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Der Lindenstein Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Sandersdorf-Brehna
Ausgabe 7/2023
Nichtamtlicher Teil - Stadtgeschehen
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Pflanzaktion der Städtepartnerschaft Brehna-Semoy

Das neu gepflanzte Grün macht unsere Stadt Sandersdorf-Brehna wieder ein gutes Stück lebenswerter. Wenn alles nach Plan läuft, kommen durch die diesjährige Aktion noch weitere Bäume dazu. Unser Dank gilt allen Spendern und Unterstützern dieser tollen Pflanzaktion!

Die Arbeitsgruppe Städtepartnerschaft Brehna-Semoy hatte die Idee, eine Pflanzaktion zu organisieren. Frau Weise trat an uns – eine ortsansässige Baumschule heran – und fragte uns, ob wir bei der Umsetzung helfen könnten. Natürlich waren wir sofort mit im Boot, denn die positive Gestaltung unseres Umfelds in unserer Stadt Sandersdorf-Brehna ist für uns nicht nur Beruf sondern Berufung. Mit Hilfe des Bauamtes wurden schließlich die Standorte jedes einzelnen Baumes ausgesucht und rechtzeitig die notwendigen bürokratischen Hürden genommen.

Auf dem Spielplatz Rheinstraße Brehna wurden am 20.05.2023 Sträucher als Bienenfutterstelle von Kindern aus Brehna und Semoy gepflanzt. Viele waren begeistert dabei. Zur Pflanzung kamen Kupferfelsenbirne, Forsythie, Bauernjasmin, Alpenjohannisbeere, Kugelweide, Prachtspiere und Weigelie. Weiterhin wurden drei Bäume gepflanzt. Insgesamt ein gelungenes Projekt. Jedoch wurde die Freude wenige Tage später getrübt, als wir feststellen mussten, dass einige Sträucher entwendet wurden. Wer die Gemeinde bestiehlt, bestiehlt uns alle.

Im Stadtpark Brehna konnten zunächst sechs Laubbäume gepflanzt werden. Der Park ist ein Ort der Erholung für Menschen und auch Lebensraum für Tiere. Er ist unsere „grüne Lunge“ und Veranstaltungsort für manches Fest und bietet besonders im Frühjahr, wenn die Kastanien blühen, eine wunderschöne Kulisse.

Werfen wir einen Blick auf die verwendeten Baumarten.

Der Feldahorn hat etwas kleineres Laub als Spitz- und Bergahorn. Auch wächst er etwas langsamer. Das Laub zersetzt sich leicht und fördert die Humusbildung.

Die Hainbuche verliert ihr Laub erst im Laufe des Winters. Dadurch bietet sie Lebensraum für Vögel und Insekten. Das Holz ist zäh und hart. Es wurden Speichen für Wagenräder und auch Dreschflegel daraus hergestellt. Tees aus Hainbuchenblättern sollen eine entzündungshemmende Wirkung haben.

Die Traubeneiche wächst langsam. Das Holz ist im Wasserbau und im Schiffsbau beliebt gewesen. Aber auch Fässer für Wein und Spirituosen wurden daraus hergestellt. Aus der Rinde wurden Gerbstoffe für das Gerben von Tierfellen gewonnen. Die Eicheln dienten als Futterquelle für Schweine. Sie brachten angeblich die besten Schinken hervor.Besonders die Rinde wurde wegen der enthaltenen Gerbstoffe als Heilmittel für allerlei Krankheiten eingesetzt.

Die Kaiserlinde wird ein ansehnlicher stattlicher Baum. Das Holz ist leicht bearbeitbar. Altarfiguren, Kuckucksuhren und sog ar Prothesen können daraus hergestellt werden. Linden wurden auch als Ort der Gerichtsbarkeit genutzt. Auch sollen, dem Volksglauben nach, Linden Schutz vor Blitzschlag, Hexen und bösen Geistern bieten. Lindenblütentee gilt bei Erkältungen als Heilmittel.

Die Silberweide trägt Blüten, die sogenannte Kätzchen bilden. Viele Insekten werden von den Blüten angelockt. Die Zweige wurden verwendet, um Körbe zu flechten. Hildegard von Bingen pries einen Tee aus Weidenrinde als Heilmittel gegen Gelenkbeschwerden, Gicht und Fieber an.

Der Amberbaum kommt eigentlich aus Nordamerika und gilt als Klimabaum für innerstädtische Bereiche, da er relativ trockenheitsresistent ist. Im Herbst hat er eine schöne orangerote Färbung. Früher diente sein Harz zur Kaugummiherstellung. Die Zweige eignen sich angeblich als Wünschelrute. Ein Amberbaum, der im Park gepflanzt wurde, ist weit gereist. Dieser wurde von Bürgermeister Laurent Baude aus Semoy im Bus mit nach Brehna gebracht. Das ist wirklich ein außergewöhnliches Geschenk!

Gudrun Weise, Thomas Kindler

Sandersdorf-Brehna, Juni 2023