Das neue Jahr wurde in der ALTEN MÜNZE in Stolberg, nun schon traditionell, am 1. Januar 2023 mit dem Anprägen der neuen Jahresmedaille begonnen.
Es ist die 20. Jahresmedaille, die in der ALTEN MÜNZE geprägt wird und das ist schon etwas ganz Besonderes.
Zum Anprägen dabei waren Pressesprecher Uwe Gajowski vom Landkreis Mansfeld – Südharz, Bürgermeister Peter Kohl und Frau, Ortsbürgermeister Ulrich Franke, Frau Dr. Monika Lücke (MLU Halle-Wittenberg) und unser ehrenamtlicher Münzmeister Dietrich Lücke aus Nauendorf, Carsten Theumer aus Höhnstedt (ehem. HS für Kunst und Design, Burg Giebichenstein, Halle), der den Entwurf und das Gipsmodell für unsere Jahresmedaille gefertigt hat (inzwischen ist es die 15. Medaille aus seiner Hand), Frau Rohland und Herr Noack als Vertreter der Presse und unsere Münzgesellen Heinz und Gernot Ortmann und Ralf Jessa sowie zahlreiche Stammgäste, Besucher, Einwohner und Mitglieder der Theatergruppe Stolberg.
Seit 2004 werden Feinsilbermedaillen (999er Ag) zu wechselnden Themen jährlich geprägt und diese Reihe soll sich auch weiter fortsetzen. Längst haben Münzfreunde aus nah und fern die Jahresmedaillen aus Stolberg für sich entdeckt und kommen entweder persönlich, nicht nur zum Anprägen, auch zu den Prägeterminen das ganze Jahr über, vorbei oder ordern über den Onlineshop (www.gemeinde-suedharz.de/Tourismus)
die jeweils aktuelle Medaille.
In 2022 fanden so 400 Jahresmedaillen ihren neuen Besitzer (Stand per 01.01.2023).
Die nächsten Prägetermine folgen am 06.01.2023 und am 12.02.2023, jeweils von 11 – 16 Uhr in der ALTEN MÜNZE in Stolberg, Niedergasse 17/19.
2023 steht die Jahresmedaille unter dem Motto:
„500 Jahre THOMAS MÜNTZERS Hochzeit mit OTTILIE VON GERSEN“
Ein sehr schönes und passend gewähltes Thema, das Carsten Theumer wieder sehr ansprechend und gelungen umgesetzt hat.
Thomas Müntzer, Priester, Reformator, Anführer im Bauernkrieg, wurde um 1489 in Stolberg geboren, studierte in Leipzig und Frankfurt/O. Theologie.
1513 in Halberstadt zum Priester geweiht, wirkte er in vielen Städten: von Braunschweig bis Prag, in Zwickau, Erfurt, Halle, in Allstedt und Mühlhausen.
Er war ein engagierter Anhänger und Bewunderer Martin Luthers. Müntzer arbeitete an der Reform der Liturgie, um die Messe in deutscher Sprache zu halten. Später führte er den "Allstedter Bund" an, ein bewaffneter Zusammenschluss von Bauern, Bergleuten und Handwerkern.
Zu Beginn des Bauernkrieges distanzierte sich Luther von ihm. Müntzers Widerstand richtete sich nicht nur gegen die geistliche Obrigkeit, sondern auch gegen die weltliche Ordnung.
Ottilie von Gersen heiratet nach Ostern im Jahr 1523 in Allstedt den dort im lutherischen Geist predigenden Thomas Müntzer.
Das erste Ehejahr wird wohl glücklich und erfolgreich gewesen sein.
Sie gehörte zu den mutigen Nonnen, die in der Reformationszeit ihre Klöster verlassen und sich mit großer Begeisterung den Lehren Martin Luthers anschließen. Viele heiraten und führen ein bürgerliches Leben, wie Katharina von Bora, die wohl als bekannteste dieser Frauen die Lutherin wird.
Thomas gewinnt mit seinen Predigten in deutscher Sprache schnell Einfluss und versammelt bis zu 2000 Menschen um sich.
Ottilie wird zumindest unterstützend bei Müntzers Gottesdienstliturgien gewirkt haben, denn seine liturgischen Texte stammen vorrangig aus dieser Zeit.
Im März 1524 wird dem Paar ein Sohn geboren.
Durch Zuspitzung der Ereignisse in Allstedt muss Müntzer im August 1524 aus der Stadt fliehen.
Die Geschichte endet 1525 in der Niederlage der aufständischen Bauern und Bürger in der Schlacht bei Frankenhausen.
Nach Müntzers Hinrichtung verliert sich die Spur seiner Frau und seines Kindes.
Bis einschließlich 2025 wird sich die Reihe der Jahresmedaillen zum Thema „500 Jahre Bauernkrieg und Thomas Müntzer“ fortsetzen.