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Peitzer LandEcho - Beilage: Amtsblatt für das Amt Peitz mit seinen Gemeinden
Ausgabe 8/2024
Redaktioneller Teil
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Liebe Mitbürgerin und Mitbürger,

ich möchte mich wenige Tage, nachdem ich meine Tätigkeit als neuer Amtsdirektor aufgenommen habe, erstmals an Sie wenden. Nach der Ernennung zum Amtsdirektor durch den Amtsausschuss des Amtes Peitz/Picnjo trete ich die Nachfolge Ihrer langjährigen Amtsdirektorin Frau Elvira Hölzner sowie der seit Ende des letzten Jahres amtierenden Amtsdirektorin Frau Kerstin Lichtblau an, welche in Ihren verdienten Ruhestand eingetreten sind. Ich bin mir der vielfältigen Spuren, die beide überall hinterlassen haben, sehr bewusst. Deshalb gilt zu allererst mein Respekt und mein Dank an meine Vorgängerinnen für Ihr Wirken, mit dem sie in den letzten zwei Jahrzehnten diese Region vorangebracht und lebenswert gemacht und Weichen für die Herausforderungen der Zukunft gestellt haben.

Ich bedanke mich für die Glückwünsche als neuer Amtsdirektor, die zugleich mit der Erwartung verbunden wurden, Bewährtes zu bewahren, angestoßene Projekte weiter voranzutreiben, aber auch neue Impulse zu setzten bei der Modernisierung der Amtsverwaltung und der Teilhabe aller Gemeinden am sich derzeit vollziehenden Strukturwandel.

Nach den Kommunalwahlen vom 9. Juni konstituieren sich in diesen Tagen die neu gewählten Gemeindevertretungen der amtsangehörigen Gemeinden sowie die neue Stadtverordnetenversammlung der Stadt Peitz/Picnjo, um die Geschicke des Amtes Peitz/Picnjo in den nächsten fünf Jahren maßgeblich zu bestimmen. Dies ist keine leichte Aufgabe in einer Zeit, die von starken Verunsicherungen geprägt ist durch die aktuelle Weltlage, durch das nicht für jeden immer nachvollziehbare Agieren der Bundespolitik aber insbesondere auch durch den schon beginnenden Strukturwandel in der Lausitz. Der mit der Abschaltung von zwei 500 MW-Blöcken schon begonnene Ausstieg aus der Braunkohlen-verstromung am Standort des Großkraftwerks Jänschwalde lässt Fragen aufkommen nach der Gewährleistung einer stabilen Stromversorgung, der Absicherung der zukünftigen Fernwärmeversorgung für die Stadt Peitz/Picnjo, aber vor allem nach der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen durch Neuansiedlungen von Industriebetrieben auf dem Kraftwerksgelände.

Mit dem als neues Industriegebiet geplanten GRAL (Green Areal Lausitz) sollen erste Antworten gegeben werden. Die konkreten Planungsarbeiten inklusive umfassender Behördentermine zur Vorbereitung der Ansiedlungen erster Industriebetriebe sind in vollem Gange. Aber auch hier sind Ungeduld und Zweifel verständlich, solange man nicht konkrete Bauaktivitäten auf dem Gelände vermerken kann.

Neben diesen großen Themen stehen auch alltägliche, aber deshalb nicht weniger bedeutsame Aufgaben an. Nur beispielhaft genannt seien die ausreichende Bereitstellung von Kita-Plätzen, die Gewährleistung moderner Unterrichtsbedingungen in den Schulen, die Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehren mit Technik, die den aktuellen Einsatzanforderungen entspricht, aber auch die Unterstützung gemeinnütziger Vereine, die, wie auch die Wehren, eine ganz besondere Bedeutung für das soziale Miteinander haben, vom Sportverein, über die sorbische Brauchtumspflege bis hin zum Seniorenverein, um nur einige zu nennen.

Auch die Außendarstellung unserer Region für den Tourismus sollten wir verbessern, zumal mit dem Seehafen Teichland ein weiteres Highlight demnächst das Spektrum der touristischen Ziele in der Region erweitern wird.

Diese Vielzahl von Zielen können nur WIR GEMEINSAM erreichen durch das engagierte ehrenamtliche Mitwirken als Bürgermeister, als Gemeindevertreter, als Stadtverordnete, durch das Engagement von Vereinen, Wirtschaftstreibenden, engagierten Bürgerinnen und Bürgern und selbstverständlich einer motivierten Amtsverwaltung, die ihren Modernisierungs- und Digitalisierungsprozess zügig fortsetzen muss und sich in Ihrer Außendarstellung bedingungslos als Dienstleister für alle Bürger des Amtes Peitz/Picnjo präsentieren muss.

Lassen Sie uns dieses WIR GEMEINSAM trotz aller täglicher Widrigkeiten wieder neu beleben. Lassen Sie uns wieder mehr miteinander statt übereinander reden, anderen Sichtweisen zuhören statt pausenlos nur die eigenen zu predigen, mehr Toleranz üben gegenüber anderen Lebensmodellen, die Schwachen nicht auf der Strecke zurücklassen. Und lassen Sie uns einfach die Kategorie „So etwas macht man nicht“ wieder verstärkt als moralischen Kompass in unser täglichen Leben wieder stärker einfließen.

Ich bin angetreten, meine ganze Kraft für unsere gemeinsame Zukunft einzusetzen. Ich rufe Sie auf, mich dabei zu begleiten und mit Ihren Ideen zu unterstützen. Vielen Dank.

Ihr Amtsdirektor
Norbert Krüger