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Der Lindenstein Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Sandersdorf-Brehna
Ausgabe 9/2024
Nichtamtlicher Teil - Stadtgeschehen
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Enthüllung des Schnabel-Denkmals: Ein Fest der Erinnerung und Inspiration

Dr. Hans-Georg Feldmeier (Geschäftsführer von mibe GmbH Arzneimittel), Bürgermeisterin Steffi Syska, Künstler Thomas Jastram und Dr. Michael Muster mit dem frisch enthüllten Schnabel-Denkmal.

Am 17. August 2024 fand in Sandersdorf im Rahmen des Ortsjubiläums Sandersdorfs die feierliche Enthüllung eines Denkmals zu Ehren von Johann Gottfried Schnabel statt. Die Veranstaltung, die um 15 Uhr begann, wurde von Dr. Michael Muster moderiert. Selbst bei der großen Hitze kamen zahlreiche Gäste, um diesem einmaligen kulturellen Höhepunkt beizuwohnen. Begleitet von feierlicher Musik, die Stücke von Bach, Händel und Telemann beinhaltete und mit Verköstigung und Sektempfang von Annett Beyer und ihrem Team des Bistro Pelikans dauerte das Event etwa eine Stunde.

Dr. Michael Muster, Sohn des ehemaligen Pfarrers von Sandersdorf und wohnhaft in Schnabels Geburtshaus in Sandersdorf, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Gäste. Es folgte ein Grußwort des Landrats Grabner, der die Bedeutung Schnabels für die Region hervorhob. Anschließend sprach Prof. Stockinger über die literaturhistorische Bedeutung von Schnabel, insbesondere über dessen Hauptwerk „Insel Felsenburg“.

In seiner Rede erläuterte Prof. Stockinger, wie Schnabel in seinem Werk die Lebenswege von Menschen schildert, die auf der Suche nach einer besseren Welt auf einer utopischen Insel im Ozean landen. Diese Insel verkörpert eine ideale Gesellschaft, die auf christlichen Werten basiert und als Zufluchtsort für Verfolgte dient. Stockinger betonte, dass Schnabels Roman nicht nur als Unterhaltungsliteratur, sondern auch als bedeutendes Beispiel einer literarischen Utopie zu verstehen sei. Die „Insel Felsenburg“ wurde lange Zeit unterschätzt, doch heute wird sie als großes Kunstwerk anerkannt, das sowohl unterhaltsame als auch tiefgründige Elemente vereint. Prof. Stockinger zog Parallelen zwischen Schnabels Werk und dem Konzept der Utopie, das auf Thomas Morus’ „Utopia“ zurückgeht, und erklärte, dass Schnabels Text als eine Reflexion über die Möglichkeiten und Grenzen menschlicher Gesellschaft zu verstehen sei. (Den gesamten Vortrag finden Sie im Wortlaut auf unserer Website.)

Nach Stockingers Vortrag wurde das Denkmal enthüllt, begleitet von festlicher Musik. Daraufhin sprach die Bürgermeisterin von Sandersdorf, Steffi Syska, und unterstrich die Bedeutung von Schnabel für die Stadt und deren kulturelles Erbe.

Weitere Grußworte kamen von Dr. Thomas Grunewald, der den Bezug zu den Franckeschen Stiftungen herstellte, sowie von Thomas Jastram, dem Künstler des Denkmals, der seine Gedanken zum Werk erläuterte. Dr. Hans-Georg Feldmeier sprach über das Thema Mäzenatentum, schließlich ist das Projekt mit der finanziellen Unterstützung der mibe GmbH Arzneimittel erst frühzeitig komplett abgesichert gewesen. An dieser Stelle: Einen herzlichen Dank!

Abschließend sprach Uli Franke, der auf die Verbindung zwischen Schnabel und Stolberg einging. Die Veranstaltung endete mit einem musikalischen Beitrag, der die feierliche Stimmung abrundete. Insgesamt war die Enthüllung des Denkmals ein würdiges Ereignis, das Johann Gottfried Schnabels Vermächtnis und dessen Bedeutung für die Region in den Mittelpunkt stellte.

Stefanie Rückauf
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/ Stadtmarketing