Umsetzung historischer Webstuhl ins Museum Kleines Bürgerhaus

Mitte Januar 2024 wurde, in Vorbereitung der Neugestaltung des Museums ALTE MÜNZE, der letzte erhaltene Stolberger Webstuhl, der bis jetzt in der 2. Etage des Museums ALTE MÜNZE zu sehen war, in das kleine Museum in der Rittergasse umgesetzt.

Ein ganz großes Dankeschön gebührt den Mitgliedern des Heimatvereins Stolberg und Bernd Ehrenberg, die den alten Webstuhl fachgerecht zerlegt, transportiert und im kleinen Museum wieder aufgebaut haben. Eine tolle Leistung – DANKE für Eure Hilfe und Unterstützung dabei!

Die Leineweberei hatte in Stolberg, nach dem Niedergang des Altbergbaus (17. Jahrhundert), eine lange Tradition. Diese Zunft war um 1724 mit 48 Leinewebern die zahlenmäßig stärkste Handwerksinnung in Stolberg. Die Tradition der Leineweberei hat sich noch viele Jahre, bis in die Neuzeit, erhalten.

An einigen historischen Haustüren in Stolberg kann man noch erkennen, dass im Flur wahrscheinlich ein Webstuhl stand. Meist hatten die Webstühle ihren Platz im Hausflur und man konnte in früheren Zeiten das Oberlicht dieser Türen separat öffnen, damit Licht zum Arbeiten auf den Webstuhl fiel, der untere Teil der Tür aber geschlossen blieb.

Die letzte (bzw. vorletzte) Weberin werden die älteren Stolberger noch kennen. Frau Jacobi hatte ihre Werkstatt, mit damals noch mehreren Webstühlen, u.a. Am Markt, neben dem „Gasthaus Kupfer“, später dann in der Niedergasse an verschiedenen Standorten. Bei ihr erlernte die letzte Auszubildende, die Tochter von Familie Weifenbach, das Handwerk der Leineweberei und war noch bis kurz nach der Wende in Stolberg tätig.

Nun hat der letzte historische Webstuhl seinen neuen Platz im KLEINEN BÜRGERHAUS in der Rittergasse in Stolberg gefunden und kann dort besichtigt und bald auch in Aktion (z.B. zum Int. Museumstag, zum Tag des offenen Denkmals und ähnlichen Anlässen) erlebt werden.

Ergänzt werden soll der historische Webstuhl noch mit einem neuen Sitzbrett, welches leider schon etwas länger fehlt. Dieses wird Herr Ehrenberg noch anfertigen und einsetzen. Geplant ist auch, dass eine Hobby-Weberin aus Niedersachswerfen sich den Webstuhl etwas genauer ansieht, um ihn zu besonderen Anlässen wieder richtig in Betrieb zu nehmen und dieses alte Handwerk zeigen zu können.