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Amtsblatt der Stadt Wettin-Löbejün mit den Ortsteilen
Ausgabe 6/2024
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Pro Neutz e.V.

Die Hülle fällt feierlich

Marla, Freyja, Lena und Siegfried Kluge

Es begann mit der Sage über den Neutzer Basilisken

Die Volkssage, eine Erzählform, die sich in weit zurückliegenden Jahrhunderten im Volk herausgebildet hat. Sie berichten geheimnisvoll, flüsternd oder auch murmelnd über Geschehnisse, mögliche Wunder oder über Gestalten und Wesen. Selten wurden sie schriftlich aufgezeichnet und wenn, dann meist durch Mönche in Klöstern oder in Ortschroniken. Auch war das verwendete Pergament, hergestellt aus den Därmen von Ziegenlämmern, ein kostbares Gut. Wenn die Arbeit getan und die Menschen zusammenkamen, da wurden sie phantasievoll weitererzählt.

Unsere Neutzer Sage, sie erzählt von einem Drachenweibchen, welches beim Bau der Kirche bei ihrer Brut von den Bauarbeitern gestört wurde. Daraufhin hat sie jeden Menschen, der sich ihr näherte durch ihren Atem getötet. Auch der Pfarrer, welcher sie besänftigen wollte, fiel ihr zum Opfer. Ein vorbeiziehender Edelmann hatte die Lösung mit einem großen Spiegel.

Nachzulesen ist diese Geschichte unmittelbar am Eingang zu unserer Wehrkirche aus dem 12. Jahrhundert.

Diese Sage ist ein möglicher Hinweis auf eine slawische Kultstätte, der Platz, an dem die heutige Neutzer Kirche steht. Und zum Andenken an dieses überlieferte Ereignis ist in der Kirchenfahne dieser Basilisk verewigt.

Der Basilisk, ähnlich einem Bild von einer Eidechse mit zwei Flügeln. Er könnte ebenfalls ein Hinweis auf den düsteren Todesgott und Höllenfürst Tschernebog sein. Dazu sind wir geschichtlich noch in der Recherche.

Ein wichtiger Bestandteil der Geschichte über unser Dorf.

Und nicht nur daraus, da entstand die Idee!

Es war ein verregneter Vormittag an einem Sonntag. Siegfried Kluge, gelernter Schweißermeister und echter Neutzer Einwohner, er hatte eine Skizze auf einem Zettel und die Idee: - Den Basilisken, so wie er in der Kirchenfahne dargestellt ist, den kann ich bauen. Und dann können wir ihn doch an der Kirche oder einer anderen Stelle im Ort aufstellen!

Nur das zeichnerische Talent für eine entsprechende Vorlage, da gab es einige Schwierigkeiten. Die Lösung war schnell gefunden.

Doreen Ziervogel und ihre beiden Töchter, Marla und Freyja zusammen mit ihrer Freundin Lena, sie waren sofort bereit, hier zu helfen.

Detailgetreu wurden die entsprechenden Vorlagen gezeichnet und es konnte mit der praktischen Umsetzung gestartet werden.

Woche für Woche nahm der Basilisk Gestalt an. Erforderliches Gas und Sauerstoff, Siegfried hat es bekommen durch aktive Unterstützung aus dem Ort. Und dann war es soweit – da stand er, vor der Gartenlaube, in ganzer Größe. Wo stellen wir ihn auf, das war jetzt die Frage.

Im Heimatverein haben wir beraten und der Vorschlag entstand:

Wir stellen ihn am Biotop auf!

Hier begann die Geschichte vom Heimatverein und hier soll sie weiter fortgeschrieben werden. Bei unserem Frühlingserwachen wurde der Skizzenentwurf detailgetreu an seinem jetzigen Platz gezeigt und alle Beteiligten haben sich für den heutigen Standort entschieden.

Eine würdige und feierliche Einweihung, die soll es werden. Da waren wir uns einig. Und so haben wir es organisiert.

Herzlichen Dank, hier vor allem an unsere Vereinsvorsitzende Regine Stierwald. Sie hat mit aktiver Unterstützung fleißiger Helferinnen für den Imbiss gesorgt und wichtig: Zahlreiche Besucher waren erschienen, mehr als erwartet. Die Sektgläser, die haben nicht gereicht. Sie hat schnell für entsprechende Abhilfe gesorgt und alle konnten gemeinsam anstoßen.

Danke an die Kollegen vom Bauhof. Der Anger wurde rechtzeitig gemäht und gesäubert.

Zusammen mit Siegfried Kluge und im Beisein vom Ortsbürgermeister Hartmut Isaak und Vanessa Donath aus der Stadtverwaltung in Löbejün, haben Marla, Freyja und Lena den Basilisken enthüllt. Eine irische Drachenmusik sorgte für die entsprechende Stimmung.

Das war ein prickelnder Moment!

Neutz hat jetzt ein neues altes Wahrzeichen, zu besichtigen am Biotop!

Wir vom Heimatverein bedanken uns herzlich für die aktive zahlreiche Teilnahme und die damit verbundene Wertschätzung. Nicht nur das ist Ansporn und Motivation für weitere geplante Aktivitäten.

Die nächsten wichtigen Termine:

Sommerfest Ende August 2024 auf dem Anger

Neutz aktuell:

Aus unserem Dorf hat es Lotta Thörmer erreicht:

Beim Großen Skispringen zur Baumblüte mit über 100 Aktiven in Rothenburg am 4. Mai hat sie in ihrer Altersklasse gewonnen. Lotta, erst 8 Jahre alt, ist im ersten Durchgang phantastische 14,5 Meter weit gesprungen. Diese Weite hat sie im 2. Durchgang noch einmal übertroffen. Da hat sie noch einmal glatte 15 Meter draufgepackt. Großartig!

Herzlichen Glückwunsch für diesen tollen Sieg.

Diese Information, sie war uns noch wichtig!

Text und Bild: Rainer Hesse