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Gemeinde Osternienburger Land – Amts- und Mitteilungsblatt
Ausgabe 9/2024
Nichtamtlicher Teil
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Der Mühlberg

Schulisch und kirchlich gehörte der Neunfinger nach Crüchern, deshalb auch eine alte Zeichnung vom Mühlberg. Er ist ja auch so etwas wie der Hausberg von Kleinpaschleben. Jedes Kind, das in Kleinpaschleben zur Schule gegangen ist, war mindestens einmal am Wandertag auf dem Mühlberg von Crüchern. Mit 105 m ist er die höchste Erhebung innerhalb unserer nächsten Umgebung. Der Berg war auch strategisch ein wichtiger Punkt während der Kriege, besonders im 2. Weltkrieg. Rings um Kleinpaschleben waren Fliegerabwehrkanonen aufgestellt. Die Beobachtungsstelle war auf dem Mühlberg in Crüchern.

Im 18. Jahrhundert waren Zoll und Geleit oft die Quelle von Streitigkeiten und Verwicklungen. So hatte z. B. ein Lübecker Kaufmann mit einem Wagen voll Heringen und Tuch versucht die Bernburger Zollstätte Gerbitz zu umfahren, um den Zoll zu sparen. Er wurde festgenommen und auf Schloss Bernburg gebracht. Es entbrannte der sogenannte „Heringskrieg“ zwischen der Stadt Magdeburg und dem Fürsten von Bernburg, der die Köthener zu Hilfe rief. Letzter schickte Leute nach Nienburg und besetzte den Mühlberg bei Crüchern. Von dieser beherrschenden Höhe konnte die Reserve rasch nach Bernburg oder Nienburg dirigiert werden.

Früher befanden sich auf dem Mühlberg drei Mühlen, wie die Skizze es zeigt. Aber auch heute ist der Mühlberg einen Ausflug wert.

Heimatstube
Christine Marschall

Bericht vom Heringskrieg stammt aus Aufzeichnungen von Kantor Kranz