Nach Eröffnung gab Bürgermeisterin Steffi Syska zunächst einen Rückblick auf die Einwohnerversammlung, die Anfang November stattgefunden hatte. Trotz wenigen Teilnehmenden vor Ort erreichte der Livestream mehr als 2.000 Zugriffe – ein deutliches Zeichen dafür, dass das Format gut angenommen wird (siehe Extra-Bericht). Zudem rief die Bürgermeisterin erneut zur Beteiligung als Wahlhelferinnen und Wahlhelfer auf. Auch die unzureichende Zustellung des Amtsblatts wurde thematisiert.
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Infokasten einfügen:
‼️ Probleme bei der Zustellung des Amtsblattes Lindenstein ‼️
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Leider kommt es derzeit zu erheblichen Problemen u.a. bei der Zustellung des Amtsblattes durch die Deutsche Post. Wir stehen bereits in Kontakt mit dem Verlag und prüfen alternative Zustellmöglichkeiten, da sich die Situation aktuell bundesweit verschärft und viele Kommunen ähnliche Probleme melden.
Wenn Sie das Amtsblatt nicht erhalten haben, können Sie sich direkt beschweren (Bitte geben Sie diese Information auch gern weiter. Vielen Dank.)
Bundesnetzagentur (Post-Beschwerden)
Tulpenfeld 4, 53113 Bonn
0228 14-1516 (Mo–Fr, 9–12 Uhr)
buergereingaben-post@bnetza.de
Wittich Verlag Herzberg
03535 489-111 / -119 / -118
logistik@wittich-herzberg.de
Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Ihre Stadtverwaltung Sandersdorf-Brehna
Im Anschluss behandelte der Stadtrat eine Reihe zentraler Themen, die viele Bürgerinnen und Bürger direkt betreffen – insbesondere die Grundsteuer, die Kita-Gebühren, den Haushalt 2026 sowie die Ausstattung der Feuerwehren.
Der Stadtrat hat die Hebesätze für das Jahr 2026 neu festgelegt. Hintergrund ist die bundesweite Grundsteuerreform, die erhebliche Verschiebungen bei den Bemessungsgrundlagen verursachte. Um Einnahmeausfälle zu vermeiden und gleichzeitig Bürgerinnen und Bürger zu entlasten, wählte der Stadtrat das differenzierte Modell (Modell B):
Damit werden private Haushalte geschont, während stark unterbewertete unbebaute und gewerblich genutzte Flächen künftig angemessen besteuert werden.
Nach intensiver und teilweise sehr emotional geführter Diskussion hat der Stadtrat die Anpassung der Elternbeiträge in den städtischen Kindertageseinrichtungen beschlossen. Der Beschluss sieht eine pauschale Erhöhung um 15 Euro pro Monat und Kind ab dem 1. Januar 2026 vor. Weitere zusätzliche Anpassungen in den darauffolgenden Jahren wird es nicht geben – ein entsprechender Vorschlag der CDU-Fraktion fand im Rat keine Mehrheit.
| Die Verwaltung begründete die Erhöhung ausführlich mit der aktuellen Kostenentwicklung: | |
| • | stark gestiegene Personal- und Sachkosten, |
| • | erhöhte Anforderungen an Betreuungsschlüssel und Qualität, |
| • | sowie ein jährliches Defizit von rund 3 Millionen Euro im Kita-Bereich, das vollständig aus dem städtischen Haushalt ausgeglichen werden muss. |
Trotz der Erhöhung betonte die Verwaltung, dass Sandersdorf-Brehna im kreisweiten Vergleich weiterhin zu den günstigeren Kommunen gehört.
Ein wichtiges Thema in der Diskussion war zudem der Geschwisterbonus, der weiterhin bestehen bleibt und Familien mit mehreren Kindern deutlich entlastet. Auch soziale Härten sollen abgefedert werden: Familien mit geringem Einkommen können – wie bisher – Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabepaket oder andere Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen. Der Stadtelternrat unterstützte grundsätzlich den Vorschlag der Verwaltung, mahnte jedoch, dass einkommensschwächere Familien besonders berücksichtigt werden müssen und die Entlastungsmechanismen weiter im Blick behalten werden sollen.
Die Debatte machte deutlich, dass der Spagat zwischen finanzieller Verantwortung der Stadt und einer sozialverträglichen Ausgestaltung der Elternbeiträge weiterhin eine Herausforderung bleibt.
Die finanzielle Situation der Stadt hat sich 2025 deutlich besser entwickelt als erwartet. Grund dafür waren unter anderem:
Statt eines geplanten Minus wird das Jahr voraussichtlich sogar mit einem Überschuss von rund 3 Mio. € enden.
Für 2026 bleibt die Lage dennoch herausfordernd:
Der Großteil der Kosten entfällt auf Pflichtaufgaben: Personal, Kreisumlage und Abgaben an das Land. Für freiwillige Leistungen bleibt wenig Spielraum.
Positiv: Die Stadt kann voraussichtlich auf ein neues Sonderbudget des Landes zugreifen – rund 5 Mio. €, die 2026 Entlastung bringen könnten.
Wichtige Investitionen 2026 (ca. 22–23 Mio. €)
Der Haushalt wurde nach Beratung über Änderungsanträge mehrheitlich beschlossen.
Glebitzsch
Die Ortsfeuerwehr erhält ein neues Mittleres Löschfahrzeug (MLF):
Heideloh
Hier ergab sich kurz vor der Sitzung überraschend eine offene Frage:
Die Umlagesätze der Wasser- und Bodenverbände „Mulde“ und „Westliche Fuhne/Ziethe“ wurden angepasst. Aufgrund aktueller Flächenberechnungen sinken die Beiträge für Sandersdorf-Brehna etwas. Der Beschluss wurde mehrheitlich gefasst.
Die letzte Sitzung 2025 des Stadtrates findet am 17. Dezember statt.
Stefanie Rückauf
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/ Stadtmarketing