Maximilian Schwabe
Maximilian Schwabe Fotos: J. Richter
Elsenfeld/Markneukirchen – Franz Richter (130 kg) hat nach starker Vorrunde mit klaren Siegen das Finale um Gold gegen Patrick Neumaier (KSV Hofstetten) mit 1:1 Punkten verloren.
Gegen Nazim Hamza Aras (TV Aachen Walheim) benötigte der Markneukirchner nur wenige Sekunden zum 9:0, ebenso wie im zweiten Kampf, den er gegen Alexi Kavlaradze (RSC Eiche Sandhofen) durch Schultersieg gewann. Im letzten Vorrundenduell siegte der Sportsoldat aus der Bundeswehr-Sportfördergruppe Bruchsal mit 2:0 Punkten gegen seinen ‚Erzrivalen‘ Ilja Klasner (SV Fellbach).
Da nur 7 Ringer im schwersten Limit kämpften, mussten die besten Zwei aus jeder der beiden Vorrundengruppen noch ein Halbfinale auskämpfen. Auch hier entledigte sich Richter der Aufgabe mit einem schnellen 9:0 durch technische Überlegenheit.
Nach starken Vorrundenleistungen fand Franz Richter im Finalduell überhaupt nicht in den Kampf, überließ dem Südbadener die Kampfesführung und bekam damit auch die erste Passivitätsverwarnung, die den Kampf entscheiden sollte, denn nach neuer Regel ist bei einem 1:1-Endstand nicht mehr die letzte-, sondern die erste Wertung für den Sieg ausschlaggebend.
Und so kam es, denn Richter war in der zweiten Runde der Aktivere, Neumaier wurde verwarnt und der Markneukirchner glich zum 1:1 aus. Doch im angeordneten Bodenkampf schaffte Franz Richter keine Wertung, auch im Standkampf gelang ihm keine zwingende Aktion und beim 1:1 jubelte am Ende der Südbadener, eine kleine Sensation dieser Titelkämpfe war damit perfekt, denn Franz Richter ging als klarer Favorit in dieses Turnier, nachdem der Olympiateilnehmer und Europameisterschaftsdritte Jello Krahmer verletzungsbedingt nicht starten konnte.
Im letzten Turnier seiner aktiven Laufbahn gewann Maximilian Schwabe (77 kg) die Bronzemedaille.
Seinen Auftaktkampf gewann Schwabe gegen Lorenz Brüstle (AB Aichhalden) mit zwei sehenswerten Würfen.
Es folgte eine Niederlage gegen den haushohen Favoriten Aaron Bellscheid (KSK Neuss). In der Hoffnungsrunde ließ Schwabe erneut einen klaren Sieg über Robert Schröder (RS Sudenburg) folgen und katapultierte sich damit ins kleine Finale um Bronze.
Dort musste er nicht ringen, denn sein Kontrahent Samuel Bellscheid (KSK Neuss) hatte sich im Halbfinale gegen seinen Bruder Aaron verletzt und trat nicht an.
So zog der 33-jährige KSV-Ringer aus Pausa nach der Siegerverkündung seine Ringerschuhe aus, zum Zeichen, dass er seine lange und erfolgreiche Laufbahn beendet, was von stehenden Ovation der Zuschauer im weiten Rund der Untermainhalle begleitet wurde.
Neben Maximilian Schwabe, der im Limit bis 77 Kilo das letzte Turnier seiner Laufbahn bestritt, stellten sich auch Chris Militzer, Max Schmalfuß (alle KSV Pausa), sowie Quentin Schmalfuß (ASV Plauen) in Elsenfeld der Konkurrenz.
Chris Militzer reduzierte das Körpergewicht, malte sich im leichteren Limit bis 72 Kilo größere Chancen aus.
Doch dieser Versuch mißlang, gleich im Auftaktkampf musste der Pausaer gegen den erst 18-jährigen Berliner Finn Kühn eine klare 1:9-Niederlage quittieren und schied aus.
Einen Platz vor Militzer kam Max Schmalfuß auf Rang 16 über die Ziellinie, er unterlag nach spannendem kampf gegen Domenik Chelo (ZSV Ehningen) mit 1:2 Punkten und konnte ebenfalls nicht in der Hoffnungsrunde weiterkämpfen, da sein Kontrahent das Finale verfehlte.
Qentin Schmalfuß (82 kg) kam ebenfalls nicht über einen Kampf hinaus, den er gegen den Bronzemedaillengewinner der nationalen Titelkämpfe von 2023 Marc Fischer von der RG Lahr mit 1:5 Punkten verlor.
Für eine kleine Überraschung sorgte der Ex-Pausaer Gunnar Frisch, der vergangenes Jahr zum 1. Pößnecker RV gewechselt war. Gunnar Frisch startete im gleichen Limit wie Quentin Schmalfuß, dem Neu-Pößnecker, der von Sylvio Hoffmann betreut wird, gelang in seinem Auftaktduell gegen Nick Schubert aus dem Bundesstützpunkt Frankfurt(O.) ein 10:0-Abbruchsieg durch technische Überlegenheit.
Im Viertelfinale kämpfte Frisch sehr lange mit Noah Englich, dem Sohn des Olympiazweiten von 2008 Mirko Englich lange auf Augenhöhe, führte in der Halbzeit gar, doch der Wittener nutzte in der zweiten Runde eine angeordnete Bodenlage zum Schultersieg. Platz 7 dürfte Gunnar Frisch und Trainer Sylvio Hoffmann durchaus zufriedenstellen.
Elsenfeld bot wie schon im Vorjahr eine gute Bühne für den deutschen Ringkampfsport, DRB-Präsident Jens-Peter Nettekoven zeigte sich zufrieden, auch die sächsische Delegation zeigte Flagge, vor allem die Frauen bestimmten das Geschehen auf den vier Matten der Untermainhalle, bei den Männern waren die Erzgebirgischen Vereine stark vertreten, die für zahlreiche Medaillen sorgten. So gewannen Erik Löser (RSK Gelenau) und Anton Vieweg (RV Lugau), die beide auch schon für Markneukirchen die Ringerstiefel schnürten, Bronzemedaillen in ihren Gewichtsklassen. rjö