Die Gestaltung des Hochhauses am Platz des Friedens ist zur Hälfte fertig. Am 5. Januar zeigten NEUBI-Geschäftsführerin Susann Schult, Bürgermeisterin Steffi Syska und Künstler Ronny Claus gemeinsam den Medienvertretern die Motive am „Friedens-Tower“. So wird das Hochhaus künftig genannt.
„Wir kommen aus dem Weihnachtsfrieden. Leider ist der Weltfrieden weiter ein offenbar unlösbares Thema. Im vergangenen Jahr haben wir erleben müssen, welches Leid ein weiterer Krieg anrichtet. Wir alle wollen den Frieden. Darum senden wir mit der Gestaltung des Hochhauses und der Umbenennung zum Friedens-Tower diese klare Botschaft aus Sandersdorf in die Welt“, so Susann Schult, Geschäftsführerin der Neuen Bitterfelder Wohnungs- und Baugesellschaft (NEUBI).
Der Platz des Friedens habe sich geradezu angeboten für ein Friedens-Thema, sagt Künstler Ronny Claus. Er hat gemeinsam mit der NEUBI verschiedene Motive erarbeitet, diese immer weiter entwickelt, bis schließlich die Variante gefunden wurde, die nun bereits zu Hälfte umgesetzt wurde. „So richtig erklärt es sich erst aus der gesamten Fassade, aber auf den jetzt zwei fertigen Seiten sieht man schon Menschen, die am Frieden ziehen und zerren. Wieder andere hegen und pflegen ihn, andere versuchen die Balance zu halten. Symbolisiert wird alles durch ein Band, aus dem am Ende eine Friedenstaube entsteht“, so Ronny Claus. Zwischen den Motiven wird das Wort „Frieden“ in verschiedenen Weltsprachen dargestellt: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Chinesisch und künftig beispielsweise auch in Arabisch und Russisch. Rund drei Wochen hat die Gestaltung der West- und Südseite gedauert.
Komplett fertig sein soll die Fassade im Juni 2023. Das Kunstprojekt werde zur Identifikation der Mieter beitragen, meint Susann Schult. Denn das Hochhaus ist ein Ort, in dem Nachbarschaften entstehen. Aber auch Barrierefreiheit und Sicherheit sind wichtig, darum gehört zur gesamten Maßnahme auch ein Aufzug, mit dem man von außen bis zur Ebene 0 gelangt, um alle Treppen innerhalb des Hauses zu umgehen. Ein neuer, sicherer Eingangsbereich mit Briefkasten- und Klingelanlage sowie Abstellmöglichkeiten für Rollatoren und Kinderwagen werden ebenso entstehen.
Steffi Syska, Bürgermeisterin von Sandersdorf-Brehna freut sich über die Arbeiten: „Das Hochhaus ist das höchste Gebäude in der Stadt, man sieht es weithin. Aktuell ergeben die neue und alte Gestaltung einen schönen Kontrast. Für das Stadtbild ist die künftig komplett neue Fassade eine immense Aufwertung.“
Hintergrund zum Platz des Friedens und zum Hochhaus:
Das Wohngebiet Sandersdorf Nord wurde im Jahr 1964 vorbereitet. Die Plattenbauten des Wohnkomplexes 1 wurden 1968 fertig gestellt. Im Jahr 1983 folgte der Wohnkomplex 2. Bei der Namensgebung der Straßen wurde damals „der Anspruch der humanen sozialistischen Gesellschaft auf Frieden, Freiheit, Freundschaft, Jugend und Neue Zeit wird wirklichkeitsfern suggeriert“, schreibt Klaus Peter Synnatzschke im Buch „Historisches aus der Gemeinde Sandersdorf, Straßennamen“. Das Hochhaus am Platz des Friedens wurde von 1967 bis 1968 gebaut. Damals hatte es 132 Wohneinheiten. Heute sind es noch 88 Wohnungen. 43 davon sind Einraumwohnungen, der Rest Zwei- und Dreiraumwohnungen. Auch ein Hausmeisterbüro der NEUBI für die Objekte in Sandersdorf-Brehna befindet sich hier.
Historisches Material von Anja Aschenbach, Stadtarchiv Sandersdorf-Brehna.
Hintergrund zur Modernisierungsmaßnahme:
In den vergangenen 20 Jahren investierte die NEUBI mehr als 1 Million Euro in die Instandhaltung des Hochhauses. Die aktuelle Modernisierungsmaßnahme wird inklusive der künstlerischen Gestaltung, des neuen Eingangsbereiches und des Einbaus des Aufzuges rund 500.000 Euro kosten.
Regionale Fachfirmen verpflichtet
Die NEUBI fühlt sich seit jeher der Region verbunden. Darum ist es selbstverständlich, dass die Bauausführung ausschließlich von regionalen Fachfirmen vorgenommen wird. Den Gerüstbau übernimmt Kuhn Gerüstbau aus Dessau, der frische Anstrich der Fassade wird von Malermeister Alexander Brode aus Sandersdorf-Brehna ausgeführt. Die Rohbauarbeiten erledigt Liersch Bau aus Bitterfeld-Wolfen und die Planung kommt von der SDF-Planungsgesellschaft aus Sandersdorf-Brehna. Die künstlerische Gestaltung übernimmt der Greppiner Künstler Ronny Claus.