Jonas Dorn war zwei Wochen in Kreta zu einem Auslandspraktikum.
Der Ausblick vom höchsten Punkt Spinalonga Island.
Frage: Jonas, du warst im Mai zwei Wochen auf Kreta – wie kam es überhaupt dazu?
Jonas Dorn: Das lief über die Wisamar Bildungsgesellschaft in Leipzig. Die Schule hatte dazu eine Online-Infoveranstaltung organisiert. Dort wurden verschiedene Möglichkeiten für Auslandspraktika vorgestellt – darunter auch Kreta. Zehn Leute aus meiner Klasse hatten Interesse, am Ende sind vier von uns tatsächlich geflogen.
Frage: Wann ging es los und wie war eure Anreise?
Jonas Dorn: Wir sind am 17. Mai in Heraklion gelandet. Am nächsten Tag hatten wir erst mal frei. Am 19. Mai gab es dann eine organisatorische Runde mit der Praktikumsgesellschaft vor Ort – mit Infos zu Ausflügen, Arbeitszeiten und Ablauf. Am Nachmittag war ich direkt am Strand. Das habe ich übrigens so oft wie möglich gemacht.
Frage: Und wo warst du ursprünglich eingesetzt?
Jonas Dorn: Zuerst war ich einem Tourismusbüro zugeteilt – dort sollte ich unter anderem beim Verleih von Ausflugstouren helfen. Die Arbeitszeiten waren von 9–12 Uhr und dann nochmal von 18–21 Uhr. Das war ehrlich gesagt nicht das, was ich mir vorgestellt hatte.
Frage: Konnte das vor Ort geändert werden?
Jonas Dorn: Zum Glück ja! Über unsere Ansprechpartnerin vor Ort konnte ich wechseln – ab Freitag der ersten Woche war ich dann im Hotel Fodele Beach und Waterpark Holiday als Rettungsschwimmer an den großen Rutschen eingesetzt.
Frage: Das klingt spannend! Wie sah dein Arbeitsalltag dort aus?
Jonas Dorn: Früh um 8:30 Uhr habe ich mich beim Chef der Rettungsschwimmer-Zeitarbeitsfirma getroffen. Von dort ging es mit dem Bus etwa 30 Minuten zur Hotelanlage. Ich war dann von ca. 10:30 bis 18:00 Uhr vor Ort. Mittagessen gab’s im Hotel, Frühstück und Abendessen haben wir selbst im Appartement zubereitet oder sind Essen gegangen.
Frage: Wie habt ihr gewohnt?
Jonas Dorn: Wir vier aus Deutschland hatten zusammen ein Appartement in Gazi. Zur Arbeit ins Hotel bin ich allerdings alleine gefahren.
Frage: Was habt ihr am Wochenende unternommen?
Jonas Dorn: Am Samstag sind wir für fünf Euro nach Heraklion gefahren – wir haben die Altstadt, das Archäologische Museum und Knossos besucht. Das war ziemlich beeindruckend! Knossos ist der größte bronzezeitliche Palast der minoischen Kultur – man spürt dort richtig, wie alt die Geschichte Griechenlands ist. Am Sonntag waren wir mit dem Veranstalter auf Spinalonga Island, einer ehemaligen Lepra-Kolonie, und in Agios Nikolaos. Ein echtes Highlight – auch wenn es auf der Rückfahrt geregnet hat. Mit Saharastaub in der Luft!
Frage: Gab es sonst noch besondere Ereignisse?
Jonas Dorn: Ja, am nächsten Tag mussten wir im Hotel die Außenanlagen säubern, weil durch den Saharastaub die Rutschen nicht nutzbar waren. Typisch deutsch: Ich war der Einzige, der Deutsch sprach – also wurde bei mir ordentlich gemeckert. Da konnte ich ja auch nichts machen.
Und dann: Am 22. Mai früh morgens hat uns ein Erdbeben geweckt – es hat ungefähr eine Minute gedauert und hatte die Stärke 6,1. Sowas erlebt man nicht alle Tage!
Ach ja – ich hab gelernt: Immer gut eincremen! Ich hatte Sonnenbrand an den Füßen und am Hals – beides vergessen. Da war ich ziemlich rot!
Frage: Und dein Fazit?
Jonas Dorn: Es war eine gute Erfahrung. Ich konnte viel mitnehmen – auch fürs Leben. Und ich habe gelernt: Flexibilität und Eigeninitiative sind im Ausland besonders wichtig.
Das Interview führte Stefanie Rückauf.