Spätestens, wenn das Dutzend voll ist, kann man wohl von einer Tradition reden. Zum zwölften Mal heißt es in den Wochen zwischen Herbstäquinoktium und Uhrumstellung „Karpfen, Kultur & Kulinarik“ am größten zusammenhängenden Teichgebiet Deutschlands.
Nach elf erfolgreichen Jahren präsentieren sich die Peitzer Karpfenwochen 2025 in völlig neuem Gewand. Ein überarbeitetes Erscheinungsbild mit modernem Logo, zeitgemäßem Layout und einheitlicher Bildsprache soll die Veranstaltung künftig noch klarer erkennbar machen und die Verbindung von Tradition und Innovation stärker betonen.
Für Glanzlichter sorgt bereits die Eröffnung: Im Jahr der Inthronisation der Peitzer Teichnixe lädt das neue Format „Nixenzauber im Dämmerlicht“ an den Hälterteich. Teichnixe Marie heißt Gäste und Partner am „Gasthaus am Karpfenteich“ willkommen und führt durch einen Abend voller Atmosphäre. Live-Musik des Duos Leise Töne, kulinarische Kostproben rund um den Peitzer Karpfen und die traditionellen Kahnfahrten zu jeder vollen Stunde machen den Auftakt zu einem besonderen Erlebnis.
Auch inhaltlich setzen die Karpfenwochen auf Erweiterung. Zwei neue Führungsangebote eröffnen frische Perspektiven: Am Weltzugvogeltag, dem 12. Oktober, widmet sich eine Exkursion der Familie Wolf von „Storch & Co“ rund um die gefiederten Bewohner der Teichlandschaft. Das Teichgebiet und dessen Wandel im Laufe der Jahrhunderte steht bereits am 27. September im Fokus einer geführten Radtour. „Tini’s tolle Teichtour“ führt neben den heutigen, allen bekannten Teichen auch zu mittlerweile trockengelegten Teichen vergangener Tage und beleuchtet deren Schicksal. Da es hier abseits der befestigten Wege ins Gelände geht, sind robuste Fahrräder ausdrücklich empfohlen.
Neu ist zudem die Beteiligung des Peitzer Wochenmarktes: Jeden Freitag wird er von 12 bis 15 Uhr von Straßenmusik und kulinarischen Angeboten mit Bezug zum Karpfen bereichert. Wer das Markterlebnis abrunden möchte, kann bereits ab 10 Uhr eine große Runde mit dem Karpfenbummler drehen und anschließend entspannt durch die Marktstände schlendern.
Auch die evangelische Kirchengemeinde setzt verstärkt Akzente im Rahmen der Themenwochen. Der Gottesdienst am Sonntag des großen Abfischens in der Hochofenhalle bleibt fester Bestandteil, hinzu kommen jedoch neue Formate: Der musikalische Abend „Zum Guten Ton“ widmet sich in diesem Jahr unter dem Motto „Ich will euch zu Menschenfischern machen“ dem Zusammenspiel aus Andacht, Hausmusik, Wein- und Karpfenverkostung. Superintendent Georg Thimme übernimmt die geistliche Begleitung, während die Jazzpianistin Céline Voccia für besondere musikalische Klangfarben sorgt. Ergänzend dazu erklingt an vier Dienstagen jeweils zur Mittagszeit Orgelmusik mit Dr. Mathias Blume unter dem poetischen Titel „Hörst du es plätschern, spürst du es rauschen?“.
Traditionell erreicht das Fest seinen Höhepunkt am 25. und 26. Oktober, wenn die Fischer zum großen Abfischen rufen. Wer dabei ist, erlebt ein Schauspiel, das seit Jahrhunderten unverändert ist: Männer in Wathosen ziehen mit langen Netzen durch die Teichgrube im Hälterteich, Hunderte von Karpfen zappeln im Wasser, bis sie schließlich in großen Bottichen landen. Direkt vor Ort kann man den frisch gefangenen Fisch erwerben und die Atmosphäre eines echten Arbeitseinsatzes erleben.
Auf dem Hüttenwerks- und Fischereigelände sorgen gastronomische Stände, Informations- und Marktstände sowie Festzelte für Geselligkeit und echtes Volksfest-Feeling. Am Samstag spielen vor dem Museum die Saspower Dixieland Stompers, am Sonntag übernimmt der Shantychor „Die Seebären“ das musikalische Ruder. Im Museum des königlichen Hüttenwerks runden Sonderausstellungen, Führungen und Mitmachangebote das Wochenende ab. Ob als traditionsreiches Spektakel, Kulturereignis oder kulinarische Entdeckungsreise – das Abfischen ist der unbestrittene Höhepunkt der Karpfenwochen. Als Novum sind auch beide frühen Abende dieses Wochenendes mit Kultur gefüllt. Am Samstag begeistert um 17:00 Uhr die Combo „Absolutely Sweet Marie“ im Zelt. Fünf Instrumentalisten, verwurzelt in Jazz und improvisierter Musik, verarbeiten auf ihre Weise das umfangreiche Werk Bob Dylans. Zur selben Uhrzeit heißt es am Sonntag zum dritten Male „HochofenStummfilmOrgel“, wenn KMD Wilfried Wilke auf der Werksorgel Filmmusik zum Stummfilm „Der Golem, wie er in die Welt kam“ von Paul Wegener und Carl Boese improvisiert.
So bunt und vielfältig das Rahmenprogramm ist – im Mittelpunkt der Karpfenwochen steht und bleibt die Kulinarik. Die zahlreichen gastronomischen Partner in und um Peitz bieten in dieser Zeit exklusive Karpfenkreationen an, von traditionell gebraten bis raffiniert modern interpretiert. Ein Besuch in den teilnehmenden Restaurants lohnt sich besonders, denn hier zeigt sich die ganze Bandbreite dessen, was der Peitzer Karpfen zu bieten hat.
Mit neuem Erscheinungsbild, spannenden Formaten und der bekannten Mischung aus Natur, Kultur und Kulinarik zeigen die 12. Peitzer Karpfenwochen einmal mehr, dass sie weit mehr sind als ein herbstlicher Veranstaltungskalender. Sie sind Ausdruck regionaler Identität – und zugleich ein Erlebnisraum, der jedes Jahr aufs Neue wächst.
Neben den genannten Höhepunkten erwarten die Besucher viele weitere Veranstaltungen, Aktionen und Mitmachangebote, gerade auch für Kinder – von kreativen Workshops bis zu spielerischen Führungen. Einen umfassenden Überblick über das gesamte Programm mit allen Terminen und Partnern gibt es online unter www.peitz.de/karpfenwochen.