Die Begegnungsstätte für Jung und Alt in Raguhn
Am 16.08.2023 übergab Herr Dr. Jürgen Ude, Staatssekretär der Staatskanzlei und des Ministeriums für Kultur Sachsen-Anhalt, Stabsstelle für Großinvestitionen, Strukturwandel, persönlich den Zuwendungsbescheid für das Projekt „Entwicklung einer Industriebrache zu einem lebendigen städtischen Zentrum“ an die Stadt Raguhn-Jeßnitz.
Das mit rund 1,78 Mio. € durch den Bund und weiteren rd. 98.700 € durch das Land Sachsen-Anhalt geförderte Projekt soll bis zum 31.12.2026 umgesetzt werden. Die Gesamtkosten betragen rd. 1,975 Mio. €.
Bereits 2019 wurden entsprechende finanzielle Mittel beim Bund angemeldet, um im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes der Kohleregionen Berücksichtigung zu finden. Am 10.11.2021 konnte der entsprechende Fördermittelantrag durch die Stadt Raguhn-Jeßnitz eingereicht werden.
Es ist schlussendlich der Hilfe und professionellen Unterstützung der Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld mbH, der Auswahlentscheidung des Steuerkreises des Landkreises Anhalt-Bitterfeld und dem Fördermittelgeber, der Investitionsbank Sachsen-Anhalt, zu verdanken, dass Bund und Land diese Maßnahme bewilligt haben. Und so dankte Frau Mädchen-Vötig (derzeit kommissarische Bürgermeisterin) allen anwesenden geladenen Gästen und stellte das Projekt kurz dar.
Sie betonte, dass ohne die bewilligten Fördermittel durch Bund und Land ein Projekt dieser Größenordnung in Raguhn-Jeßnitz nicht umsetzbar ist.
Auch Staatssekretär Dr. Ude freute sich, dass an dieser Stelle nicht nur für alle Generationen etwas Neues im Zentrum der Stadt Raguhn entstehen wird, sondern auch die Umwelt Berücksichtigung findet. Gerade die Aufarbeitung alter Industriebrachen hält er für besonders wichtig, um diese schlussendlich in eine nachhaltige Stadtentwicklung zu überführen und den Bürgern dadurch neue Freizeit- und Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten zu können. Auch sein Dank galt Frau Herzel von der EWG mbH sowie Herrn Leupold und Frau Ackermann von der IB Bank Sachsen-Anhalt.
Bevor das Außengelände und die Räumlichkeiten der Begegnungsstätte gemeinsam besichtigt wurden, übergab Herr Dr. Ude den langersehnten Zuwendungsbescheid an Frau Mädchen-Vötig.
Die Umsetzung dieser investiven Maßnahme, die sich auf das Gelände der ehemaligen Pera-Werke/Firma Esra mit einer Gesamtfläche von 3.800 qm erstreckt, verfolgt mehrere Ziele. Dazu gehören:
Neben und hinter der heutigen Begegnungsstätte für Jung und Alt in der Ortschaft Raguhn, die früher eine repräsentative Fabrikantenvilla war, gibt es mehrere marode Produktions- und Verwaltungsgebäude, die das harmonische Stadtbild stören und über keine geordneten baulichen Strukturen verfügen. Eine Nutzung in diesem Zustand ist nicht mehr möglich. Hinzu tritt, dass die Freiflächen z. T. versiegelt, stark bewachsen und somit in ihrem aktuellen Zustand ebenso in keiner Weise nutzbar sind.
Mit der Revitalisierung der alten Industrieanlage soll ein öffentliches multifunktionales Zentrum mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen werden. Dazu sind zunächst Abbrucharbeiten der zum Teil einsturzgefährdeten Altgebäude vorgesehen. Das Gelände soll alsdann zu einer generationsübergreifenden Grün- und Spielfläche umgestaltet werden und zur Verbesserung der Umweltbedingungen beitragen. Neue Freiräume werden geschaffen und einer nachhaltigen Stadtentwicklung Rechnung getragen.
Dabei ist eine Gestaltung der Freiflächen mit unterschiedlichen Bewegungs-, Spiel- und Aufenthaltsbereichen vorgesehen, ein sogenannter generationsübergreifender Aktiv-Park/Mehrgenerationenanlage zur Förderung der Kontaktmöglichkeiten.
Die vorhandene Fläche für Parkplätze erhält Ladeplätze für E-Bikes und E-Autos, während das Zentrum der Außenanlage mit LED-Leuchten ausgestattet wird.
Auf dem Dach der Begegnungsstätte ist die Errichtung einer großflächigen Photovoltaikanlage vorgesehen. Die Fassade soll mittels Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) energetisch ertüchtigt werden.
Auch die im Gebäude befindliche Bibliothek wird sich angesichts des digitalen Wandels neu erfinden. Künftig sollen u. a. Kinderterminals / interaktive Spielsysteme den kleineren Bibliotheksbesuchern zur Verfügung gestellt werden können.
An dieser Stelle werden wir, sobald mit der Umsetzung des Projektes begonnen wird, regelmäßig über dessen Fortgang berichten.