, der Namensgeber unserer Grundschule, hat sich in den Herzen verewigt. Als Heimatforscher machte er es sich zur Aufgabe, Arbeit, Bräuche, Feste, Lieder, Reime und Spiele seiner Dörfler aufzuschreiben. Und so reisten wir in einer kleinen Theateraufführung 100 Jahre zurück in die Zeit, als Alfred Wirth noch Nachbar von den Kindern Wilhelmine und Kurt war. Charlotte und Toni führten die beiden durch das Schulleben der heutigen Zeit. Alle, ausnahmslos alle Kinder waren dabei und spielten, tanzten, sangen und rezitierten mit riesiger Freude beim Vergleich von „Schule früher und heute“. Der Gänsehautmoment war dann unsere neue Schulhymne, bei der die Kinder mit Inbrunst sangen: „Wir sind so stolz, dass er (Alfred Wirth) hier war.“ Eine offene Unterrichtsstunde rundete das Festprogramm für unsere Ehrengäste am Vormittag ab.
Am Nachmittag ging es mit der Aufführung unseres Programms für die Eltern, Großeltern, Geschwister und Familien weiter. Die Herzen klopften genauso wild wie der kühlende Wind, der uns durch die Haare fuhr. Aber der tosende Beifall bestätigte den Kindern ihren überzeugenden Auftritt. Nun tummelten sich auf dem übervollen Schulhof hunderte Menschen und die Schlange am Cafe und am Zuckerwattestand war ellenlang. Später wurde sie an den Würstchenstand verlagert.
Was gab es im und um das Haus alles zu erleben! Von alten Spielen, der Vorstellung der Mundartgruppe „Hobusch“, über Wasserspiele mit der Feuerwehr, der Hüpfburg, Ponyreiten bis zum Torwandschießen! Die Kinder tummelten sich und probierten sich aus, die Augen strahlten und die Herzen hüpften vor Freude. Die Mühe hat sich gelohnt!
Dank deshalb allen unermüdlichen Helfern, die ihre Freizeit für unsere Schulkinder geopfert haben – gern und mit riesigem Engagement – der Mundartgruppe „Hobusch“ aus Dessau, den Feuerwehren aus Trebbichau und Osternienburg, dem Osternienburger Fußballverein und dem Jugendclub, Lindas Farm mit dem Ponyreiten, dem Rewe – Markt, der Gemeinde Osternienburger Land, dem Schulelternrat und vielen anderen eifrigen Eltern, ohne die ein solcher Tag der offenen Tür nicht möglich gewesen wäre.
Was bleibt von diesem besonderen Tag? Ein Kirschbaum auf unserem grünen Schulhof, den wir zum „Tag der offenen Tür“ von der Gemeinde geschenkt bekamen und gleich am Nachmittag einpflanzten. Wie lange müssen wir nun auf leckere Kirschen warten? Hoffentlich nur bis zum Sommer! Wir freuen uns darauf!
Und Alfred Wirth hätte sicher gern seinen 150. Geburtstag mit uns gemeinsam gefeiert. Wir haben ihn würdig vertreten.