Steffi Syska begrüßt alle Interessierten.
Der ISEK-Bürgerrat.
An den Tischen wurden akribisch Ideen diskutiert und aufgeschrieben.
Am gestrigen Dienstagabend, den 5. August lud die Stadt Sandersdorf-Brehna zur ersten großen Bürgerinformationsveranstaltung im Rahmen der Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) in das Geschwister-Scholl-Heim nach Zscherndorf ein.
Begrüßung durch Bürgermeisterin Steffi Syska
Bürgermeisterin Steffi Syska eröffnete den Abend und begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste aus (fast) allen Stadtteilen. Sie unterstrich die Bedeutung des ISEK-Prozesses und die Chance für alle Bürgerinnen und Bürger, ihre Perspektiven, Ideen und Kritik einzubringen.
Was ist das ISEK und warum ist es wichtig?
Projektleiterin Sabine Slapa vom beauftragten Stadtplanungsbüro "DIe Raumplaner" aus Berlin erläuterte die Ziele des ISEK. Es gehe darum, gemeinsam mit der Stadtgesellschaft zu erarbeiten, was in Sandersdorf-Brehna gut läuft, wo es hakt und welche Projekte und Maßnahmen zukünftig angestoßen werden sollen – zum Beispiel in den Bereichen Bildung, Wohnen, Mobilität oder Klimaschutz.
Ein solches Konzept ist nicht nur eine strategische Planungsgrundlage für die Stadt, sondern auch Voraussetzung, um Fördermittel von Bund und Land zu erhalten. Geplant ist, das neue ISEK im März 2026 fertigzustellen.
Partizipation großgeschrieben
Das Planungsteam betonte die Bedeutung der Bürgerbeteiligung: "Wir kommen zu Ihnen, denn Sie wissen am besten, was Ihre Stadt braucht." Um möglichst viele Menschen zu erreichen, wird der Beteiligungsprozess sowohl analog als auch digital (z. B. über das Beteiligungsportal adhocracy.plus) begleitet. Auch der Lindenstein informiert regelmäßig über den Fortschritt.
Lenkungsgruppe und Bürgerrat vorgestellt
Neben dem Fachplanungsteam begleiten eine Lenkungsgruppe (bestehend u. a. aus Verwaltungsmitgliedern, Fachbereichsleitern, Jugendbeirat und Stadtratsfraktionen) sowie ein neuer Bürgerrat den Prozess. Der Bürgerrat besteht bereits aus engagierten Bürgerinnen und Bürgern, es werden aber noch sieben weitere Mitglieder gesucht – vor allem Menschen über 40 Jahre. Wer Interesse hatte, konnte sich direkt melden oder über die ausliegenden Teilnahme-Buttons registrieren.
Die fünf Thementische und ihre Ergebnisse
In einem offenen Austausch konnten die Teilnehmenden an fünf Thementischen ihre Anliegen und Vorschläge einbringen. Hier eine kurze Zusammenfassung:
1. Bauen & Stadtbild
Viele Seen – aber Zugänge sind oft schlecht ausgebaut
Wunsch nach besserer Nutzung unbewohnter Blöcke, z. B. in Sandersdorf
Heideloh wurde als Beispiel für guten Zusammenhalt hervorgehoben
Verbesserung des Lärmschutzes an der Autobahn gewünscht
2. Wirtschaft & Klima
Kontroverse Diskussionen: Ausbau erneuerbarer Energien ja – aber Natur- und Seenlandschaft sollen erhalten bleiben
Idee einer städtischen Energiegenossenschaft
Müllprobleme und unzureichende Infrastruktur an den Seen (z. B. Bänke, Mülleimer)
Nahversorgungslücken, insbesondere in Köckern und Renneritz
3. Kultur, Sport & Freizeit
Positiv: Engagiertes Vereinsleben
Kritik: Fehlende Angebote für Senioren, zu kurze Öffnungszeiten mancher Einrichtungen
Wunsch nach mehr Sitzmöglichkeiten, Spielgeräten und einer Sportbox
4. Mobilität
ÖPNV innerhalb der Stadt: unzureichend, z. B. Glebitzsch ohne Anschluss
Radwegenetz teilweise gut, aber Lücken zwischen Ortsteilen und Richtung Bitterfeld
Reaktivierung der Bahnstrecke sowie mehr Fußwege angeregt
5. Gesundheit & Soziales
Vorschläge: Gesundheitsparcours, inklusive Spielgeräte, Automaten für Kaffee an Spielplätzen
Wichtige Themen: bessere ärztliche Versorgung, Förderung von Medienkompetenz und Integration neu zugezogener Bürger
Wie geht es weiter?
Alle Ergebnisse werden nun ausgewertet und fließen in die weiteren Planungen ein. Die Beteiligung bleibt weiterhin offen: Online auf https://adhocracy.plus/isek-sb, vor Ort über die Stadtzeitung „Lindenstein“ oder bei weiteren Veranstaltungen. Wer Interesse hat, im Bürgerrat mitzuwirken, kann sich jederzeit melden.
Die Veranstaltung war ein gelungener Auftakt für einen lebendigen Dialog über die Zukunft von Sandersdorf-Brehna – und ein starkes Zeichen dafür, dass Stadtentwicklung am besten gemeinsam gelingt.
Ein besonderes Dankeschön auch an die Feuerwehr Zscherndorf-Ramsin, die an diesem Abend für Gegrilltes und Getränke sorgten!
Hier finden Sie noch ein paar Impressioenn vom gestrigen Abend.