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Der Lindenstein Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Sandersdorf-Brehna
Ausgabe 10/2025
Amtlicher Teil
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Bericht zur Stadtratssitzung der Stadt Sandersdorf-Brehna Sitzung vom 1. Oktober 2025

Stadtarchivarin Anja Aschenbach (unterer Bildrand) erläutert das Verfahren zur Entwicklung eines Stadtwappens.

Am 1. Oktober 2025 tagte der Stadtrat der Stadt Sandersdorf-Brehna. Im Mittelpunkt der Beratungen standen aktuelle Informationen der Bürgermeisterin, zahlreiche Beschlussvorlagen sowie die ausführliche Debatte um das neue Stadtwappen.


Einwohnerfragestunde

Eine Einwohnerin aus Zscherndorf thematisierte erneut das Parkverhalten in der Delitzscher Straße.


Informationen der Bürgermeisterin

Bürgermeisterin Steffi Syska berichtete über aktuelle Entwicklungen:

  • Radweg Zscherndorf–Bitterfeld: Am 25. September erfolgte die Übergabe des Fördermittelbescheids im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung. (Siehe Bericht in dieser Ausgabe)
  • Einwohnerfreundliches Verkehrskonzept: Der Bewilligungsbescheid ist erarbeitet und befindet sich beim LVWA zur Unterschrift. Ein Termin für die Zustellung liegt noch nicht vor.
  • ISEK-Prozess: Die Bürgerwerkstatt am 27. September wurde als erfolgreich und konstruktiv eingeschätzt. Die Ergebnisse fließen in die nächste Sitzung der Lenkungsgruppe am 4. November ein. Parallel ist eine neue Online-Umfrage gestartet. (Siehe Bericht in dieser Ausgabe)
  • Stadtfest 2025: Rund 6.000 Besucherinnen und Besucher nutzten das vielfältige Angebot bei bestem Sommerwetter. Wettbewerbe und Shuttle-Service wurden gut angenommen. (Siehe Bericht in dieser Ausgabe)
  • Sitzungskalender 2026: Der Entwurf wurde vorgestellt.

Weitere Bekanntgaben und Anfragen

  • Stadtrat Kaltofen berichtete als Mitglied kurz über die Verbandsversammlung Technologiepark vom 22. September.
  • Stadtrat Henze fragte nach dem Stand des Gleisanschlusses sowie nach Ideen zum Sondervermögen. Steffi Syska antwortete zum Sondervermögen, dass am kommenden Montag (6.10.) die ersten Ideen mit den Fraktionsvorsitzenden gemeinsam besprochen werden.
  • Stadtrat Hennig sprach verschiedene Punkte an: Kostenvergleich „Weinfrühling 2024/25“, Kita-Zahlen in Roitzsch, Antrag zur Familienförderung 2026 sowie das Projekt „ENertrag Repowerring“.
  • Stadtrat Mölle gab Hinweise zur Windkraft, Wasserstoffkraftwerk, Strandbad Sandersdorf und wies als Mitglied auf das Defizit beim Zweckverband Goitzsche (31T€ in 2026) hin. Gleichzeitig lobte er das gelungene Stadtfest.

Neues Stadtwappen

Einleitung durch Bürgermeisterin Syska

Bürgermeisterin Syska erinnerte daran, dass die Besetzung der Arbeitsgruppe Wappen auf Grundlage eines Stadtratsbeschlusses erfolgte und – auf Wunsch der Fraktionen – Vertreterinnen und Vertreter fast aller Ortschaften beteiligt wurden. Einige Ortschaften hätten bewusst darauf verzichtet und das Vertrauen in die Arbeit der Gruppe gesetzt.

Die Arbeitsgruppe hatte den Auftrag, ein neues Wappen für die Stadt zu entwickeln.

