Diebzig ca. 1900
Bezugnehmend auf den Artikel von Herrn Frank Wulkau im Amts- und Mitteilungsblatt der Gemeinde Osternienburger Land Nummer 5/2024 möchte ich einige Ergänzungen beisteuern. Diese Geschichten über die Familie Schaue waren sehr informativ und unterhaltsam.
Für die Diebziger, die sich für die Historie ihres Dorfes interessieren, hier die Fakten, die mir vorliegen. Ich beharre nicht auf Vollständigkeit. Für ergänzende Informationen wäre ich sehr dankbar. Vielleicht entwickelt sich beim nächsten Treffen der Ortsgruppe Volkssolidarität ein weiterführendes Gespräch.
Grundstück Nummer 19
Die erste bekannte Schmiede muss sich auf dem Grundstück Nummer 19 befunden haben. Denn erst im Jahr 1895 kaufte der Schmiedemeister Friedrich Kühne von der Gemeinde Land für eine Baustelle und Trift um den Teich (heute Schmiedeteich genannt). Im April des darauffolgenden Jahres war das Wohnhaus mit Zubehör fertig.
Laut den Belegen zur Ortschronik lebte die Familie Schaue schon lange Zeit in unserer Gegend. In den vorhandenen Unterlagen taucht sie mit Johann Christoph Ernst Gottfried und seiner Ehefrau Dorothea geborene Lübeck um 1840 auf.
Johanna Dorothea (geboren am 29.11.1811 in Diebzig und am 28.01.1867 in Diebzig verstorben) war die Tochter des Diebziger Hufschmieds Jacob Lübeck und dessen Ehefrau Marie Catharine geborene Engel. Warum der alte Schmied Herr Lübeck am 26.06.1838 im Armenhaus von Cöthen/Anhalt verstarb ist nicht bekannt.
Zurück zur Familie Schaue. Johann Christoph Ernst Gottfried wird als Schmiedemeister bezeichnet. Sieben Kinder sind bekannt. Der „alte Schaue“, Andreas Christian Friedrich Gottlieb Schaue, scheint der älteste Sohn der Familie gewesen zu sein. In den Unterlagen wird er als „Handarbeiter“ bezeichnet. Geboren wurde er am 20.03.1839. Seine Ehefrau, Sophie geborene Kirchhoff, stammt aus Wulfen. Von 17 Kindern verstarben einige bzw. kamen tot zur Welt. Sohn Julius überlebt die Kindheit, übernahm die Wirtschaft und wird in den Belegen als Landwirt bezeichnet. Tragisch ist sein früher Tod, er fällt am 16.07.1917 in Frankreich.
Mehrere Generationen der Familie wohnten auf dem Grundstück Nummer 19, heute Müllergasse 19. Durch den Tod von Julius Schaue und die Wiederverheiratung der Ehefrau Marie geb. Neideck (aus Nr. 57) [geboren am 21.09.1891 in Diebzig und verstorben am 13.02.1950?] änderte sich der Familienname der Besitzer. Landwirt Wilhelm Lange war der 2. Ehemann von Marie Schaue.
Viele verwandtschaftliche Beziehungen zu heutigen Einwohnern von Diebzig sind aus den Unterlagen ersichtlich. Vielleicht erkennt der eine oder andere die Namen seiner Vorfahren.
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