Flößerei - UNESCO-Anerkennung als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit
Mitglied der Deutschen Flößerei-Vereinigung e. V.
Mitglied der International Association of Timber Rafting (IATR)
Am 26. August fand unsere diesjährige Familienwanderungen am Elsterfloßgraben statt, die regen Zuspruch erhielt. Mehr als 40 Interessierte aus dem Saalekreis, dem Burgenlandkreis sowie aus Halle und Leipzig fanden sich in Schladebach ein und wanderten entlang des mehr 435 Jahre alten technischen Denkmals bis nach Nempitz. Anhand der Schautafeln des Flößerpfades wurden Fragen zu Geschichte, gegenwärtiger Situation und zukünftigen Aufgaben beantwortet. Johanna und Andreas Michaelis vom Förderverein hatten eine Menge organisiert.
Und der Dank gilt der Agrargenossenschaft Bad Dürrenberg, der Stadt Leuna und Ortsbürgermeister Wolfgang Weise aus Kötzschau für Verpflegung und Logistik. Das Wetter passte und es war ein wunderbarer Spaziergang. So ergab sich die Möglichkeit, die einmalige Verbindung zwischen einem von der UNESCO anerkannten Immateriellen Kulturerbe der Menschheit – der Flößerei – und einem technischen Denkmal des Wasserbaus, der Wasserwirtschaft, des Vermessungswesen, der Salinengeschichte und des Transportwesens – dem Elsterfloßgrabensystem – kennenzulernen. Überzeugt euch von den Chancen und den Gefahren für dieses besondere Kleinod, die je nach Handeln oder Nichthandeln in den nächsten Jahren drohen.
„Die Flößerei ist jüngst als die siebente Kulturform Deutschlands von der UNESCO in die repräsentative Liste des Immaterielles Kulturerbes der Menschheit von der UNESCO eingetragen worden“, so Dr. Frank Thiel, Vorsitzender des Fördervereins Elsterfloßgraben. Umso dringender ist es, dass endlich die Landesbehörden von Sachsen und Sachsen-Anhalt als Eigentümer dieses technischen Denkmals handeln, um diesen Standort der Europäischen Route der Industriekultur vor dem Verfall zu retten. Wenn nämlich die MIBRAG ihre Wasserführung dort im Jahr 2030 einstellt, gibt es von Elstertrebnitz über Werben und Lützen bis nach Bad Dürrenberg und Leuna kein Wasser mehr, erfuhren die Teilnehmer. „Es ist planungstechnisch 1 Minute vor 12, nicht 5 Minuten“, so Frank Thiel während der Wanderung. Das elektrisierte natürlich die Mitwanderer und so gab es viele Fragen, wie man diesen Missstand beseitigen kann. Die eindeutige Antwort war, endlich die Planungen für eine durchgängige Wasserführung zu beginnen! Auch die drei Umwelt- und Naturschutzverbände NaturFreunde Sachsen-Anhalt e.V., NABU und BUND unterstützten die Wanderung und damit das Anliegen des Fördervereins mit ihrer Präsenz. „Der Elsterfloßgraben soll in einer Symbiose von Denkmalroute, Naturschutzpfad und Erholungsweg entwickelt werden“, sagte Diana Harnisch, die als Landesvorsitzende der Naturfreunde Sachsen-Anhalt e. V. teilnahm.
Auf dem Weg entlang des Floßgrabens zwischen Schladebach und Nempitz bekräftigten die beiden Vorsitzenden ihrer Verbände die Wichtigkeit von Wiederherstellung und Erhalt des Kulturdenkmals, sowie die weitere Unterstützung durch die Naturfreunde Sachsen-Anhalt e. V.
Mit freundlichen Grüßen und „Imm´r ä weng Wosser unner´m Scheit“!