Rodung des Uhl, Rekonstruktion der Ursiedlung Zeulenrodas um 1320 von Friedrich Reimann
Blick ins alte Alaunwerk aus nordöstlicher Richtung
Das Städtische Museum Zeulenroda befindet sich seit 1927 in einem ehemaligen Wohnhaus des Strumpfwarenverlegers und Kommerzienrates Ferdinand Schopper. Baustil und Inneneinrichtung des 1888 errichteten Gebäudes repräsentieren den Historismus. Der Grundstock für die Sammlung des Städtischen Museums wurde bereits 1903 vom damaligen Oberbürgermeister Paul Lemcke gelegt. Die Dauerausstellung führt den Besucher durch die regionale Geschichte seit der Gründung des Ortes um 1150 und der Verleihung des Stadtrechtes 1438 bis in die Moderne. Vorgestellt werden die für die Stadt typischen Gewerke und Industrien. Bedeutendster Sammlungsbestand sind die von Zeulenrodaer Firmen hergestellten Möbel. Diese entstammen dem Zeitraum von um 1830 bis etwa 1985 und repräsentiert ansprechende Beispiele der Wohnarchitektur von der Zeit des Biedermeier, des Historismus, des Jugendstils bis in die Jahre der späten DDR vor. Gezeigt werden sowohl Einzelstücke als auch vollständig eingerichtete Salons und ganze Zimmer.
Städtisches Museum Zeulenroda
Aumaische Straße 30-32
07937 Zeulenroda-Triebes
Museumsleitung: Dr. Christian Sobeck
Tel. 036628-64135
Internet: www.museumsfreundeskreis-zeulenroda.de
E-Mail: museum@zeulenroda-triebes.de
www.zeulenroda-triebes.de
| Öffnungszeiten | |
| Mittwoch und Freitag: | 9.00 – 16.00 Uhr |
| Donnerstag: | 9.00 – 18.00 Uhr |
| Samstag, Sonntag und an Feiertagen: | 13.00 – 17.00 Uhr |
14. August bis 16. November 2025
700 Jahre auf der Höhe
Die urkundliche Ersterwähnung Zeulenrodas
In diesem Jahr feiert die Stadt Zeulenroda ein besonderes Ereignis ihrer Geschichte, nämlich die urkundliche Ersterwähnung des Ortes. Diese erfolgte in einer am 14. August 1325 ausgestellten Urkunde Bischof Heinrichs von Naumburg. In jenem Diplom wurde unter anderem verfügt, dass ein aus Zeulenroda stammender Bauer, genannt Dressel, dem Zisterziensernonnenkloster Zum Heiligen Kreuz zu Saalburg mit seinem Besitz zinspflichtig ist. Erst durch diese Urkunde tritt Zeulenroda in das Licht schriftlicher Überlieferung. Die originale Urkunde von 1325, die sich im reußischen Hausarchiv im Schleizer Schloss befand, wurde bei der Bombardierung der Stadt durch die 9. US-Luftflotte am 8. April 1945 zerstört. Heute existiert dieses Diplom nur noch in Abschriften.
Bereits seit dem 10. Jahrhundert erweiterte das Heilige Römische Reich seinen Einfluss über dessen bisherige Ostgrenze – die Elbe-Saale-Linie – hinaus nach Osten. Auf die militärische Unterwerfung und Christianisierung der in diesem Raum siedelnden slawischen Stämme, folgten die deutschen Bauern, rodeten das Land und legten neue Dörfer und Städte an. Die ersten Siedlerströme aus dem Altreich umgingen unsere Gegend zunächst aber in nördlicher und südlicher Richtung und zogen weiter nach Osten. Erst während der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erfolgte schließlich die hochmittelalterliche Besiedlung unserer gesamten Region – und damit auch des Ortes Zeulenroda.
Die Urkunde von 1325 ist heute ein Zeichen der Geschichte, Herkunft und Identität der Stadt Zeulenroda. Seit dieser Zeit durchlief der Ort Jahrhunderte tiefgreifender politischer Umbrüche und des wirtschaftlichen Wandels, erlebte immer wieder Höhen und Tiefen und erhob sich nach zahlreichen Stadtbränden nicht nur einmal wie der Phoenix aus der Asche. Der Ort entwickelte sich vom mittelalterlichen Siedlungskern zu einer modernen Stadt, die Tradition und Moderne auf besondere Weise vereint. Wir leben heute auf dem Fundament des Wirkens unserer Vorfahren. Sie bestellten Felder, brachten mit ihrem Gewerbefleiß den Ort zum Blühen, bereicherten das öffentliche Leben durch Kunst und Kultur und errichteten Gebäude, die das Stadtbild bis zum heutigen Tage prägen. Diese Zeulenrodaer schufen damit die Grundlage dessen, was unsere Stadt heute ist: ein lebenswerter und stolzer Ort.
Das Ziel der aktuellen Sonderausstellung im Städtischen Museum Zeulenroda ist es, einige ausgewählte Facetten dieser langen und reichen Geschichte anhand von 12 Kapiteln aufzuzeigen.
vom 9. August bis 16. November 2025
Andreas Werner
Die Sperre im Tal
Blick ins mittlere Weidatal und auf die Bauarbeiten vor fünfzig Jahren
Die aktuelle Sonderausstellung im Museum thematisiert dieses Mal ein zentrales Jubiläum der Stadtgeschichte, nämlich den 50. Geburtstag der Talsperre Zeulenroda. Während der ersten Hälfte der 1960er Jahre geplant, um die Trinkwasserversorgung der gesamten Region zu garantieren, wurde das „Zeulenrodaer Meer“ ab 1968 gebaut und 1975 – also vor genau 50 Jahren – ihrer Bestimmung übergeben.
Die Fotoschau zeigt rund 700 Aufnahmen, die Andreas Werner zwischen 1968 und etwa 1976 aufgenommen hat. Ergänzt werden diese durch Bilder, die ihm Zeulenrodaer Bürger zur Verfügung gestellt haben, sowie durch einige Fotos aus seiner Ansichtskartensammlung. Einige kurze Texte erläutern dabei die präsentierten Fotoaufnahmen.
In dieser Ausstellung lässt Andreas Werner nicht nur den untergangenen Stadtteil „Alaunwerk“ und die im Wasser versunkenen Mühlen des Weidatales bildlich wieder auferstehen, sondern dokumentiert mit seinem Fotoschatz auch wichtige Bauabschnitte des Zeulenrodaer Stausees, wie etwa die Errichtung der Talsperrenbrücke oder des Wasserentnahmeturms.