am 2. November ist es so weit, ich werde in den Ruhestand eintreten.
Der Ruhestand ist das, worauf man sein ganzes Leben hinarbeitet und sich dann doch wundert, wenn es so weit ist. Aber alles hat ein Ende und so wird es für mich Zeit, den „Chefsessel“ zu räumen und Abschied zu nehmen. Abschied von meinem Amt als Amtsdirektorin, Abschied von der Kommunalpolitik, aber kein Abschied vom Amt Peitz. Nach so vielen Jahren nehme ich nicht leichten Herzens Abschied, das gebe ich gerne zu, auch wenn dem neuen Lebensabschnitt ein gewisser Zauber innewohnt. Was wird sein, wie werde ich die dann zur Verfügung stehende Zeit nutzen? Natürlich gibt es da schon ein paar Pläne und Ideen, aber die müssen noch etwas reifen.
Doch lassen Sie uns gemeinsam kurz zurückblicken:
Am 1. September 1990, also kurz nach der politischen Wende, begann ich meine Tätigkeit im Bauamt der Stadt Peitz. Können Sie sich noch erinnern, wie die Stadt aussah? Die Innenstadt war grau und verödet, es gab kaum eine Infrastruktur, damit meine ich Trink- und Abwasser, viele Gebäude hatten einen enormen Sanierungsrückstau. Junge Menschen lebten lieber in der Plattenbausiedlung an der Peripherie der Stadt. Die Antragstellung zur Aufnahme der Stadt Peitz in die „Städtebauförderung“ des Landes war gemeinsam mit Herrn Gahler (Bürgermeister) und Herrn Kunze (Bauamtsleiter) unsere erste große Aufgabe. Die Aufnahme in das Programm war ein Meilenstein der Stadtentwicklung, bis heute. Die Stadt hat sich zu einem „Kleinod“ entwickelt und ich bin dankbar, dass ich ab dem 2. November 2007 als Amtsdirektorin des Amtes Peitz die Entwicklung unserer Stadt maßgeblich mitgestalten konnte. Die Stadt erfüllt ihre Funktion als grundfunktionales Zentrum und mit dem Malxe – Center ist es gelungen, einen städtebaulichen Missstand zu beseitigen und das Versorgungsangebot für die Bevölkerung erheblich zu verbessern.
Kitas, Schulen sind zwar saniert, aber jetzt stehen Kapazitätserweiterungen ganz oben auf der Agenda. Es lebt sich gut im Amt Peitz. Die Einwohnerzahlen haben sich stabilisiert und steigen sogar langsam wieder an. Das gemeinsame Ziel der Bürgermeister, der Vertreter der Kommunalpolitik und der Amtsleitung war es immer, alle Gemeinden und die Stadt Peitz gleichermaßen am Fortschritt und Erfolg teilhaben zu lassen. Dieses Konzept ging auf.
Die Stadt und die Gemeinden haben eine gute Infrastruktur, die Lebensbedingungen konnten gut angeglichen werden. Und schon hat auch das Amt Peitz sogenannte „Wachstumsschmerzen“. Kita und Schulplätze gilt es zu erweitern und auch Bauland ist im Amt Peitz sehr gefragt, wenn auch der Bauboom derzeit etwas schwächelt.
Ich möchte nicht in den Ruhestand gehen, ohne mich bei allen ehrenamtlich tätigen Menschen in unserem Amt zu bedanken. Ganz gleich, ob es sich um die Betreuung Geflüchteter handelt oder um die Seniorenarbeit oder das Wirken im Verein, um welches Gebiet es auch immer geht, ich ziehe vor Ihnen allen den Hut.
Die Amtsfeuerwehr mit ihren vielen ehrenamtlichen Kräften soll an dieser Stelle besonders erwähnt werden.
Unsere Freiwilligen Feuerwehren leisten harte Arbeit und geben uns das Gefühl, in der Not nicht allein zu sein. Bestes Beispiel ist der Großbrand am 5. September in Turnow.
Die Politik auf hoher und höchster Ebene erkennen die Leistungen der Freiwilligen Feuerwehren in Worten gerne an, lässt jedoch zu oft Taten bei der Finanzierung der Ausrüstung dieser wichtigen Aufgabe vermissen. Aber das Amt Peitz hat die Eigeninitiative ergriffen und 3 neue Fahrzeuge (LF10) bestellt. Heinersbrück, Drehnow und Turnow können sich auf ein neues Fahrzeug freuen.
Ich bedanke mich bei der Teichlandstiftung, die seit ihrer Gründung vor 15 Jahren, viele Vereine unterstützt hat und die Finanzierung zahlreicher Projekte ermöglichte.
Ein großes Dankschön geht auch an alle Unternehmen des Amtes Peitz für ihre Treue zu unserem Amt und für die Unterstützung so mancher kulturellen und sportlichen Veranstaltung. Dies gilt auch insbesondere dem Wirtschaftsrat Peitz e. V., der seit nunmehr 22 Jahren, die Geschicke vor Ort mitgestaltet. Er ist Sprachrohr der regionalen Unternehmen und Multiplikator der Entwicklung der Wirtschaftsregion. Das gilt vor allem bei der Bewältigung der Aufgaben aus dem Strukturwandel. Auch der Unternehmerstammtisch hat sich als fester Bestandteil der Informationspolitik in unserem Amt etabliert.
Allen Mitarbeitern des Amtes Peitz und der Gemeinden, egal ob in der Verwaltung, in den Bauhöfen, Kitas, Schulen und Museen danke ich für ihren Einsatz für unser Amt.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, lassen Sie uns diese Verabschiedung nicht als Abschied, sondern vielmehr als Neuanfang verstehen. Ich bin sicher, dass Frau Lichtblau als amtierende Amtsdirektorin, das Amt erfolgreich führt, bis der neue Amtsdirektor/in gefunden ist.
Ich wünsche Ihnen allen viel Glück, Erfolg und Gesundheit auf dem weiteren Weg!
Es grüßt Sie ganz herzlich