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Amtsblatt der Stadt Raguhn-Jeßnitz
Ausgabe 6/2025
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Heimatverein Retzau e. V.

Die Sitzraufe und wie alles begann …

Seit Jahren waren die Retzauer bemüht, an den Stillingen einen gemütlichen Ort zu schaffen, wo jedermann an den einzigartigen Stillingen verweilen und in Ruhe die Auwälder genießen kann. Hier lässt sich entschleunigt der Natur zusehen, wie Enten oder die Schwanenfamilie ihre Kinder großziehen. Schließlich war schon einmal ein Repräsentations- und Lehrort entstanden, nach der Wende, der die Zeiten nicht überdauert hat, denn seither sind mehr als 30 Jahre vergangen.

So kam das Projekt von den Revierpionieren gerade recht und die Retzauer stürzten sich in die Arbeit. Zuerst standen die Ideen und der Antrag auf dem Plan. Nach einigen Überlegungen stand fest, es soll eine große Sitzraufe werden, die vielen Personen Platz bietet; wo in großer Runde das Soziale wächst und die Gemeinschaft gestärkt wird; nutzbar für Klein und Groß, für Jung und Alt und für fast jeden Zweck; ob als Rastplatz für Radtouristen aus Nah und Fern, als Beobachtungsstation, einfach nur so zum Klönen in der Runde oder als grünes Klassenzimmer für die Kinder und Jugendlichen; und auch bei Regen nicht zum Aufbruch zwingt. Außerdem sollte diese Sitzraufe in Gemeinschaft entstehen, denn so lernen Viele voneinander, jeder bringt sich ein und es ist unser ganz individueller Platz, auf den wir stolz sein können, den wir geschaffen haben.

Nachdem die Idee konkretisiert und formuliert sowie der Antrag gestellt war, hieß es, abwarten und Daumen drücken. Groß war die Freude, als die Nachricht vom Gewinn kam.

Nun hieß es, die Ärmel hochkrempeln und aus den theoretischen Gedanken und Ideen praktische Umsetzung werden zu lassen und dabei die Bedingungen des Wettbewerbes nicht aus den Augen zu verlieren. So waren viele Retzauer mit Know-how, Können und mit entsprechender Technik gefragt und bereit, in vielen Stunden aus Rohbäumen Baumaterial herzustellen und Stück für Stück die Raufe entstehen zu lassen. Soweit möglich wurden dabei von unseren zwei „Holzwürmern“ viele kleine und große helfende Hände mit einbezogen, ob beim Sägen, Hämmern, Halten oder Schrauben. Ende April, zum jährlichen Arbeitseinsatz, war der Rohbau fertig und es hieß, neben den alljährlichen Putz- und Pflegearbeiten im Dorf die Sitzraufe fertig zu stellen.

Mit großer Technik wurde der Rohbau verladen und an dem Bestimmungsort verbracht. Im Anschluss hieß es, alle Schrauben festzuziehen, das Dach und alle Sitzgelegenheiten und den Tisch zu installieren. Farbe durfte natürlich auch nicht fehlen. Und so strahlte am Ende des Tages das ganze Dorf. Nicht nur Friedhof, Dorfplatz und Spielplatz hatten sich hübsch gemacht, nein, auch in den Stillingen strahlte die Natur mit frischem Grün und einer neugierigen Schwanenfamilie mit den frisch gestrichenen Bänken, gefegten Wegen und der neuen Sitzraufe um die Wette.

Da der Bildungsauftrag nicht zu kurz kommen soll, wurden zwei Lehrtafeln angeschafft, welche über die Tier- und Vogelwelt am und auf dem Wasser unterrichten und das Erlebnis Natur komplettieren. Als Abrundung des Projektes wurden Blumenkübel aufgestellt und bepflanzt. Ein Fahrradständer ist noch in Planung. Auch einen Namen hat unsere Sitzraufe bereits. Auf der Maifeier konnten alle Gäste ein Namensvorschlag abgeben. Der beste Vorschlag wurde ausgewählt und ziert nun nach Einweihung durch alle Beteiligten die Sitzraufe. Wir wünschen dem „Stillingsblick“ ein langes Leben und eine intensive Nutzung. Zumindest seit Aufstellung konnte diese bereits beobachtet werden. Auch den Akteuren wurden schon von vielen Seiten lobende Worte übermittelt.

Also dann, auf eine lange und intensive Nutzung! Vielen Dank allen Akteuren, die am Gemeinschaftswerk beteiligt waren. Ganz besonderer Dank gehört unseren zwei „Holzwürmern“ und den vielen fleißigen Händen. Zum Schluss noch eins: Habt alle ein achtsames Auge auf unser Schmuckstück!. Allen viel Spaß bei der Nutzung.

Euer Heimatverein