Fakten von Europa, sowie Werte von und Wünsche an Europa und der EU, formuliert von den Teilnehmern und auch Ehemaligen der Reise nach Semoy in der Zeit vom
08. - 12.05.2024 - 2 -
Mit wem fühlen wir uns besonders verbunden?
„Durch unsere Partnerschaft mit Semoy (Brehna-Semoy) mit den vielen Erwachsenen- und Jugendtreffen sind wir mit Frankreich besonders verbunden.“ Annett und Gudrun
„Mit Frankreich verbindet uns eine gute Nachbarschaft. Wir lieben die he rzliche Gastfreundschaft und seine Schlösser, den guten Wein, den vorzüglichen Käse, die Romane mit Kommissar Dupin und die elegante Art der Franzosen, das Leben zu genießen (Facon de vivre)....“Winfried
„Die Europäische Union ist ein gutes Beispiel für den Zusammenhalt unter den Ländern. Auch die Städtepartnerschaften gehören dazu, deshalb ist der Austausch wie dieser vom 08. - 12.05. so wichtig und wertvoll ist, gerade für junge Menschen.“ Joel Lee
„Mit 24 Jahren bin ich mal den Jakobsweg von Frankreich an die spanische Westküste gelaufen, da habe ich viel Verbundenheit vor allem mit anderen Europäern empfunden und pflege auch heute noch Freundschaften von dieser Reise. Ich habe ein Jahr in der französischsprachigen Schweiz in Genf gelebt und dort sehr viel Europagefühl gehabt, weil alles so international angelegt war. Außerdem habe ich als Jugendliche ein Jahr in den USA verbracht und mich von dort aus der Ferne oft als Europäer gefühlt und über Unterschiede zwischen Europa und dem nordamerikanischen Kontinent sinniert“. Frankreich kenne ich außer zwei, drei Städten wie Paris leider noch kaum und freue mich deshalb sehr darauf, dieses Land mit unserer Städtepartnerschaft und privat kennenzulernen und in der Zukunft zu bereisen.“ Katja
„Mit den Menschen in den Ländern, in denen ich bereits in Familien lebte fühlte ich mich immer verbunden. Familien, die mich oder meine elternliche Familie aufgenommen haben, sahen uns als dazugehörig an, wie Verwandte, Freunde. Wir lernten das Leben der Familie kennen, das Schöne, die Nöte. Diese Menschen, egal aus welchem Land, würden ihre Kinder nicht in den Krieg schicken. Es waren immer schöne Begegnungen. Dies setzte sich fort bei ausländischen Reisen mit Schulkameraden und während dem Studium. Wir sahen, wie gut es uns als DDR Bürger gegenüber den Menschen der besuchten Länder ging. Es gab in den Ländern, wo wir freundschaftliche Familien hatten, immer auch Menschen, die Deutsche hassten - verständlich.
So ist es mir ein Herzenswunsch gewesen, 1993/1994 unserem damaligen Bürgermeister jegliche Unterstützung bei dem Aufbau einer Städtepartnerschaft zuzusichern. Diese intensiven 30 Jahre zeigen natürlich dass wir den französischen Menschen innerhalb der europäischen Länder besonders verbunden sind.“ Gudrun
Was wünschen wir uns?
„Ich wünsche mir Frieden und ein ehrliches Ringen um die Ideale der Idee von Europa im Interesse aller. Ich wünsche mir, dass der eingeschlagene Weg der europäischen Idee, begonnen nach 1945, getragen von vielen Menschen, die aus diesen letzten Kriegen gelernt haben, konsequent weiter gelebt und ausgeweitet wird. Es ist wichtig, dass sich dieser Idee noch viel mehr europäische Länder ehrlich anschließen und dass diese Länder die Chance dafür bekommen.
Die Jugendlichen, die die Idee selbst durch Austausche, durch europäische Programme aktiv erleben konnten und die Idee in sich aufgenommen haben, sollten entsprechende Aufgaben zur Umsetzung der Idee übernehmen dürfen (beruflich, in wichtigen sensiblen Bereichen). Unsere eine Tochter ist zum Beispiel Arbeitsvermittlerin für Menschen die Hilfe benötigen, in einer riesigen Metropole mit sehr vielen Nationalitäten.“ Gudrun
„Ich fand den Brexit erschreckend, weil es für mich wieder mehr Auseinandertriften statt weiter Zusammenrücken bedeutet. Ich wünsche mir generell auf der Welt mehr Einheits- und Verbundenheitsgefühl. In meiner Arbeit als Psychotherapeutin erlebe ich oft die Tendenz, dass sich die Menschen viel mehr über Unterschiede als Gemeinsamkeiten definieren.“ Katja
„Wir wünschen uns von Europa ein klare europäische Stimme in der Welt. Um Europa schneller voran zu bringen, sollte das Einstimmigkeitsprinzip abgeschafft werden. Es hemmt und ermöglicht Ländern, die sich hauptsächlich auf ihre eigenen Interessen konzentrieren und mehr nehmen als geben wollen, unsere Entwicklung als Gesamtheit zu blockieren. Wir wünschen uns einheitliche Standards für den Umweltschutz und gemeinsame Schutzmauern gegen zerstörerische Wirtschaftspraktiken diktatorischer Regime.Wir wünschen uns eine gemeinsame Verteidigungsfähigkeit, die in der Lage ist, unsere Freiheit zu schützen.“ Winfried
„Wir wünschen uns, dass das Sicherheitsgefühl in Europa erhalten bleibt. Annabell und Anika
Welche Veränderungen durch die EU stärken die Freiheit der Bürger und sind diese wirklich allen bekannt?
„Ich kann mich noch gut an Grenzkontrollen beim Reisen erinnern...“, „heute erleben wir die Reisefreiheit ohne lästige Grenzkontrollen“. „Die Einführung des Euro empfand ich als sehr vereinfachend. Ebenso freue ich mich oft, dass man mittlerweile in den meisten Ländern das Roaming einfach so nutzen kann und sich keine Gedanken mehr machen muss, um hohe Telefonkosten - wie einst.“ Katja und Winfried
„In Europa fühlen wir uns sicher und können auf eigene Faust (ohne Reiseveranstalter) die herrlichen Landschaften, die vielfältige kulturelle Vielfalt (Vergangenheit und Gegenwart), gutes Essen, interessante Sitten und Gebräuche, Land und Leute.... entdecken.“ Winfried
Florence Paravis hat mit einer Außenstelle der EU in Orléans in einem Diaporama die Entwicklung von Europa und der Europäischen Union mit wichtigen, bürgernahen, demokratischen Gesetzen für die Freiheit und Demokratie der Bürger gemeinsam dargestellt und gemeinsam mit den Jugendlichen aus Semoy und Brehna uns allen zweisprachig vorgestellt. Eine enorme Arbeit, die wichtige Informationen auch über neue Rechte für alle EU Bürger enthällt. Vielleicht besteht die Möglichkeit, diese Informationen zukünftig über die Internetseite unserer Stadt und der Ganztagsschule einzusehen.