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Amtsblatt der Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land
Ausgabe 12/2025
Vereine und Sport
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Übergabe des neugestalteten Areals sowie Einweihung der 3. Historischen Orte- und der 20. Häusergeschichtentafel in Unterröblingen

Am 23. Oktober 2025 trafen sich um 15.00 Uhr in der Geschwister-Scholl-Straße 1 in Unterröblingen auf dem neu gestalteten Platz zahlreiche Bürgerinnen und Bürger von Röblingen am See. Das bis zum Frühjahr diesen Jahres hier befindliche Gebäude wurde auf Veranlassung der Gemeinde abgerissen und als Parkplatz für Autos und Fahrräder mit einer Sitzgruppe und einer Informationstafel zu „Rad- und Wanderwegen im Seegebiet Mansfelder Land“ neu gestaltet. In dem Zusammenhang wurde zum einen auch die dritte Historische Orte-Tafel zu den ehemaligen im Gleisdreieck Amsdorf/Unterröblingen befindlichen Baracken eingeweiht. In diesen hatten nach Ende des 2. Weltkrieges 1945 viele der früher im Osten Europas lebenden und vertriebenen Deutschen nach einer odysseehaften Flucht aus ihrer einstigen Heimat eine erste Bleibe gefunden, bevor sie hier oder anderswo ein neues Zuhause aufbauen konnten. Hierbei trug die ehemalige Schülerin der Sekundarschule „Zum Salzigen See“ und im Projekt „Spurensuche“ des hiesigen Jugendklubs aktiv wirkende Lena Barthel auszugsweise stellvertretend für viele andere Schicksale der damals in Unterröblingen gestrandeten Flüchtlinge die Erinnerungen daran von Frau Christel Frohnert – Großmutter von der in Leipzig lebenden Frau Anja Scharr – die dann hier zunächst in Röblingen ein neues Leben aufbaute, vor. Zum anderen gab Frau Bärbel Franke aus Unterröblingen, deren Mutter bis Ende 2000 in dem abgerissenen Haus in der Geschwister-Scholl-Straße 1 lebte, den Anstoß für die nunmehr 20. Häusergeschichtstafel, die sie auch finanzierte. In diesem Gebäude, das zum Schluss nur noch als reines Wohnhaus diente, befanden sich seit Beginn bis kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche Geschäfte, an die bis zum Abriss noch die verschiedensten Fassadenaufschriften erinnerten. Damit wurden durch den „Heimat- und Bergbauverein der Seegemeinden. Röblingen am See“ weitere historisch interessante Ereignisse sowie Häuser in der Ortsgeschichte der Vergessenheit entrissen und für die nächsten Generationen im Gedächtnis erhalten. In dem Zusammenhang bedanken sich die Mitglieder des Vereins für die großzügige und stets unkomplizierte Unterstützung ihrer Arbeit durch die Gemeinde sowie anderweitige Hilfe durch die verschiedensten Personen und Einrichtungen. Inzwischen hat sich die Aktion der „Häusergeschichtstafeln“ auch überregional herumgesprochen und stieß dabei auf großes Interesse, selbst eine solche Aktivität zu starten, wie kürzlich in Bad Lauchstädt. Geplant wird diesbezüglich auch in Schraplau und Aseleben.

Zum Schluss noch ein Wort in eigener Sache. Für die Zukunft sind auf Grund der Tatsache, dass das ehemalige größte Mitteldeutsche Braunkohlenrevier bei der kürzlich gestarteten Zukunftsplanung im Rahmen des Strukturwandels schlichtweg vergessen wurde, weitere Historische Orte – Tafeln insbesondere zum Bergbau in Röblingen geplant. Für die Erarbeitung dieser neuen Tafeln können wir alle möglichen noch vorhandenen Informationen und Materialien gebrauchen. (Kontakt: Dr. Regina Meyer – Tel.: 034774 30700)

Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Text: Dr. Regina Meyer
Fotos: Carmen Frischbier