Wenn die Tage kürzer werden und die Nächte länger, beginnt im Lausitzer Museenland die besondere Zeit der Museumsnächte. Unter dem diesjährigen Motto „Lausitzer Traditionen“ – niedersorbisch „Łužyske tradicije“ – laden wieder zahlreiche Museen, Technikdenkmäler und Heimatstuben zu stimmungsvollen Abendveranstaltungen ein. Besucher können auf Entdeckungsreise gehen, tief in die regionale Kultur eintauchen und erleben, wie lebendig Traditionen bis heute sind.
Ob sorbisch-wendische Bräuche, Handwerkskunst, kulinarische Spezialitäten oder außergewöhnliche Konzerte – die Museumsnächte bieten für jede Altersgruppe besondere Momente. Neben Führungen, Sonderausstellungen und Mitmachaktionen gehören Musik, Theater und Lesungen ebenso zum vielfältigen Programm wie Begegnungen mit Zeitzeugen und Fachleuten.
Im Amt Peitz/Picnjo erwartet Gäste an mehreren Wochenenden im September ein abwechslungsreicher Reigen an Veranstaltungen, die den Geist der Lausitz lebendig werden lassen.
Gleich zu Beginn, am Samstag, 6. September, lädt das Heimatmuseum Tauer ab 14.30 Uhr zu einem „Lebendigen Treffpunkt für Jung und Alt“ ein. In entspannter Atmosphäre wird über Bräuche wie das Osterwasserholen oder das Maibaumstellen gesprochen. Gäste in Tracht sind ausdrücklich willkommen. Für die kreativen Hände gibt es Stationen zum Eier- und Kugelbemalen, dazu locken Kaffee und selbstgebackener Kuchen zum Verweilen ein.
Am Abend desselben Tages heißt es dann: Comedy unter freiem Himmel. Am Aussichtsturm im Erlebnispark Teichland präsentiert Michael Ranz ab 18.30 Uhr sein Programm „Wenn ja, dann nein, ansonsten nicht!“. Der Künstler nimmt das Publikum mit auf einen humorvollen Rückblick über 2.000 Jahre Geschichte – mit Witz, Charme und Augenzwinkern. Museum und Aussichtsplattform bleiben an diesem Abend geöffnet.
Eine Woche später, am Samstag, 13. September, dreht sich an der Holländermühle Turnow ab 14 Uhr alles um das alte Müllerhandwerk. Ein Film über den letzten Müller, eine Oldtimer-Schau, Musik von „Onkel Lou“ und frisch geräucherte Forelle machen den Besuch zu einem Fest für die Sinne. Für Kinder gibt es direkt am Fuß der Mühle einen Spielplatz. Zur gleichen Zeit öffnet das Museum Kólasko in Drachhausen um 14 Uhr seine Türen zu einem gemütlichen Kaffeenachmittag mit einem geführten Rundgang. Ebenfalls am selben Tag lädt das Museum und Vereinshaus „Am Pulverturm“ in Peitz ab 14 Uhr zu einer besonderen Zeitreise ein. Die Sonderausstellung „80 Jahre Kriegsende in Peitz“ zeigt seltene Funde, Zeitzeugenberichte und Archivmaterial. Auch die historischen Festungsräume können besichtigt werden und für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Am Samstag, 20. September verwandelt sich das Wendisch-Deutsche Heimatmuseum Jänschwalde/ Janšojce ab 18 Uhr in einen Treffpunkt für Sagengestalten. Die Kunstreitergruppe Ompah erweckt Figuren aus alten Erzählungen zum Leben. Während Kinder sich auf Hüpfburg und Bastelangebote freuen, genießen Erwachsene Chormusik und die Klänge der Jänschwalder Blasmusik.
Den Schlusspunkt setzt am Samstag, 27. September, der Festungsturm in Peitz. Ab 16 Uhr gibt es hier historische Führungen, eine digitale Schnitzeljagd für Kinder und – als besonderes Highlight – eine Lesung des Autors Thomas Wiesenberg. Von der Turmspitze aus eröffnet sich zum Tagesausklang ein stimmungsvoller Panoramablick über die Stadt und die Lausitzer Landschaft.
Mit ihrem diesjährigen Motto „Lausitzer Traditionen“ schlagen die Museumsnächte eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Ob im Gespräch über alte Bräuche, beim Erleben historischer Handwerkskunst oder beim Staunen über künstlerische Darbietungen – diese Veranstaltungsreihe macht deutlich, wie lebendig und einladend die Lausitzer Kultur ist.
Wer sich auf den Weg macht, wird feststellen: Die Museumsnächte sind mehr als eine Abfolge einzelner Programmpunkte. Sie sind ein Fest der Begegnung – für Einheimische wie Gäste, für Jung und Alt, für alle, die die Lausitz mit allen Sinnen erleben möchten.