Aktuelle Gefährdungen sind vor allem Nährstoffeintrag, Entwässerung, Aufforstung und der Klimawandel. Man schätzt, dass früher etwa ein Drittel der Landesfläche Moore waren. Die Hochmoore des Erzgebirges entstanden nach der letzten Eiszeit. Hochmoore sind in ihrer Wasser- und Nährstoffversorgung ausschließlich auf Regenwasser angewiesen. Sie sind deshalb sehr nährstoffarm und beherbergen aufgrund der extremen Standortbedingungen viele hochspezialisierte, stark gefährdete Arten wie z.B. Torfmoose, Sonnentau, Moosbeere, Trunkelsbeere und das Scheidige Wollgras.
Dem BUND Sachsen e.V. gehört seit 2002 ein 2,5 ha großer Moorbirkenmoorwald in der Nähe von Scheibenberg an der Bahnlinie Schwarzenberg – Annaberg. Das ist zu jeder Jahreszeit ein magischer und bezaubernder Ort und durch seine moorigen Stellen und die Moorbirken von besonderem Wert. Der früher etwa 5 ha große Moorwald wurde in der Mitte von der Bahnlinie Schwarzenberg – Annaberg zerschnitten, die vor 135 Jahren dort errichtet wurde. Diese Durchtrennung war ein riesiger Eingriff in dieses Moorgebiet. Doch die Reste haben das wohl einigermaßen verkraftet und begannen sich wieder zu regenerieren.Die Torfschicht eines intakten Moores wächst etwa einen Millimeter pro Jahr. Davon ausgehend schätzen wir das Alter „unseres“ Moores auf etwa 1500 Jahre. In allen erzgebirgischen Mooren wurde bis in die jüngste Zeit Torf gestochen, um Heizmaterial zu gewinnen. Auch in unserem Moorwald sind noch gut die alten Torfstiche zu erkennen. Vor 20 Jahren mussten wir noch sehen, dass wir einigermaßen trockenen Fußes hindurch kamen. Heute kann man das Gebiet meistens mit Turnschuhen begehen. Der Klimawandel / die Klimakatastrophe lässt grüßen. Um dem entgegen zu wirken, haben wir uns vorgenommen, etwas zu unternehmen. Nach fachkundiger Beratung haben wir uns entschlossen, behutsam und schrittweise kleinere Fichten zu entnehmen, die dort in den letzten Jahren gewachsen sind. Aufgrund der zunehmenden Trockenheit konnten die dort zunehmend Fuß fassen. Sie ziehen viel Wasser aus dem Boden, auch im Winter. Die Moorbirken tun das weniger. Wir haben jetzt mit dem Entfernen von Fichten begonnen und werden in den nächsten Jahren beobachten können, ob und wie sich das auswirkt. Bis jetzt konnte sich das Gebiet frei entwickeln. In Zukunft wird man aber weiter ein Auge darauf haben müssen.
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