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Gemeindespiegel
Ausgabe 4/2025
Mitteilungen aus dem Rathaus
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Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Rackwitz, liebe an unserer Gemeinde Interessierte,

„Leise rieselt die Zeit…“ – kaum ein anderer Satz passt so gut zu den Wochen, in denen ein Jahr seinen letzten Bogen schlägt und ein neues bereits anklopft. In dieser besonderen Phase möchte ich Ihnen wie gewohnt einen Einblick geben in die wichtigsten Themen, Entscheidungen und Projekte, die unsere Gemeinde bewegen und die uns im kommenden Jahr begleiten werden. Vieles steht bevor, manches ist bereits sichtbar geworden, und anderes verlangt noch gemeinsames Engagement. Ich lade Sie ein, mich auf den kommenden Seiten durch das aktuelle Geschehen unserer Gemeinde zu begleiten.

Eines der bedeutendsten Vorhaben, das uns aktuell beschäftigt, ist die mögliche Ansiedlung eines Rechenzentrums auf den Flächen des Gewerbegebietes Zschortau. Der Gemeinderat hat sich hierzu bereits mit einer Absichtserklärung bekannt und am 5. November 2025 konnten wir in der Turnhalle gemeinsam mit dem Projektentwickler und dem Planungsteam die erste Bürgerinformationsveranstaltung durchführen. Die Gespräche waren sachlich, konstruktiv und von viel positiver Rückmeldung geprägt. Gleichzeitig konnten frühzeitig wichtige Hinweise und Anregungen aus der Bürgerschaft eingebracht werden, die wir im weiteren Verfahren sorgfältig berücksichtigen werden. Weitere Veranstaltungen werden hierzu noch folgen.

Das Vorhaben ist nicht weniger als eine historische Chance für unsere Gemeinde. Über 25 Jahre haben wir die Flächen im Gewerbegebiet strategisch entwickelt, vollständig in das Gemeindeeigentum überführt und bereits im Jahr 2020 eine Machbarkeitsuntersuchung beauftragt, um die planungsrechtlichen Rahmenbedingungen zu aktualisieren und mögliche Entwicklungsperspektiven zu prüfen. Die potenziellen Vorteile sind vielfältig: Auf dem Campus könnten 100 bis 150 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Einnahmen aus Grundstücksveräußerungen bieten uns die realistische Möglichkeit, die Gemeinde weitgehend zu entschulden und zentrale Investitionen für die Zukunft abzusichern. Darüber hinaus eröffnet das Projekt die Chance, unsere kommunale Einnahmesituation dauerhaft zu stärken und wirtschaftlich breiter aufzustellen – ein wichtiger Schritt zu mehr finanzieller Unabhängigkeit und einer resilienten wirtschaftlichen Entwicklung insgesamt.

Neben den großen strategischen Projekten rücken auch jene Maßnahmen in den Fokus, die unsere Lebensqualität und das Bildungsangebot unserer Kleinsten unmittelbar verbessern. Ein Beispiel dafür ist die dringend notwendige Erneuerung der Außenanlagen unserer Kindertagesstätte in Zschortau. Vor Kurzem hat uns Landrat Kai Emanuel im Rahmen des Förderprogramms des Freistaates Sachsen „Vitale Dorfkerne“ den Fördermittelbescheid für das Vorhaben übergeben. Damit stehen uns rund 285.000 Euro Förderung zur Verfügung, die zu den Gesamtkosten von etwa 400.000 Euro beitragen. Die Außenanlagen der Kindertagesstätte sind inzwischen deutlich in die Jahre gekommen und müssen umfassend saniert werden.

Umso erfreulicher ist es, dass das Förderprogramm trotz angespannter Haushaltslage im Freistaat erneut aufgelegt wurde und wir nun erhebliche Mittel für unsere Gemeinde binden konnten. Geplant sind die vollständige Erneuerung der Gehwege, neue Spielgeräte für Krippen- und Kindergartenkinder, eine überdachte Fahrradabstellanlage sowie eine deutliche gestalterische und funktionale Aufwertung des gesamten Außengeländes. Diese Maßnahmen sind überfällig und wir freuen uns sehr, dass im kommenden Jahr die Umsetzung beginnen kann. Nach heutigem Stand ist der Baubeginn im Herbst 2026 vorgesehen – ein weiterer wichtiger Schritt, um die Betreuungssituation und das Umfeld unserer Jüngsten nachhaltig zu verbessern.