Stadtarchivarin Anja Aschenbach

Sie erläuterte noch einmal das Verfahren und die Zielstellung:

  • Bereits in der ersten Arbeitssitzung standen die Begriffe Homogenität, Einheitlichkeit und Identifikation im Mittelpunkt.
  • Ziel war es, die Individualität der Stadt sowie ihre historisch gewachsene Identität im Wappen darzustellen.
  • Die Mitglieder wurden in die Grundlagen der Heraldik eingeführt.
  • In mehreren Arbeitssitzungen wurden 15 Symbolansätze diskutiert, aus denen sich 5 enger gefasste Symbole herauskristallisierten.
  • Am Ende entstanden acht Entwürfe, die auf zwei finale Vorschläge reduziert wurden.
  • Die Arbeitsgruppe, vom Stadtrat beauftragt, entschied sich mit 80 % Mehrheit für die Symbolik des Ringes.

Auch in der öffentlichen Beteiligung (2.660 Stimmen) sprachen sich 53,3 % für den Ring aus.

Weitere Einschätzungen

Bürgermeisterin Steffi Syska stellte klar, dass beide Symboliken – Ring und Ähre – die Identität der Stadt widerspiegeln können. Allerdings erfülle die Ring-Symbolik nach Einschätzung der Arbeitsgruppe und des Heraldikers Jörg Mantzsch die Kriterien Einmaligkeit und Individualität in stärkerem Maße und sei regional wie überregional weniger anfällig für Verwechslungen.

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger hätten sich nach der Veröffentlichung intensiv mit der Thematik beschäftigt, Fragen gestellt und Rückmeldungen gegeben. Auch Stadträte hätten das Gespräch gesucht.

Entscheidung im Stadtrat

Trotz der klaren Voten aus Arbeitsgruppe und Bürgerbeteiligung brachte Stadtratsvorsitzender Wolkenhaar einen Änderungsantrag ein, das Motiv der Ähre als Wappenmotiv aufzunehmen.

Abstimmungsergebnis: 17 Ja-Stimmen, 1 Enthaltung, 8 Nein-Stimmen.

Damit wurde die Ähre als neues Wappenmotiv beschlossen.


Weitere Beschlüsse

1. Änderung der Geschäftsordnung (2024–2029): Anpassungen für die Arbeit des Stadtrates und seiner Ausschüsse, um Abläufe klarer und effizienter zu gestalten.

1. Änderung der Hauptsatzung (2024–2029): Aktualisierungen und Präzisierungen in den grundlegenden Regelungen der Stadt.

Aufhebung der Satzung von 2010: Die alte Regelung zu Stundung, Niederschlagung und Erlass von Forderungen wurde aufgehoben, da sie inzwischen durch die Hauptsatzung abgedeckt ist.

Bebauungsplan Industriegebiet Brehna: Startschuss für die 1. Änderung des Bebauungsplanes „westlich der Münchener Straße“ – Ziel ist es, neue planungsrechtliche Voraussetzungen zu schaffen.

Evaluation des Aktionsplans 2025: Die Umsetzung bisheriger Maßnahmen wurde ausgewertet, Empfehlungen fließen in die weitere Stadtentwicklung ein.

Annahme einer Zuwendung: Eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 3.000 € wurde angenommen – zweckgebunden für die Ausgestaltung des Stadtfestes.

Überplanmäßige Auszahlungen:

80.000 € für dringende bauliche Unterhaltung (u. a. Heizungsanlagen, Sicherheitsbeleuchtung in Kitas/Schulen).

60.540 € für die Erneuerung der Straßenbeleuchtung in der Rheinstraße in Brehna.

Sportanlage Brehna: Korrektur des Beschlusses vom 27.08.2025. Die Nutzungsvereinbarung mit dem TSV Blau-Weiß Brehna e.V. wird bis zum 31.12.2041 verlängert – entsprechend den Fördermittelbestimmungen des Landes.

Stefanie Rückauf
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/ Stadtmarketing