Der „Kopprasch-Teich“ an der Rosenthaler Kuhgasse“ um 1940
Rittergutsteich („Hofeteich“) Hermsdorf/Bielatal, 1940
Entschlammen Feuerlöschteich bei Martin Kretzschmar auf der Rosenthaler „Heide“ durch die FFW Rosenthal und Helfer, 1952
von Hans-Georg Hering
Im Jahre 2017 wurde der alte Feuerlöschteich am Beginn der oberen Bergstraße, ehemals Hermsdorf, heute OT Bielatal unserer Gemeinde, saniert und wieder hergestellt.
Diese erfreuliche Maßnahme und das oben genannte Gedenkdatum sollen hier als Anlass dienen, einmal die Historie unserer Feuerlösch-Teiche einer Betrachtung zu unterziehen.
Wann in den Ortsteilen unseres heutigen Rosenthal-Bielatal erste künstliche Wasserreservoire zum Zwecke der Brandbekämpfung angelegt wurden, lässt sich nicht mehr mit Sicherheit nachweisen.
Bei den in früheren Zeiten sehr häufigen verheerenden Großfeuern, denen oft binnen kurzer Zeit ganze Dörfer oder große Stadtgebiete zum Opfer fielen, werden aber sehr wahrscheinlich schon erste künstliche Wasserentnahme-Becken oder Teiche zur Brandbekämpfung angestaut oder an geeigneten Stellen angelegt worden sein. Ganz sicher haben auch vorhandene Naturteiche und Bäche im Bedarfsfall Löschzwecken gedient, so sie gut zu erreichen waren.
Aber erst relativ spät, im Jahre 1775, erließ Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen ein „MANDAT die auf den Dörfern zu beachtende Feuer-Ordnung betreffend, Dresden, den 15.Februar 1775“.
Somit eine erste allgemeingültige Feuerordnung für die Dörfer im Kurfürstentum Sachsen, in der auch die Anlage von Teichen zur Brandbekämpfung geregelt war.
So wurde z.B. 1795 für Rosenthal angeordnet (Zitat): „Auch soll die Gemeinde im Dorfe etliche! neue Teiche anlegen und den im oberen Dorfe bestehenden wieder herrichten“ (Zitat Ende).
Daraus kann man entnehmen, dass der Teich am Beginn der früheren „Kuhgasse“, heute „Schneebergblick“, einigen älteren Einwohnern sicher noch als „Kopprasch-Teich“ bekannt – wohl als ältester Rosenthaler Feuerlöschteich anzusehen ist.
Die meisten anderen Teiche im Ort, künstlich angelegte, wurden somit wohl erst Ende des 18.Jahrhunderts erbaut, denn 1789 wird in einem Protokoll für Rosenthal vermerkt, dass „im Dorfe zwei neue Teiche angelegt wurden“. Sicher ist ähnliches auch für Hermsdorf anzunehmen – „Hofe-Teich“ beim Rittergut, der zu Beginn unseres Artikels erwähnte alte Feuerlöschteich an der oberen Bergstraße sowie ein kleiner Teich am Dorfbach vor der Hermsdorfer Bäckerei. In Reichstein werden die zwei vorhandenen Naturteiche, aus welchen 1926/27 das Reichsteiner Bad erbaut wurde, als Löschteiche genutzt worden sein.
Im Dörfchen Raum gab es den sogenannten „Schafteich“ und ein Gewässer bei der Ziegelei.
Brausenstein musste im Notfall das benötigte Löschwasser mit Hilfe einer sogenannten „Haspel“ (Kurbel-Winde) aus der Biela über die Felsen hinauf „haspeln“.
Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts bekamen die wenigen Häuser eine erste primitive Wasserleitung aus Holzrohren vom „Hartenberg“ („Röhrwasser“).
Einst vorhandene Feuerlöschteiche wurden aber auch wieder zugeschüttet und verfüllt.
So z.B. 1925/26 ein alter Löschteich am späteren Dorfplatz in Rosenthal, welcher 1926 dem Bau eines neuen Feuerwehr-Gerätehauses weichen musste.
Die Bielataler Ortschronik vermerkt (Zitat): „Seit dem Frühjahr 1982 arbeiten die Kameraden unserer Freiwilligen Feuerwehr fleißig an der Wiederherstellung des Feuerlöschteiches „Hofeteich“. Bisher wurden folgende Arbeiten verrichtet: Ausbaggern, Neuaufbau der Insel, Anbringen von Geländern.“
1983 wird vermerkt (Zitat): „Ab Januar 1983 hat der „Hofeteich“ nach fast 30 Jahren endlich wieder den vollen Wasserstand, nachdem die Wasserzu- und Ableitung von unserer FFW Bielatal instand gesetzt worden ist“.
In neuerer Zeit verschwand der zwischen dem 1900 gebauten neuen Hermsdorfer Feuerwehr-Haus, heute Bergstraße Nr. 15, und der Einfahrt zum Grundstück Füssel Nr. 14, gelegene kleine Feuerlöschteich.
Der damalige neue Besitzer des Hauses Nr. 15 ließ ihn im Frühjahr 1996 verfüllen.
Nach der sogenannten „Wende“ zu Beginn der 1990ger Jahre wurden ja auch beide Bäder in unseren Orten, das Reichsteiner und das Rosenthaler Strandbad, zu profanen Feuerlösch-Teichen degradiert.
Wie wichtig solche Wasserspeicher aber auch in der heutigen hochtechnisierten und digital vernetzten Welt sind, zeigten einige Brände in Rosenthal der vergangenen Jahre – vernachlässigte und verschlammte Teiche führten bei der Wasserentnahme zur Brandbekämpfung zu erheblichen Problemen.
Deshalb sind auch heute saubere und gepflegt „Feuerlösch-Teiche“ unbedingt wichtig, wenn es gilt, größere Brände im Ort zu bekämpfen!