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Gemeindespiegel
Ausgabe 2/2025
Mitteilungen aus dem Rathaus
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Grußwort des Bürgermeisters

Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Rackwitz,

liebe an unserer Gemeinde Interessierte,

unsere Gemeinde steht nicht still – sie entwickelt sich stetig weiter, und das ist auch gut so! Veränderungen begegnen uns auf vielen Ebenen: in der Art, wie wir leben, arbeiten, bauen, kommunizieren – und auch in dem, was wir als Gemeinschaft entwickeln und voranbringen wollen. Dabei ist es wichtig, den Dialog zu pflegen, einander zuzuhören und den Blick gemeinsam nach vorn zu richten.

Unsere Gemeinde gestaltet Zukunft – Schritt für Schritt, Projekt für Projekt. In den nächsten Wochen wird an vielen Stellen sichtbar, was wir auf den Weg gebracht haben: In Zschortau entsteht in den Sommerferien auf dem Dach der Grundschule eine Photovoltaikanlage – ein weiterer Baustein für mehr Nachhaltigkeit, der gleichzeitig auch unseren kommunalen Haushalt entlasten wird. Die Energiekosten können damit um die Hälfte gesenkt werden, und wir kalkulieren mit einer Amortisationszeit der Investition von etwa sieben Jahren. Den Auftrag zum Bau der Anlage hat die ortsansässige Caralux GmbH aus Lemsel erhalten.

Parallel dazu schließen wir derzeit auch die kommunale Wärmeplanung ab. Dabei handelt es sich um ein strategisches Konzept, das aufzeigt, wie unsere Gemeinde künftig möglichst durch erneuerbare Energien mit Wärme versorgt werden könnte. Die Wärmeplanung ist jedoch keine konkrete Bauplanung oder Wirtschaftlichkeitsberechnung, sondern eine Orientierungshilfe – sowohl für uns als Gemeinde als auch für Eigentümerinnen und Eigentümer von Wohngebäuden, um fundierte Entscheidungen für die Zukunft treffen zu können.

Da sich gesetzliche Rahmenbedingungen, technische Entwicklungen – etwa bei Wärmeerzeugungsanlagen oder Versorgungsinfrastruktur – sowie die Situation am Energiemarkt laufend ändern, muss die Wärmeplanung etwa alle fünf Jahre fortgeschrieben und überprüft werden. Die Ergebnisse für unsere Ortsteile zeigen aber nach heutigem Stand deutlich: Zentrale Wärmenetze werden voraussichtlich nicht gebaut. Stattdessen wird es in den meisten Fällen auf dezentrale Lösungen hinauslaufen – das heißt, Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer müssen individuell entscheiden, wie ihre Gebäude künftig beheizt werden. Nach den Sommerferien werden wir hierzu gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Sachsen e.V. ein Beratungsangebot vor Ort einrichten und dazu gesondert informieren.

Auch an anderer Stelle entwickelt sich unsere Infrastruktur weiter: Der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße Zschortau–Selben hat begonnen. Damit verbessern wir künftig eine wichtige Verbindung zwischen unseren Ortsteilen und jenen der Stadt Delitzsch. Und für unsere Freiwillige Feuerwehr in Biesen gab es Ende April einen besonderen Moment: Mit der Übergabe des neuen Fahrzeugs setzen wir ein klares Zeichen für moderne Ausstattung im Brandschutz – und würdigen zugleich den hohen Stellenwert des Ehrenamts in unserer Gemeinde.

Wo viel Licht ist, gibt es aber auch Schatten – insbesondere in der Finanzlage. Auch im Freistaat Sachsen macht sich die angespannte wirtschaftliche Entwicklung zunehmend bemerkbar. Die konjunkturelle Lage hat sich deutlich eingetrübt, was unmittelbare Auswirkungen auf die Einnahmen der Städte und Gemeinden hat.

In Rackwitz spüren wir das ganz konkret bei der Gewerbesteuer und den Zuweisungen vom Land: Im laufenden Jahr rechnen wir mit rund 1,3 Millionen Euro weniger Einnahmen – das entspricht etwa einem Drittel unseres ursprünglich erwarteten Aufkommens laut Haushaltsplan. Diese Entwicklung bereitet uns Kommunen große Sorgen. Denn weniger Einnahmen bedeuten weniger Spielraum – für notwendige Investitionen, für freiwillige Leistungen und auch für gesetzlich vorgeschriebene Aufgaben, die wir schlichtweg zu erfüllen haben.

Es ist dringend notwendig, dass sich diese Situation wieder verbessert – durch wirtschaftliche Erholung, durch verlässliche politische Rahmenbedingungen und durch eine auskömmliche Finanzausstattung von Land und Bund.

Doch auch wir als Gemeinde müssen vor Ort aktiv werden: Wir werden noch stärker prüfen, wie wir unsere Einnahmesituation langfristig stabilisieren können. Dazu gehört, dass wir genau hinschauen: Welche Entwicklungen können wir gezielt unterstützen? Wo gibt es Potenziale für neue oder wachsende Gewerbeansiedlungen? Und wie schaffen wir gute Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Aktivität und Standortentwicklung – im Einklang mit unseren ländlichen Strukturen in einer insgesamt prosperierenden Region?

Es geht nicht um schnelle Lösungen, sondern um einen verantwortungsvollen Kurs, der unsere Gemeinde auch in finanziell herausfordernden Zeiten handlungsfähig hält. Diese Herausforderungen können wir nur mit klugen Entscheidungen, Transparenz und einem offenen Miteinander bewältigen – so haben wir es immer gehandhabt.

Unsere Gemeinde entwickelt sich stetig weiter – und das ist auch gut so. Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam fortsetzen: mit Mut, mit Augenmaß und mit dem Vertrauen darauf, dass wir auch diese Phase meistern werden.

Ich freue mich darauf, den weiteren Weg mit Ihnen gemeinsam zu gestalten – denn, wie eingangs gesagt: Unsere Gemeinde steht niemals still.

Ihr Bürgermeister
Steffen Schwalbe