Während wir uns über rekordverdächtigen Sonnenschein und viele warme Tage zu Beginn des Frühlings freuen, bedeuten Trockenheit und Klimaerwärmung großen Stress für die Natur und alles, was in ihr kriecht und fleucht. Besonders Insekten leiden unter Hitze und Trockenheit, obgleich sie leicht übersehen und vergessen werden. Mit fatalen Folgen für unser Ökosystem. Und doch, selten war helfen einfacher. Einfach nichts tun. Also im Garten.
Seit einigen Jahren wird vermehrt unter Gartenfreunden der mähfreie Mai ausgerufen. Das heißt, einfach Wiesen oder Teilflächen im Garten wachsen lassen und frühestens im Juni zu mähen. Damit haben heimische Kräuter und Blumen Zeit zu blühen und Insekten, von den Wildbienen über Käfer und Fliegen bis hin zu den Schmetterlingen, haben einen reich gedeckten Tisch und Futterinseln über das Stadtgebiet verteilt. Und die Gartenfreunde sparen sich ein wenig Arbeit, so das Zeit ist, die Summer und Brummer zu beobachten und sich an dem emsigen Treiben an den Blüten zu erfreuen.
Eine großartige Ergänzung zu ungemähten Wiesen bieten Blühstreifen. Ähnlich den ungemähten Wiesen, werden hier insektenfreundliche Pflanzen gezielt angesät und dann der Natur freien Lauf gelassen. Dies lässt sich besonders gut an diversen Feldern rund um Pegau beobachten. Zudem gibt es rund um den neueröffneten ÖPNV-Verknüpfungspunkt in Pegau neu angelegte Blühwiesen, außerdem sollen in Wiederau hinter dem Bürgerhaus und in Großstorkwitz am Sportplatz Flächen ungemäht bleiben. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Ortschaftsrat, den engagierten Bürgerinnen und Bürgern und dem der Thematik offen gegenüberstehenden Bauamt.
Auch wenn der Anblick ungemähter, naturbelassener Flächen, vor allem innerstädtisch, nach wie vor den ein oder anderen befremdlich oder gar unordentlich erscheinen, erfüllen diese Naturinseln einen sehr wichtigen Zweck in unserem stark gefährdeten Ökosystem. Deshalb lade ich sie herzlich ein, sich zu beteiligen und kleine Flächen in (Vor-) Gärten der Natur zu Verfügung zu stellen. Dann haben sie nämlich nicht nur einen grünen Daumen, sondern auch ein grünes Herz.
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Mit blühenden Grüßen,