Für die dritte Ausstellung während ihrer Amtszeit hat sich die Museumschefin Rosi Tschuck etwas besonders Frühlingshaftes einfallen lassen. Sie hatte Doris Hoffmann mit ihrer Klöppelgruppe aus Guben eingeladen, deren Arbeiten im Museum zu präsentieren. Schon eine Woche vorher haben die sieben Gubener Frauen und ein Mann die Ausstellungsräume und die Fenster mit ihren wundervollen Kunstwerken geschmückt. Zur Eröffnung am 3. April kamen ganz viele interessierte Besucher aus Jänschwalde und Umgebung, um die vielfältigen Arbeiten zu bewundern. Umrahmt wurde die Vernissage von den musikalisch begabten Jänschwalder Kindern Frieda und Rebecca mit der Blockflöte und Willi am Klavier.
Doris Hoffmann stellte ihre Gruppe vor, die seit 2001 besteht und sich jeden Mittwochvormittag im Gebäude der AWO in der Platanenstraße in Guben zum Klöppeln trifft. Sie lädt spontan die Jänschwalder Spinte-Gruppe zu einem gemeinsamen gemütlichen Nachmittag nach Guben ein, bei dem man sich austauschen kann. Rosi Tschuck findet die Idee gut: „Wir würden gern einen gemeinsamen Nachmittag zusammen machen. Unsere Spinte-Gruppe mit 6 Frauen trifft sich jeden Donnerstag im Museum und nennt sich Pśeza.“
Wer nun denkt, beim Klöppeln entstehen nur Deckchen und Spitzen, der kommt in dieser Ausstellung aus dem Staunen nicht heraus. Da gibt es Frühlingsblumen, Vögel, geschmückte Ostereier, Osterhasen, Osterkörbchen, filigrane Landschaften mit Bäumen, ein Eulenpaar, wunderschönen Fensterschmuck – der Klöppelfantasie sind scheinbar keine Grenzen gesetzt. Die kleinen Stücke dauern ca. 20 Stunden, erklärt Doris Hoffmann.
Die Besucherinnen scharen sich vor allem um Wolfgang Donath, denn er hat seinen Klöppelstock mitgebracht, auf dem die Dresdener Frauenkirche in Arbeit ist, ein besonderes Meisterwerk. Dafür wird er 1 ½ Jahre brauchen, erzählt er stolz. Cornelia Vader vom Jänschwalder Frauenchor erzählt: „Wir hatten am Dienstag in dem Raum Chorprobe und ich habe nur immer auf diese schönen Sachen an den Wänden und in den Vitrinen geschaut. Es ist erstaunlich, was man so machen kann.“ Monika Dabo ergänzt: „So eine große Vielfalt, selbst die Hüte, das ist der Wahnsinn. Früher kannte man nur Deckchen, heute künstlerische Arbeiten. Die Frauenkirche ist ein Traum, das muss man erst mal hinkriegen.“ Bei Kaffee und Kuchen wurde noch lange gefachsimpelt und die einzelnen Stücke bewundert. Es ist eine rundum gelungene Ausstellung, die sicher noch viele Besucher anzieht.