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Peitzer LandEcho - Beilage: Amtsblatt für das Amt Peitz mit seinen Gemeinden
Ausgabe 12/2025
Nichtamtlicher Teil
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Ein Jubeljahr für die Stadt Peitz

„Wie alt bist du denn?“ Eine Frage, die wohl die meisten Menschen problemlos beantworten können. Kindern stellen wir die Frage oft eher, um herauszufinden, ob sie ihr Alter schon abbeten können, weniger um das Alter tatsächlich zu erfahren. Bei Städten sieht das nochmal ein Ticken problematischer aus. Das Alter einer Stadt, eines Dorfes, einer Gemeinde machen wir oft am ältesten, möglichst genau datierbaren Dokument fest, das wir finden können. Das klingt leichter, als es am Ende ist. Wie gesagt, das Dokument muss sich verlässlich datieren lassen! Dazu kommt, dass auch Städtenamen dem Sprachwandel unterworfen sind und man alte Bezeichnungen modernen Orten erst einmal zuordnen muss. Beispiel gefällig? Im Jahr 997 zeugt eine Urkunde erstmals von einem slawischen Ort namens „Belizi“. Sowohl Beelitz als auch Bad Belzig beanspruchen diese Bezeichnung als ihre urkundliche Ersterwähnung. Solche Situationen sind keine Seltenheit. Peitz hat es da um einiges leichter. Älteste gesicherte Erwähnung findet „picne“ in einem Kaufvertrag aus dem Jahr 1301, übrigens nebst so einiger anderer Städte der Region. Obwohl: auch über die Zuordnung des „picne“ beigestellten „opidum & castrum“, also „Städtlein und Schloß“, kann man aufgrund der Interpunktion im Dokument trefflich diskutieren. Gute Kommasetzung ist nicht nur seit dem ersten Duden sinnentscheidend.

Dass eine Stadt „nur“ so alt ist, wie die individuelle Ersterwähnungsurkunde, dass sie just zu diesem Zeitpunkt aus dem Boden gestampft wurde, ist natürlich nicht anzunehmen. Das nimmt, glaube ich, keiner an. Ein gutes Gefühl ist es aber schon, in solch einem „Datum“ ein fest verankertes Indiz für den Regionalpathos, den Stolz auf die Heimatstadt, zu haben. Peitz hat dank dieser Kaufurkunde nun verbindlich den 3. August 1301. Das ist nun 724 und ein halbes Jahr her! Rund genug, um im kommenden Jahr zu feiern! Sollte das nicht reichen, dann können wir Peitzer auch unsere Teiche feiern. Die Fischzucht ist nun auch schon um die 500 Jahre in Peitz und damit eines der durchgängig ältesten Gewerbe vor Ort. Wir können das auch noch einmal halbieren, denn die Tuchmacherei - im Kontext der Festungsschleifung ein dritter Meilenstein in der Geschichte der Stadt Peitz - begann im kommenden Jahr vor 256 Jahren. Das ist zumindest im binären Schwellenwertsystem rund.

Gründe gibt es jedenfalls genug, die 725 soll aber der Fokus sein, weshalb es mir vom Bürgermeister und der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Peitz gestattet es, für die Stadt Peitz an dieser Stelle ein Jubeljahr zu verkünden.

Und jetzt sind Sie dran, liebe Peitzer! Was macht Sie stolz? Was können Sie beitragen? Um den Bürgermeister der Stadt Peitz, Jörg Krakow zu zitieren: „Eine Stadt ist nicht die Politik und nicht die Verwaltung! Sie besteht nicht nur aus Häusern und Straßen! Eine Stadt wird erst zur Stadt durch ihre Bürgerinnen und Bürger!“ Das heißt, Sie gestalten dieses Jubeljahr maßgeblich mit Ihren Veranstaltungen mit. Wenn Sie Ideen haben, wie Sie Ihre Jahresveranstaltungen mit den Jubiläumsanlässen „725 Jahre Peitz, 500 Jahre Fischzucht“ in Verbindung bringen können, dann melden Sie sich bei uns im Kultur- und Tourismusamt, lassen Sie uns drüber reden und ein würdiges Veranstaltungsjahr daraus zaubern. Damit sind natürlich Vereine und Vereinigungen im Amt Peitz angesprochen.

Liebe Gemeinden, feiert mit uns mit! Ihr seid am Ende nicht allein, so einige Ideen und Angebote aus Vereinen haben uns bereits ereilt. Das wird noch zusammengetragen, sortiert und kuratiert und in seiner vollen Gestalt beim Jahresempfang der Stadt Peitz Ende März offiziell verkündet.

Für solch ein Jubeljahr ist auch keiner „zu klein“. Sollte Ihnen nun auch gar nichts einfallen, dann seien Sie auf jedem Fall beim Fischerfest dabei! Es ist die 70. Ausgabe, auch wieder ein Jubiläum. Jeder von uns weiß: Fischerfest durch fünf teilbar ist gleich Festumzug. Der wird das Stadtjubiläum natürlich zum Thema haben und will Sie als Bild aufnehmen. Da gibt es schon eine Idee? Melden Sie sich bei uns im Kultur- und Tourismusamt!

Mirko Huhle