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Amtsblatt der Stadt Wettin-Löbejün mit den Ortsteilen
Ausgabe 2/2025
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Internationale Carl-Loewe-Gesellschaft

Sehr geehrte Leserinnen und Leser des Amtsblatts,

liebe Freundinnen und Freunde der Carl-Loewe-Gesellschaft,

der Löbejüner Kirchhof gehört zu einem der bedeutsamsten historischen und architektonischen Orte unserer Stadt. Sein Bild wird von den alten Linden an der Südseite der Kirche St. Petri, von der Stadtkirche selbst mit ihrem markanten Renaissance-Turm und dem hoch aufragenden Spitzdach, vom restaurierten Stadthaus gegenüber der Kirche und vom Carl-Loewe-Haus an der Westseite geprägt.

An der Stelle des heutigen Carl-Loewe-Hauses stand bis 1886 das Geburtshaus Carl Loewes, in dem er die Jahre seiner Kindheit verbrachte. Es musste wegen Baufälligkeit abgerissen werden. An seiner Stelle wurde unmittelbar danach das heutige Gebäude als Schule errichtet.

Der Kirchhof war Anfang des 19. Jahrhunderts ein verfallender, nicht mehr genutzter Friedhof, den der spätere Komponist und Stettiner Musikdirektor in seiner Autobiografie so beschreibt: „Meine Augen streiften … oft aus den Fenstern unserer Wohnstube, die auf einen alten verfallenen Kirchhof hinausgingen, über dessen zerfallende Hügel und morsche Kreuze hinaus und gruben sich in das dunkle Laub der alten Linden ein, die ihn in ein so tiefes Dunkel einhüllten.“ Ein bisschen „Hitchcock“ in Löbejün.

Loewes Tochter Julie hat das alte Schulgebäude kurz vor seinem Abriss bei einem Besuch in Löbejün noch in einer Zeichnung zu Papier gebracht. Die Wohnung der Familie (Carl war das zwölfte und letzte Kind seiner Eltern) befand sich im oberen linken Teil des Gebäudes. Auf der anderen Seite wohnten zwei weitere Lehrer. Im Erdgeschoss waren die Klassenräume.

Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten konnten wir im Jahr 2014 diesen historischen Ort als das weltweit einzige Carl-Loewe-Museum eröffnen. Es ist eine Schatzkammer zu Leben und Wirken des großen Sohnes unserer Stadt. Sie beherbergt Original-Handschriften von Carl Loewe in Form von Briefen, Noten und Widmungen, zahlreiche Erstausgaben seiner Werke, die weltgrößte Tonträgersammlung mit Loewe-Werken, biografische Überblicke und vieles andere mehr.

Dank unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterin Kerstin Kündiger hat das Museum, außer in den Schulferien, an jedem Dienstag in der Zeit von 14:30 bis 17:00 Uhr geöffnet. Aber auch außerhalb dieser regelmäßigen Öffnungszeiten sind nach vorheriger Absprache Besuche möglich. Vereinbaren Sie Ihre individuellen Termine mit Frieder Badstübner, unter 0152 2954 7976, oder schreiben Sie per Mail an f.badstuebner@iclg.org.

Gern möchte ich Sie auch auf die Fülle an Informationen zu Carl Loewe, seinem Schaffen und unserem Wirken als Carl-Loewe-Gesellschaft auf unseren Internet-Seiten hinweisen. Diese finden Sie unter www.iclg.org.

Und nicht zuletzt: Am 22. Februar 2025 verabschieden wir in einem kleinen Konzert Frau Dr. Rathgen als aktives Mitglied aus dem Präsidium der ICLG. Studierende der Hochschule für Musik und Theater Leipzig bringen um 17 Uhr im Carl-Loewe-Haus Balladen von Carl Loewe zu Gehör, am Klavier begleitet von Prof. Heiko Reintzsch. Das wird ein großartiger Ohrenschmaus!

Besuchen Sie uns – digital oder real. Wir freuen uns auf Sie.

Im Auftrag des Präsidiums der Internationalen Carl-Loewe-Gesellschaft
Frieder Badstübner
Fotos: ICLG e. V.