Ein weiteres Projekt, das in diesen Wochen sichtbar seiner Vollendung entgegengeht, ist der Umbau des ehemaligen Konsums Rackwitz zum neuen Bürger- und Dienstleistungszentrum – unser „Landi“. Nach intensiven Planungs- und Baujahren befinden wir uns nun in der Endphase der Umsetzung. Im ersten Quartal 2026 werden wir das Gebäude feierlich mit einem „Tag der offenen Tür“ an die Öffentlichkeit übergeben; den genauen Termin werden wir rechtzeitig bekannt geben. Bereits zum Jahreswechsel beginnen die ersten Mieter damit, ihre Laden- und Büroflächen auszustatten, sodass in den kommenden Wochen die letzten Feinheiten am Bau abgeschlossen werden.

Wir sind sehr froh, dass die Ausschreibung der Gewerbeflächen auf so positive Resonanz gestoßen ist und wir ein attraktives und vielfältiges Mieterensemble gewinnen konnten. So wird ein Blumenladen einziehen, die Bäckerei Veit kehrt an ihren angestammten Ort zurück, der Friseur LaBelle bereichert das Angebot, die Rackwitzer Gemeindebibliothek sowie die Friedensrichterin wechseln an diesen Standort. Ergänzt wird dies durch eine Bürogemeinschaft des LEADER-Regionalmanagements des Delitzscher Land e.V., die künftig in Rackwitz ihren Sitz haben wird. Darüber hinaus erhält unser kommunaler Bauhof im Kellergeschoss neue und dringend benötigte Räumlichkeiten, während im Obergeschoss ein „Jugendanker“ als Treffpunkt für die Jugendlichen, gemeinsam mit der Mobilen Jugendarbeit Rackwitz–Krostitz, geschaffen wird. Mit dem „Landi“ entsteht somit ein zentraler Ort der Begegnung, des Austauschs und der lokalen Versorgung – ein starkes Signal für eine lebendige Ortsmitte und letztlich ein Gewinn für alle Generationen.

Zum Abschluss möchte ich noch einmal auf zwei besondere Höhepunkte der vergangenen Wochen zurückblicken: unsere Weihnachtsmärkte in Zschortau am 29. November sowie in Rackwitz am 6. Dezember. Beide Veranstaltungen haben erneut gezeigt, wie wertvoll diese Momente der Begegnung in der Vorweihnachtszeit sind, um innezuhalten, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auf das bevorstehende Weihnachtsfest einzustimmen. Mein herzlicher Dank gilt allen Engagierten, die mit viel Einsatz, Kreativität und Zeit dazu beitragen, dass diese Feste überhaupt möglich sind – in der Vorbereitung, der Durchführung und der oft unsichtbaren Nacharbeit.

Auch im Namen des Gemeinderates wünsche ich Ihnen eine ruhige, besinnliche und gesegnete Weihnachtszeit im Kreis Ihrer Familien sowie alles erdenklich Gute für das neue Jahr. Mein besonderer Dank gilt zudem all jenen, die unser Gemeinwesen im Stillen oder ganz sichtbar tragen – unseren Feuerwehren, den Sportvereinen, allen Ehrenamtlichen und den vielen helfenden Händen, die das Leben in unserer Gemeinde bereichern. Mögen Sie uns auch im kommenden Jahr mit Ihrer Tatkraft, Ihrer Zeit und Ihrem Engagement begleiten.

Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen den weiteren Weg unserer Gemeinde zu gehen – mit Zuversicht, Zusammenhalt und der Gewissheit, dass wir gemeinsam viel bewegen können.

Ihr Bürgermeister
Steffen Schwalbe