Foto: Karin Gärtner
Nicht nur in der Tradition des damaligen Männerchores Gorden von 1873 (vgl. Gemeindeschreiber Nr. 4/2023) gründete sich am 16.12.2003 in der „Triftschänke“ der Männerchor Gorden-Staupitz.
In unserem Chor wird das alte Liedgut gepflegt aber auch neueren Liedern gegenüber haben wir uns nie verschlossen. In Gorden-Staupitz entstand eine Gemeinschaft Gleichgesinnter, die ihre Freizeit sinnvoll gestalten aber vor allem das kulturelle Leben nicht nur hier sondern auch in der Umgebung mitgestalten und es bereichern.
Leider hatten wir gleich von Anbeginn das Problem, einen musikalischen Leiter zu finden. Bei unserem ersten Auftritt vor einer Öffentlichkeit - ein runder Geburtstag eines Sangesbruders brachte uns mit unserer langjährigen Chefin, Frau Johanna Gruhne, zusammen, die uns prägte. Mit ihr haben wir das Liedgut ausgewählt und einstudiert, das wir noch heute zu den verschiedensten Anlässen vortragen. Seit März 2004 bis Juni 2012 war Frau Gruhne unsere Chorleiterin. Nach schwerer Krankheit verstarb sie am 22. Mai 2014 im Alter von 67 Jahren. Nach einiger vergeblicher Suche einer ausgebildeten Kraft haben wir die Leiterin des Frauenchores Hohenleipisch als musikalische Beraterin gewonnen. Seit Ende 2013 steht Kornelia Rothe auch an unserer Spitze und organisiert öfter gemeinsame Auftritte. Die damals ausgegebene Zielstellung, das diesjährige Jubiläum zu erreichen, haben wir mit ihr geschafft.
Die Arbeit des Männerchores Gorden-Staupitz finanziell unterstützt hat die Sparkasse Elbe-Elster, nicht nur beim Aufbau unserer Gemeinschaft sondern auch nach dem Brand in unserem Stammlokal im Jahr 2010. Ein weiterer Sponsor war die Bäckerei Schulze bei unseren Weihnachtsfeiern und bei unserer Einkleidung. Begonnen haben wir mit einer grauen Weste, seit 2008 treten wir in der Regel mit unseren weinroten Sakkos auf.
Gute Tradition bei uns ist es, jedem Geburtstagskind ein von ihm gewähltes Ständchen zu bringen und eine Lage auf sein Wohl zu trinken. Besonders gelungen sind uns solche Feiern, wo wir nicht nur gesungen haben sondern auch Abrisse aus dem Lebenslauf, Sketche oder nicht ganz ernstzunehmende Reden zur Person mit in das Programm einbanden. Feiern zu Geburtstagsjubiläen (von 50 bis 100) bei unseren Sangesbrüdern aber auch auf Bestellung sowie Goldenen oder Diamantenen Hochzeiten haben wir vor allem mit unserer Hitparade fast zur Perfektion gebracht.
Aber auch bei Muttertags-, Frauentagsfeiern, Weihnachtsmärkten, Sängertreffen, Stadt- und Dorffesten, Ernte- und Sportfesten, bei Festen am Weidendom und seiner Einweihung in Staupitz und bei der Feier zum Amtsjubiläum oder der Straßeneinweihung sind wir aufgetreten.
Den „Landschleicher“ des RBB haben wir beim Besuch unseres Ortes mit der Gordener Hymne begrüßt. Umrahmt haben wir immer die Seniorenweihnachtsfeiern in beiden Ortsteilen. Die Gordener Kirche gehört auch zu unseren Auftrittsorten, in ihr haben wir in diesem Jahr den ersten Advent mitgestaltet.
Unser Auftrittsbereich erstreckte sich von Finsterwalde im Norden bis nach Wormlage im Osten, Großthiemig im Süden, Friedersdorf im Westen und Spansberg im Südwesten. Gesungen haben wir schon im Spreewald auf einer unserer regelmäßigen Chorausfahrten, die uns auch nach Grünewalde und Koyne, nach Plessa zur inzwischen nicht mehr existierenden Straußenfarm, nach Fürstlich Drehna, in das Besucherzentrum und das DDR-Museum in Rückersdorf, in die Sächsische Schweiz, in das Drei-Länder-Eck nach Tschechien und Polen, in das Seenland sowie in die Greifvogelstation und den Kräutergarten nach Oppelhain führten.
Dank der RUDH (Rund um den Haushalt) - Präsentationen wurde die Chorkasse aufgebessert. Die damit verbundene Verlosung von Reisen haben einige unserer Sangesbrüder und ihre Partner bis nach Schottland, an den Gardasee, zum Vesuv bei Neapel, nach Südtirol und an die Ostsee zum erlebnisreichen Urlaub gebracht.
Derzeit haben wir 18 Mitglieder (davon zwei passiv) in unserer Gemeinschaft, nicht nur aus Gorden-Staupitz. Aus Rückersdorf, Friedersdorf und jüngst aus Berlin finden sich drei unserer Sangesbrüder regelmäßig zu Übungsstunden und Auftritten ein. Sechs Sangesbrüder haben wir durch Tod verloren. Wir werden sie in guter Erinnerung behalten. Vierzehn Sänger haben unsere Gemeinschaft aus unterschiedlichen Gründen durch Austritt verlassen, vor allem in der Corona-Pandemie. Unsere beiden Senioren sind Geburtsjahr 1938 und damit 85 Jahre alt, unser Altersdurchschnitt liegt bei 73 Jahren. Trotz unseres hohen Alters halten wir zusammen.
Das Gastwirtsehepaar unseres Stammlokals kooperiert gut mit uns - am 5. April 2005 konnten wir einen extra für unsere Notenmappen von ihnen bereitgestellten Schrank einweihen, der nach dem Brand wie die Noten und das Keyboard auch ersetzt wurde. Und seit März 2013 haben wir wieder einen von der Gaststätte räumlich aber nicht vollständig akustisch abgetrennten Proberaum.
Wir pflegen das gesellige Zusammensein bei frohen oder andächtigen Liedern. Nach der Übungsstunde wird so mancher Grandouvert bei einer anschließenden Skatrunde ausgespielt. Unsere Freizeitbeschäftigung ist gesundheitsförderlich und bringt mehr Lebensfreude:
Singen in der Gruppe entspannt, steigert das Wohlbefinden, regt die Kommunikation an und trainiert das Gedächtnis.
Zu unserer Feierstunde wurden überreicht eine Urkunde an die Chorleiterin Kornelia Rothe für zehnjährige und Urkunden für zwanzigjährige Mitgliedschaft an (von links):
Klaus Schröter, Walter Winter, Gerd Lindner, Wilfried Heyde, Gunther Gruhne, Reinhard Pachtmann, Herbert Biastoch, Bernhard Leidreiter und Fred Wickfeld.
Als kleine Präsente hatte der Dorfclub Gorden jedem Sänger eine von Hand gefertigte Kerze überreicht. Vom Chor gab es einen Wandkalender mit Fotos von unseren Auftritten und Terminen für 2024.
Herzlichen Dank.
Lied hoch!