Titel Logo
Amtsblatt Stadt Pegau und Gemeinde Elstertrebnitz
Ausgabe 4/2023
Heimatkundliches
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Pegauer Heimatblätter Nr. 50 1937

Die Geschichte des Pegauer Museums

von Fritz Irmscher

Vom 22.-26. April des Jahres 1899 wurde auf Anregung des Kürschnermeisters Theodor Schilling, dem Vorstande des Gewerbevereins, im Rathaussaale eine gelungene Altertumsausstellung veranstaltet. Pfarrer Dillner, der auch späterhin seine Kräfte dem Museum widmete, leitete sie. Vom Verschönerungsverein wurde daraufhin beschlossen, die zur Ausstellung gebrachten Altertumsgegenstände zu erhalten und in einem Heimatmuseum auszustellen. Ein Ausschuss wurde mit der nötigen Arbeit betraut. Erster Obmann dieser Arbeitsgemeinschaft war Pfarrer Ernst Konrad Dillner, der im September 1907 verstarb. Später versah dieses Amt Pfarrer Hähnel, dann Sparkassendirektor Jobst. 1929 wurde auf meine Anregung hin der „Verein für Heimatkunde“ gegründet, der nunmehr das Museum in seine Obhut nahm und dessen Eigentum die im Museum ausgestellten Gegenstände wurden. Damit waren die bisher sehr unklaren Besitzverhältnisse klar und eindeutig geregelt. Es sei an dieser Stelle an alle Pegauer Volksgenossen die herzliche Bitte gerichtet, dem Verein beizutreten und damit das Museum zu unterstützen. Der geringe Jahresbeitrag von nur 2 Reichsmark (heute 25 €) könnte gewiss von Manchem noch aufgebracht werden. Bis 1900 befand sich das Museum in einem Klassenzimmer der Volksschule. Dann bezog es einen Saal in dem als Hafermagazin für die Pegauer Garnison erbauten Gebäude in der Kaiser-Wilhelm-Straße (heute Mühlweg). 1901 siedelte es in das Dachgeschoss des Rathauses über, in dem es noch jetzt für viele Pegauer - einen Dornröschenschlaf hält! Es ist wirklich erschreckend, wie oft man von Pegauern hören muss: Im Museum? Da war ich noch nicht! Freilich, es liegt ungünstig, viele schrecken vor den vielen Stufen der Wendeltreppe zurück!

Wer aber einmal hinaufkommt, der ist erstaunt über die Fülle von Gegenständen, die da ausgestellt sind. Zum Glück wissen die Lehrer der Pegauer Schulen und die der umliegenden Orte bis nach Lucka und Zwenkau und bis weit hinein ins preußische Land den Wert unserer Sammlungen zu schätzen. Bezirksoberschulart Herold hat in einem Rundschreiben an alle ihm unterstellten Schulen auf die Bedeutung des Pegauer Museums hingewiesen und es kann gesagt werden, mit Erfolg. Auch in Leipzig und Halle steht unser Heimatmuseum in gutem Ansehen! Oft kommen Professoren und Studenten hierher. Besonders seit der Neuordnung die für die vorgeschichtliche Abteilung Professor Dr. Radig, für die Stadtgeschichtliche Dr. Schroeder vornahm, ist das Museum interessant und lehrreich.Heute beheimatet das Museum die Ausstellungen ‚Aus dem Leben der alten Pegauer‘ und ‚Mammute -Mönche -Macher‘, eine 70 Jahre alte Schulklasse und die Türmerstube mit Aussicht aus 30 Metern Höhe über die Elsteraue bis zum Völkerschlachtdenkmal. Jährlich gibt es eine neue Sonderausstellung mit Bezug zu Pegau. Im Jahre 2020 war sie dem Pegauer Maler Johannes A. Bierende gewidmet. 2021 und 2022 dem Stadtjubiläum wegen der Klosterweihe 1096 vor 925 Jahren. 2023 ‘Pegauer Hobbymaler‘. Zudem gab es in den Winter-pausen Sonderausstellungen in Zusammenarbeit mit den Schulen, wie zuletzt ‚Die Brunnenausgrabungen im Tagebau‘, ‚Wolfskinder in Sachsen‘, ‚Abfall ist mehr als nur Müll‘. Der Eintritt beträgt 2 € für Erwachsene, Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt.

Die Saison des Stadtmuseums vom 1. Mai bis 3. Oktober

Öffnungszeiten:

Dienstag + Sonntag von 9 - 11 und 13 bis 15 Uhr

Donnerstag von 9 - 11 Uhr.

Anmeldung für Gruppentage mittwochs unter 034296 98033.

Besondere Termine für einen Museumsbesuch:

1. & 2. September

Pegauer Altstadtfest

8. & 9. September

Tag des offenen Denkmals

3. Oktober

Museumsnacht für Kinder*

*Ab 19 Uhr erkunden die Kinder mit der Taschenlampe‘.

Anmeldung am Montag 4. September, 7 - 11 Uhr.