„SZ“, 18. Juli 2017 = „Dunkle Begierde – Ein Vorstoß in die Tiefen des Bielatales“. Enge, Dreck und Finsternis machten „Höhlenmenschen“ Spaß.“
„SZ“, 25. Juni 2018 = „Höhlenretter im Einsatz – Im Bielatal probt die DRK-Bergwacht Sachsen den Ernstfall“.
In der „Sächsischen Zeitung“ vom 4. Oktober 2003 verkündete eine Überschrift: „Höhlenforscher Deutschlands tagen in Rosenthal“ und am 23. Oktober teilte die „SZ“ mit: „Auch der Elbsandstein birgt noch Geheimnisse!“
An diesem 23. Oktober begann in unserem Rosenthal die 43. Jahrestagung des „Verbandes der Deutschen Höhlen- und Karstforscher“, welche bis zum 26. Oktober dauern sollte.
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In einem schriftlichen Begrüßungstext hieß es (Zitat): „Die Höhlenforschergruppe Dresden lädt alle Höhlenforscher herzlich zur 43. Jahrestagung des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher in die Schule Rosenthal ein.
Wir freuen uns, wenn viele Forschungskameraden und Höhlenfreunde Wege nach Sachsen in die Sächsische Schweiz und in deren Höhlen finden, denn seit 1930! gab es in dieser Region des Sandsteinkarstes keine Veranstaltung ähnlichen Umfangen mehr.“ (Zitat Ende)
Die „Sächsische Zeitung“ befasste sich schon 1984 mit dem Thema – am 20. Juli ‚’84 brachte sie einen längeren Artikel unter der Überschrift „Eine Unterwelt im Bielatal“, welchen ich hiermit unserer Leserschaft, leicht gekürzt, vorstellen möchte (Zitat Beginn):
„Vor zwei Jahren entdeckten Höhlenforscher der BSG (Betriebs-Sport-Gemeinschaft) FSV Lok Dresden im Bielatal die zur Zeit tiefste und zugleich längste zusammenhängende Höhle der Sächsischen Schweiz. Damit konnte die ohnehin schon höhlenreiche Gegend um ein, wie sich später zeigte, ausgesprochen interessantes Objekt bereichert werden.
Bei der ersten Befahrung der entdeckten Hähle im Januar 1982 zeigte sich, dass diese Höhle ihre Geheimnisse nicht problemlos preisgeben würde! Bereits wenige Meter hinter dem Mundloch war ein etwa 25 Meter tiefer Schacht zu überwinden. Stahlseilleitern sowie Seil- und Steigklemmen verhalfen zu einem sicheren Vordringen. Bei der genauen Untersuchung des gesamten Schachtes stießen die Höhlenforscher auf eine längere Fortsetzung der Höhle in südlicher Richtung. Dort gelangt man durch horizontale Gangabschnitte zu zwei weiteren Schächten, über die der tiefste Teil zugänglich ist.
Aber erst ein Jahr nach der Entdeckung dieser Höhle gelang der Vorstoß in diesen Abschnitt, da in mühevoller Arbeit ein Verbruch beräumt werden musste.
Der Aufwand hatte sich aber auf jeden Fall gelohnt, denn die hinter dem Verbruch vermutete Fortsetzung existierte tatsächlich.
Hier, in über 40 Meter Tiefe, stießen die Forscher auf zwei kleine Seen, von denen der eine etwa 2 Meter tief ist. Die Freude über diese Entdeckung war deshalb groß, weil Wasservorkommen in den Höhlen unserer Sächsischen Schweiz äußerst selten sind!
Hinter dem See wartete eine weitere Überraschung: Hier weitete sich die Höhle zum größten und auch beeindruckendsten Raum dieses unterirdischen Sytems.
In niederschlagsreichen Zeiten fällt von der Firste aus 20 Metern Höhe ein Rinnsal herab; beim Auftreffen auf die lehmige Höhlensohle formt dort das Wasser sonderbare und fantasievolle Gebilde. Um bis zu dem hier ausgelegten Höhlenbuch vorzudringen, benötigte eine Gruppe erfahrener Höhlenforscher immerhin fast zwei Stunden! Kompliziert ist vor allem der Transport des für die Befahrung bestimmter Abschnitte notwendige Kletter- und Sicherungsmaterials.
Auch erfordert die im Bereich der Höhle noch intensiv wirksame Verwitterung eine ständige Kontrolle der zu befahrenden Teile, um die Sicherheit der Exkursionsteilnehmer zu gewährleisten.
Obwohl sich die Dresdener Höhlenforscher nun über zwei Jahre lang mit der Erforschung der beschriebenen Hohlräume beschäftigen, konnten noch nicht alle Rätsel geklärt werden. So gelang es z.B. bisher nicht, die möglicherweise existierende Verbindung zu einer benachbarten Höhle am Talhang aufzufinden.
Es wird sicher noch vieler Exkursionen bedürfen, um die Geheimnisse dieser unterirdischen Räume vollständig zu entschleiern. Diese bemerkenswerte Höhle soll in ihrem natürlichen Auffindezustand erhalten bleiben und nicht durch Massenbegehungen, vor allem Unkundiger, verunstaltet werden. („SZ-Zitat-Ende)
Bei dieser 1982 aufgefundenen Höhle handelt es sich um die später so benannte „Wohlrabhöhle“, so benannt nach Felsinschriften in der Nähe des Einstiges, den einstigen Rosenthaler Pfarrer Otto Wohlrab betreffend.
(1887-1924 = Pfarrherr zu Rosenthal. (Foto)
Hier noch der Hinweis auf einige andere „SZ“-Artikel, unsere Thematik betreffend:
„SZ“ 20./21 Februar 2016 = „Eng wie im Mutterleib. Ein Besuch in der Wohlrabhöhle im Bielatal“.